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Ein Prosit auf altes Fett

Ein Prosit auf altes Fett? Mit diesem Titel konnte ich erstmal überhaupt gar nichts anfangen, als ich mich dazu entschlossen habe an einem Science goes Public Abend teilzunehmen. Um 20 Uhr traf ich also im Kuß Rosa in der Neustadt ein und ging direkt nach hinten in den Billard-Raum, wo der Vortrag stattfinden sollte. Alle Tische waren bereits belegt und ich setzte mich auf einen (noch) freien Stuhl.

Pünktlich um 20:30 Uhr trat die Patin des Wissenschaftlers Dr. Nettersheim vor, sagte kurz etwas zu Science goes Public und schon waren wir in Mitten eines im Zeitraffer erzählten biologischen Prozesses, der seit jeher das Leben auf der Erde formt. Angefangen vor mehreren Milliarden Jahren mit dem ersten Leben überhaupt: den Bakterien. Der Vortrag wurde gehalten von Dr. Benjamin Nettersheim vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena. Mit einer Küchenrolle ausgestattet und einem kleinen Zettel, auf dem der Wissenschaftler seine Anhaltspunkte notiert hatte, fesselte Nettersheim mit der Entstehung des komplexen Lebens von Beginn an.  Dabei befasste er sich mit zentralen Fragen aus der heutigen Forschung: Wie ist eigentlich das komplexe Leben auf unserer Welt entstanden? Wie konnte es sich überhaupt entwickelt? Und wie kam es zu unseren Ökosystemen? Im Laufe des Abends rollte er die Küchenrolle im Publikum aus und veranschaulichte somit die Entstehung der Erde bis hin zu dem menschlichen Leben, was im Vergleich sehr sehr sehr sehr jung ist – und das ist vermutlich immer noch eine Untertreibung.

Was mich erstaunte, war, dass wir an dieser Stelle auf den Titel des Vortrags zu sprechen kamen, denn die Antwort lag bereits die ganze Zeit vor unseren Augen: Alte Fette. Dr. Nettersheim erklärte uns was fossile Fette über unsere frühen Vorfahren verraten, dass sie an Fossilien gefunden wurden und somit untersucht werden konnten. Und warum und inwiefern uns Tankstellen altes Fett verkaufen.

Über Science goes Public:

Das Prinzip von Science goes Public wurde ursprünglich in Bremerhaven entwickelt im Jahr 2005. Im Zuge des  zehnjährigen Jubiläums wurde Bremerhaven zu der Zeit erneut als „Stadt der Wissenschaft“ ausgezeichnet. So entstand ein neues Wissenschaftsformat, das seither zweimal im Jahr stattfindet. 2017 schwappte diese Idee auch nach Bremen über und begeisterte hier weiter. In knappen 30 Minuten taucht das Publikum in eine wissenschaftliche Welt ein und das auf eine unterhaltende Art und Weise. In Kneipen und Bars mit einem alkoholischen oder auch alkoholfreien Getränk vor sich, erfährt man in kürzester Zeit Vieles aus der Welt der Wissenschaft.

Für dieses Jahr gibt es leider keine Vorträge mehr, aber natürlich geht es im nächsten Jahr wie gewohnt weiter: Ein buntes Programm aus Vorträgen, Experimenten und anschaulichen Erklärungen erwartet euch und das aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen. Vom 5. März bis zum 9. April 2020 wird Science goes Public wieder in den Bremer und Bremerhavener Kneipen anzutreffen sein, immer donnerstagabends um 20:30 Uhr. Das Programm wird einige Wochen vorher auf der Website bekannt gegeben.

Ich persönlich kann diese Abende nur weiterempfehlen. Es hat mir richtig Spaß gemacht, ich habe etwas über die Weltgeschichte lernen können und werde nächstes Jahr ganz bestimmt öfter an diesen Veranstaltungen teilnehmen.

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