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Foodsharing: Was macht man als Foodsaver?

Für den zweiten Teil unserer Themenwoche zum Thema foodsharing waren wir in einer WG, in der regelmäßig alte Nahrungsmittel vom Supermarkt abgeholt und mit den Nachbarn geteilt werden. Wir haben mit den Bewohner*innen über ihr Engagement gesprochen.

Großer Andrang auf die Lebensmittelkörbe

Es ist kurz nach halb Zehn am Abend und das Treppenhaus im Wohnheim in der Vorstraße ist voll mit Studierenden. Vor einer WG stehen mehrere Körbe und Tüten voller Lebensmittel aller Art. Aus einem Beutel ragt ein Bund Karotten hervor, ein anderer ist voller Äpfel und in einem Korb stapelt sich Aufschnitt. Alles Essen vom nahegelegenen Rewe, welches sein Haltbarkeitsdatum erreicht hat und darum nicht mehr verkauft werden darf.

Vorher…

Abgeholt wurde das Essen von Hanna und ihren Mitbewohnern. Sie sind sogenannte Foodsaver. Anders als beim foodsharing, bei dem jeder seine eigenen Lebensmitteln nach einer kurzen Onlineregistrierung teilen kann, holt man als Foodsaver das Essen bei Betrieben in der Nähe ab. Anders als beim einfachen foodsharing gibt es hier zum Teil Kistenweise aussortierte Supermarktware, für die man normalerweise auch mal etwas tiefer ins Portemonnaie greifen müsste.Angefangen Essen zu retten haben die WG Bewohner vor etwa zwei Jahren. Doch der Weg zum „Foodsaver“ ist gar nicht so einfach, erzählt Hanna. Bevor man nämlich loslegen kann, muss man zuerst einen Onlinetest mit 10 bis 20 Fragen zum Thema foodsharing beantworten. Die Fragen reichen vom korrekten Ablauf bei der Abholung, über den richtigen Umgang mit anderen Foodsavern, bis hin zu Hygienevorschriften für die Lebensmittel. Bei erfolgreichem bestehen des Tests wird man für Probeabholungen zugelassen, welche man gemeinsam mit erfahrenen Foodsavern absolviert. „So ein bisschen wie Probearbeiten“ sagt Hanna. Nach zwei erfolgreichen Probedurchläufen wartet noch ein abschließendes Briefing auf einen. Erst dann bekommt man seinen Ausweis ausgehändigt und kann sich offiziell Foodsaver nennen.

…nachher

Auf der Webseite von foodsharing bekommen die ehrenamtlich engagierten „Retter“ einen Überblick über die anstehenden Abholungen in ihrer Umgebung. Je nachverfügbarer Menge gibt es eine gewisse Anzahl an Abholslots, in die sich die Saver eintragen können. Hanna und ihre Mitbewohner holen meistens einmal die Woche Lebensmittel vom nächstgelegenen Rewe. Aber auch kleinere Betriebe, Bäckereien oder Wochenmärkte bieten ihr übrig gebliebenes Essen zum kostenlosen Teilen an. Was für Ware man mitnehmen kann erfährt man aber erst vor Ort. Meistens ist diese aber gut gemischt. Nur manchmal „Gibt es dann auch Kiloweise Brot, welches du im Zweifelsfall mitnehmen musst“. Im Wohnheim in der Vorstraße wird das foodsharing sehr gut angenommen. Nicht mal eine halbe Stunde ist vergangen und schon liegen in den Kisten nur noch ein Paar Stangen Spargel und zwei verschrumpelte Orangen. Mittlerweile haben auch andere WG‘s mit dem foodsaven begonnen. Zwar muss man dafür ein bisschen Zeit investieren, doch der Ansturm auf das Essen zeigt: Es lohnt sich.

1 Kommentar
  1. Ryke
    Ryke sagte:

    Oh man, ich als Mann fühle mich durch diese Gendersprache immer voll ausgeschlossen. Ich lese immer „Bewohnerinnen“ und frage mich, warum der Autor nun unbedingt die spezielle, weibliche Form betonen will…
    Der Grund warum das, was wir heute generisches Maskulinum nennen, die Form ist, die als „Standardgeschlecht“ gilt, ist nicht der Genus (= grammatikalisches Geschlecht) oder der Gedanke, dass eigentlich nur Männer gemeint sind oder gewesen wären, sondern es ist die Ikonizität von Sprache. Ikonizität bedeutet, je spezieller das Beschriebene, desto ausführlicher die Form des Wortes oder der Beschreibung. Das ist auch der Grund, warum sich der Quark niemals in der Gesellschaft etablieren wird. Außer vielleicht bei irgendwelchen Linken, Feminazis oder sonstigen Spinnern.

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