Beobachten und Protokollieren

Über die Weihnachtsferien wurden wir von unseren Dozenten beauftragt, ein Beobachtungsprotokoll zu schreiben. Dies haben wir vorher im Tutorium geübt.  Persönlich finde ich die Beobachtungsaufgabe sehr interessant, auch wenn es mir gerade am Anfang schwer gefallen ist, Beobachtung und Interpretation zu trennen. Die Übung hat mir geholfen, einen ersten Eindruck davon zu bekommen, wie es ist, eine Beobachtung durchzuführen und alle möglichen Eindrücke und Beobachtungen so schnell wie möglich aufzuschreiben.

Beobachtungsaufgabe

Um 12.35 öffne ich die weiße Tür, die zu der Küche führte. Die Küche ist geräumig und einladend. Die Inneneinrichtung ist größtenteils in Weiß und Schwarz gehalten. Auf der Theke stehen zwei Pizzakartons. Ich setze mich auf einen schwarzen Stuhl. Meine Schwester, Ina, sitzt an einem dunkelbraunen Tisch, sie trägt einen dunkelblauen Pulli und schwarze Leggins. Der Raum duftet nach Spülmittel und im Hintergrund hört man eine Geschirrspülmaschine laufen. Meine Schwester konzentriert sich auf das iPad vor sich und tippt darauf mit einem weißen Apple pencil herum. Sie gähnt ausgiebig. Sie wippt mit ihrem Bein. Vor ihr steht ein durchsichtiges Glas mit Wasser, aus dem meine Schwester gelegentlich trinkt. Es ist jetzt schon 12.40 Uhr und im Hintergrund sind nun Schritte zu hören und jemand klimpert mit seinen Schlüsseln. Der Himmel, den man gut aus dem Küchenfenster am Ende des Tisches sehen kann, verdunkelt sich und es ziehen Regenwolken auf. Abgesehen davon sieht man einen kahlen Baum und einen Busch mit bereits verwelkten Blättern. Meine Schwester gähnt wieder. Bei dem Versuch die Aufgabe zu lösen, redet sie leise vor sich hin. Um 12.45 frage ich sie, wie es mit ihrer Aufgabe vorangeht. Sie antwortet, sie habe sich die Aufgabe angeguckt und würde sich jetzt aber Regelungstechnik zuwenden. Weiterhin tippt sie beschäftigt auf ihrem Tablet rum. Da es in der Küche immer dunkler wird, fragt Ina mich, ob ich das Licht anmachen kann. Nachdem ich das bejahe, stehe ich auf und betätige den weißen Lichtschalter. Die Küche wird nun von warmen Licht durchflutet. Als ich mich wieder hingesetzt habe, arbeitet Ina weiterhin konzentriert. Sie schenkt sich etwas zu trinken nach, diesmal Bananensaft gemischt mit ein wenig Kirschsaft.

Sie widmet sich wieder ihrer Arbeit. In der Ecke der Küche fällt mir unsere Katze auf, die sich auf den weißen Fliesen des Küchenbodens zusammengerollt hat und schläft. Sie ist schwarz-grau getigert und hat weiße Pfoten. Ich blicke auf die Uhr und sehe, dass es 12.50 Uhr ist. Meine Beobachtung ist also beendet.

 

Veröffentlicht von

Jana

Jana ist eine Studentin an der Universität Bremen, die Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und die nicht gut darin ist, biografische Angaben über sich selber zu schreiben.

2 Gedanken zu „Beobachten und Protokollieren“

  1. Hi Jana,

    ich finde es interessant, dass du sowohl drinnen als auch draußen beobachtet hast. Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Das zeigt mal wieder, das man wirklich überall etwas beobachten kann, auch dort, wo man vielleicht denkt, es gibt gar nichts zu sehen. Außerdem war ich überrascht, dass du selbst während der Beobachtung interagiert hast. Beim Lesen wirkst du wie ein Teil von dem was du beobachtet hast! 🙂

    Liebe Grüße,
    Mascha

  2. Hey Jana, ich mag deine Beobachtungsaufgabe richtig gerne! Als Leser fühlt man sich so, als wäre man auch in dem Zimmer mit Dir, deiner Schwester und deiner Katze. Mir gefällt auch, dass du Farben bei deinen Beschreibungen genannt hast!

    Liebe Grüße,
    Laura

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