05 – Auf dem Laufenden bleiben | eTeachrKW22

In den letzten Wochen haben wir uns zunächst mit (unterrichts-)methodischen Fragen beschäftigt und auch bereits versucht, das fachdidaktisch einzubinden. Dabei haben wir einiges an interessanten Ressourcen gefunden. Das werden wir hier vom eTeachr-Team mal etwas sammeln, strukturieren und dokumentieren (@thbernhardt und @swolska)

 

altavista

Altavista ca. 1997: die erste große Suchmaschine vor Google

Jetzt bewegen wir uns mehr in Richtung der Nutzung digitaler Werkzeuge und Medien für den Unterricht. Das ist – im Gegensatz zu den Unterrichtsmethoden – deutlich dynamischer und schnelllebiger. Es gab eine Zeit vor Google (*1998) – da hieß die größte Suchmaschine AltaVista (*1995). Noch weiter davor gab es Veronica, eine Suchmaschine für das Popher-Protokoll, einem hypertextartigen Vorläufer des World Wide Web (WWW). Das WWW hatte Bilder und damit einen großen Vorteil. Google und YouTube (*2005) sind weiterhin Evergreens und auch Facebook (*2004) ist – wenn es auch bei der jüngeren Generation Federn hat lassen müssen gegenüber WhatsApp, Instagram oder Snapchat (letzteres eher in den USA), weiterhin eine recht konstante Erscheinung. Plattformen wie mySpace (my_____ ) oder SchülerVZ dagegen gibt es nicht mehr oder sind bedeutungslos geworden.

BothP

WWW schlägt Gopher Mitte 1994
Quelle: http://ils.unc.edu/callee/gopherpaper.htm

Daneben gibt es aber immer wieder neue Tools und Werkzeuge, die spannend und gut einsetzbar sind, man muss sich allerdings darauf einlassen, dass manche Werkzeuge nach einiger Zeit auch wieder verschwinden, verkauft oder stark verändert werden. Auch stellt sich dabei immer die Frage, was man für einen Dienst bezahlen will – denn bezahlen tut man auch bei sogenannten „freien“ oder „kostenlosen“ Diensten – man bezahlt mit seinen Daten, mit seiner Anwesenheit und Inhalten, mit dem Schauen von Werbung etc. Wie heißt es so schön „There ain’t no such thing as a free lunch (TANSTAAFL)“  – und so ist es auch im Netz. Und gerade die Frage der Datensicherheit ist ein wichtiges Thema im Kontext von Schule, allerdings – und das gilt dann in der Praxis, wenn Lehrer(innen) mit ihren SuS per WhatsApp-Gruppe kommunizieren – ist auch Praxistauglichkeit, Bequemlichkeit („Convenience“) und Verfügbarkeit von großer Bedeutung. Warum nutzen LuL Dropbox-Ordner, um mit den Eltern Informationen auszutauschen? Weil es unkompliziert und einfach funktioniert! Ist das ein Datenschutzproblem? Auf alle Fälle! Wird es trotzdem gemacht? Sehr häufig! Und außerhalb von Deutschland ist das Problembewusstsein für Datenschutz vollkommen reduziert. Da erwarten dann die Eltern z.B. in Großbritannien, dass die LuL per Twitter über die Klassenaktivitäten berichten.

Heute steigen wir sozusagen in den Werkzeug-Zoo ein. Jetzt muss man sich natürlich erstmal fragen: warum bietet mir die Schulträger oder das LIS in Bremen nicht diese ganzen tollen Dienste an, die wir uns anschauen werden? Nun, tatsächlich wird gerade ein zentrales digitales Lehr-Lern-Werkzeug (itslearning) eingeführt – da gibt es viele Werkzeuge, mit denen man das machen kann, was wir hier experimentell mit anderen Werkzeugen umsetzen werden. Insofern werden wir sicherlich nochmal darüber reflektieren, welche Dinge wir auch wie mit itslearning machen können. Keine Werkzeugkiste ist aber vollständig, und wir wollen ja didaktisch geleitet überlegen, was wir so schönes machen können und uns dann Werkzeuge aussuchen bzw. beim Rumspielen mit verschiedensten Werkzeugen wieder didaktische Ideen entwickeln.

Insofern ist für Unterrichtende an den Schulen in Bremen zukünftig itslearning die Grundausstattung, die gerne mal mit anderen Werkzeugen ergänzt werden kann. Denn (a) bilden wir ja nicht nur Lehrende für Bremen aus, (b) gibt es sehr viel zu entdecken, was darüber hinausgeht und (c) schauen wir uns ja nicht nur digitale Werkzeuge an, sondern auch digitale Inhalte.

Um das zu systematisieren, möchte ich erstmal eine Struktur in das ganze Thema Unterrichten mit Medien hineinbringen:

  1. Vorbereitung von Unterricht
    1. Unterrichtsplanung
    2. Materialien finden
    3. Materialien erstellen und teilen
  2. Durchführung von Unterricht – Fokus Lehren
    1. Erklären und veranschaulichen
    2. Originell unterrichten
  3. SuS beim Lernen unterstützen
    1. Lernstrategien unterstützen
    2. Leistungsdifferenzierung
    3. Individuelle Förderung
  4. Testen und Evaluieren
    1. Lernerfolg überprüfen
    2. Evaluieren der eigenen Lerntätigkeit

Diese Woche werden wir uns damit auseinandersetzen, wie man sich zu diesen Themenbereichen methodisch und medientechnisch auf dem Laufenden hält (KW22). Nächste Woche richten wir uns unseren persönlichen Werkzeug- und Materialienradar ein (KW23).

Aufgabe 1 | Oh, wo stand das denn?

Haben Sie letzte Woche das hier gelesen?
Bildung für alle: Die Siemens Stiftung macht Unterrichtsmaterialien unter offener Lizenz zugänglich [Direkter Zugang zum Medienportal hier; Kurzvideo und Videotutorials hier].

Und? Haben sie das letzte Woche mitgekriegt?

a. Ja. Habe ich mitgekriegt. -> dann schreiben sie doch bitte kurz auf, wo sie das mitbekommen haben: Print oder Online? Eher zufällig oder gezielt?

b. Nein. Habe ich nicht mitgekriegt. -> OK, natürlich kann man nicht alles mitkriegen. Wir wollen hier aber digitale Werkzeuge kennenlernen, die mit wenig Zeitaufwand ein Maximum an Informiertheit über die Sie interessierenden Themengebiete liefern. Sozusagen ihre persönliche Zeitung.

Aufgabe 2 |  Werkzeuge erkunden: Ihre persönliche (digitale) Zeitung

Diese Woche lautet ihre Aufgabe, sich erstmal einen Überblick über Werkzeuge zur regelmäßigen Informationssichtung zu verschaffen. Dabei werde ich die Werkzeuge diese Woche wirklich nur ganz kurz anteasern, Ihre Aufgabe wird es sein, sich die Tools kurz anzuschauen, in ihrem Blog zu jedem Tool einen Kommentarsatz zu schreiben und sich dann ein Werkzeug auszusuchen und das mal intensiver zu testen und ihre ersten Erfahrungen zu beschreiben. Das wird nämlich in der Zukunft immer wieder auf sie zukommen: man hört etwas über ein Werkzeug und will sich kurz darüber informieren und ausprobieren.

Heute geht es ja um digitale Werkzeuge, um sich eine Art persönliche Zeitung zusammenzustellen. Also nicht die Redaktion z.B. der Süddeutschen bestimmt alleine, was sie lesen, sondern sie stellen sich selbst interessante Nachrichtenquellen zusammen.

So etwas nennt man gattungstechnisch RSS-Reader, da sie ja aber wahrscheinlich bei einem Pfauenauge auch nicht entzückt rufen „Schaut mal, ein Lepidoptera“, beschreibe ich kurz, was es ist und gebe ein paar Beispiele, damit sie loslegen können.

Ein RSS-Reader (oder Feedreader) überwacht für mich Webseiten im Netz auf neue Artikel. Ich brauche nicht immer jede Webseite zu öffnen, um zu schauen, welche neue Artikel es gibt. Das spart Zeit. Außerdem bieten RSS-Reader zumeist eine platzsparende Darstellung, so dass ich schnell die Überschriften überfliegen kann, und nur die interessanten Infos lesen kann.

Jetzt schauen wir uns das mal in der Praxis an. Hier ein paar Feedreader – wenn es eine App gibt, habe ich das dahinter vermerkt. Sie schauen sich (s.o.) die Tools kurz an, wählen eines aus und begründen ihre Entscheidung. Bitte möglichst auch auf dem Smartphone installieren und nutzen!

Damit stellen sie sich eine persönliche Zeitung zu sie interessierenden Themen zusammen. Also auch gerne Sport oder Unterhaltung.

Für die Profis unter ihnen, die schon RSS-Feed-Experten sind: die sollen sich ein schönes Feed-Paket zum eTeachr-Thema schnüren: also z.B. „Schule und Medien“ oder „digitale Medien im Unterricht“.

Wir arbeiten nächste Woche damit weiter, diese Woche erstmal rumspielen und schauen (und auf dem Blog reflektieren/berichten):

  1. Wie funktioniert das? Was funktioniert nicht oder klappt nicht oder ist unklar?
  2. Woher kriege ich neue Nachrichtenquellen (RSS Feeds)?
  3. Effizient oder grandioser Zeitfresser?
  4. Für die Profis: Falls Sie spannende Nachrichtenquellen für das eTeachr-Thema gefunden haben, können sie die gerne in ihrem Blog vorstellen.

Hier die Liste der Feedreader. Los geht’s. [Sie brauchen sich nicht bei jedem Dienst anmelden, schauen sie einfach auf die Webseiten und wählen einen Dienst, der Sie am meisten anspricht.

Feedly (Web, iOS, Android)

Flipboard (Web, iOS, Android)

Pulse (Web, iOS, Android)

Feedreader (Web, iOS, Android)

Bloglovin (Web)

digg | reader (Web, iOS, Android)

the old reader (Web)

Für die Profis: nutzen Sie andere Feedreader? Wenn ja: welche und was gefällt ihnen an denen?

Für die Bearbeitung der Aufgabe 1 haben sie bis kommenden Dienstag (2.6.) Zeit. Sie können sie zusammen mit der Aufgabe 2 bearbeiten. Bitte verwenden sie das Schlagwort: eTeachrKW22.

Im #eStudi-Kurs finden sie weitere Hintergrundinfos zu RSS-Readern, falls sie mehr technischen Hintergründe benötigen/wünschen.

 

3 Gedanken zu „05 – Auf dem Laufenden bleiben | eTeachrKW22“

  1. Hallo,
    es wäre schön, wenn die neuen Blogaufgaben bereits immer freitags online gestellt werden könnten, sodass wir wirklich immer eine Woche, und insbesondere auch das Wochenende, Zeit zur Bearbeitung haben.
    Sollte eine neue Blogaufgabe mal abweichend davon online gestellt werden (so wie es nun diese Woche der Fall ist), wäre es schön kurz zu erwähnen bis wann der neue Beitrag nun fertiggestellt werden sollte, da es sonst nur zu Verwirrungen kommt. Ist diese Aufgabe nun bis morgen zu bearbeiten, bis nächste Woche Mittwoch, oder nächste Woche Donnerstag?
    Bitte beachten Sie, dass wir alle in den Schulen tätig sind und sowieso schon einen sehr engen Zeitplan haben und zum Teil auch in der Woche kaum Zeit zur Bearbeitung der Blogaufgaben haben, da wir alle mit Unterrichten, Hospitieren und zweimal wöchentlich ja auch mit spät nachmittags stattfindenden Seminaren beschäftigt sind. Daher wäre es sehr gut, wenn wir auf jeden Fall immer ein Wochenende zur Bearbeitung Zeit hätten und darüber hinaus unseren Zeitplan besser timen können, indem einfach besser ersichtlich ist bis wann die Aufgaben erledigt werden müssen.
    Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.

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