07 – Medieneinsatz, Medienanalyse oder Medienforschung – Sie entscheiden! | ETEACHRKW25

Herzlich willkommen zur 25. KW. Diesmal mit einem dreiwöchigen Miniprojekt. Sie sind ja nun nicht mehr lange in der Schule, das müssen wir noch nutzen. Unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Workloads an den Schulen, haben wir uns entschlossen, ihnen eine Auswahl an Dreiwochen-Projekten zu geben, so dass sie je nach Interesse, Leistungsstand und aktueller Situation in ihrem Praktikum das für sie passende auszuwählen. Dazu bieten wir die folgende Auswahl von alternativen Projekten n, d.h., dass sie nur EINE der folgenden Aufgaben auswählen und sich NUR mit der gewählten Aufgabe die nächsten drei Wochen beschäftigen.

Miniprojekt 1 | Medienanalyse: Tool x Tasks Kreativaufgabe

In den letzten Wochen haben sie ja schon immer wieder folgende Gliederung zum Einsatz von digitalen Medien und Werkzeugen gesehen:

  1. Vorbereitung von Unterricht
    1. Unterrichtsplanung
    2. Materialien finden
    3. Materialien erstellen und teilen
  2. Durchführung von Unterricht – Fokus Lehren
    1. Besser erklären und veranschaulichen
    2. Originell unterrichten
  3. SuS beim Lernen unterstützen
    1. Lernstrategien der SuS unterstützen
    2. Leistungsdifferenzierung im Unterricht
    3. Individuelle Förderung
  4. Testen und Evaluieren
    1. Lernerfolg überprüfen
    2. Evaluieren der eigenen Lehrtätigkeit

In Miniprojekt 1 ist ihre Aufgabe, sich ein digitales Werkzeug auszuwählen und dann systematisch durchzuarbeiten, wie dieses Werkzeug in den verschiedenen Aufgabenbereichen eingesetzt werden kann. Also wenn sie z.B. ein digitales Onlinewerkzeug wie Google Docs (eine Sammlung von Office-Programmen, die man gemeinsam im Netz nutzen kann), wäre ihre Aufgabe  zunächst einmal, erste Ideen zu entwickeln, wie sie damit z.B. Materialien erstellen und teilen können (1.3), Leistungsdifferenzierung im Unterricht (3.2) im Unterricht umsetzen oder ihre eigene Lehrtätigkeit evaluieren können (4.2).  Das ist eine typische Kreativitätsausgabe. Die meisten Werkzeuge bieten sich ja nicht sofort für alle Aspekte an. Das macht aber gerade den Sinn der Aufgabe aus, Diese Form von kreativer Um-Nutzung kann man auch als „Hacking“, in diesem Fall als „EduHacking“ bezeichnen. Sie improvisieren mit dem, was sie haben. Häufig ist es besser, ein paar wenige Werkzeuge wirklich „im Griff“ zu haben und mit denen dann möglichst vielfältig zu arbeiten. Sie werden im Laufe ihrer Unterrichtspraxis immer wieder damit konfrontiert sein, dass sie nicht das „ideale Werkzeug“ zur Verfügung haben, sondern in der aktuellen Situation etwas improvisieren müssen.

Dazu bietet es sich natürlich an, zu dem Werkzeug ihrer Wahl im Netz zu suchen (und interessante Nachrichtenressourcen gleich in ihren persönlichen Inforadar einzubauen) und zu lesen/sehen, was andere Lehrende denn damit so alles in Schule und Unterricht anstellen. Das erste Arbeitsergebnis sollte also eine Reflektion sein, in der sie unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten/Ideen entlang der Gliederung ganz kurz und knapp beschreiben (ein bis zwei Sätze reichen). Dabei geht es nicht so sehr darum, ob die Idee so schon unter Berücksichtigung von Datenschutz etc. realisierbar ist, sondern erst einmal, Idee zu entwickeln, die dann später in der Praxis und der konkreten Situation unter Berücksichtigung von Datenschutz, Ressourcenverfügbarkeit oder alternativen Medienangeboten umgesetzt werden können.

Im zweiten Schritt nehmen sie sich drei ihnen besonders interessant oder vielversprechende Ideen heraus und beschreiben diese detaillierter: was stellen sie sich vor, wie wird das mit dem Werkzeug umgesetzt, wie in den Unterricht eingebunden? Hilfreich ist es, die Idee als eine Art „Arbeitsablauf“ (Workflow) zu beschreiben: wer macht wann was?

Im dritten Schritt  wird es nun ganz konkret: sie setzen ihre Idee konkret an einem Beispiel um. Wenn sie also z.B. im oben genannten Beispiel mittels Google Docs Arbeitsblätter erstellen und teilen wollen, dann würden sie das einmal an einem konkreten Beispiel durchspielen und dokumentieren. Wie dokumentieren Sie das nun? Sie erstellen dafür ein kleines Tutorial, in dem sie den Prozess erklären – das ist gleichzeitig eine Übung für Ihre als Lehrende wichtige Erklärfähigkeit. Beispiele für Tutorials haben sie sicherlich schon mal auf YouTube gesehen oder auf Webseiten wie Instructables. Sie können ihr Tutorial also gerne als Text mit Abbildungen sowie falls möglich mit Link auf Beispiele im Netz erstellen oder sie machen ein Videotutorial.  Zum Thema Tutorial erstellen werden wir bis Ende der Woche nochmal was posten haben wir euch hier ein paar Tipps und Toolempfehlungen zusammengestellt.

Welches digitale Werkzeug wählen sie aus? Das bleibt Ihnen überlassen, aber wir geben hier natürlich noch einige Vorschläge:

  • Online Office Tools wie Google Docs, Microsoft Office, Apple works
  • To-Do Listen wie Wunderlist, Trello oder Remember the milk
  • Befragungs- und Classroom Response Systeme wie Socrative, …
  • Interactive Whiteboards
  • Twitter
  • Tumblr oder andere Bloggingdienste wie Blogger, WordPress, Medium
  • Social Bookmarking Werkzeuge wie Diigo, delicious, Pocket
  • Kuratierungswerkzeuge wie Scoop.it oder Pinterest
  • Concept Mapping Werkzeuge
  • its learning
  • Outliner…
  • Präsentationswerkzeuge
  • Karteikarten
  • YouTube
  • draufhaber.tv

Mehr Infos zu den genannten Werkzeugen finden sie im #eSTUDI-Kurs:
https://blogs.uni-bremen.de/estudi/werkzeugliste/

ALTERNATIV

Miniprojekt 2 | Medienforschung: Erklärvideonutzung von SuS auf YouTube

Dieses Seminar bewegt sich ja sehr auf der praktischen Seite der Dinge. Gleichzeitig beforschen wir natürlich auch den Medieneinsatz in der Schule. Die zukünftigen Lehrenden werden als sogenannte reflective practitioner verstanden, die ihre eigene Praxis und die Praxis der Schule auch mit forschenden Mitteln untersuchen und reflektieren.  

In Miniprojekt 2 erheben sie mit einem von uns zur Verfügung gestellten Erhebungsinstrument die Nutzung von YouTube durch ihre SuS mit der Leitfrage: Wie nutzen SuS Erklärvideos und Tutorials auf YouTube für die Schule? Die große Frage, die dahinter steht, lautet: „Kann YouTube als kostenlose Nachhilfe genutzt werden?“. Zeitbedarf ist eine Schulstunde. Die Unterlagen und weitere Informationen zur Durchführung finden sie auf der Seite Erklärvideostudie 2015. Ihre Aufgabe wäre, die Erhebung mit einer Klasse durchzuführen (die Erhebung dauert ca. 20 Minuten) und den Rest der Stunde eine Diskussion mit der Klasse über die Nutzung von Erklärvideos für die Schule durchzuführen (welche Videos werden angeschaut? Woran machen die SuS Qualität in den Videos fest? Wie wählen sie aus?) und diese Diskussion zu dokumentieren und reflektieren.

Zeitplan wäre:

  1. Klären, ob sie die Erhebung mit einer Klasse durchführen können (Genehmigung der Behörde liegt vor) und Einverständniserklärungen an die SuS verteilen.
  2. Erhebung und Diskussion durchführen.
  3. Diskussion dokumentieren und reflektieren

Die Unterlagen finden sie auf der Seite Erklärvideostudie 2015.

ALTERNATIV

Miniprojekt 3 | Medienpraxis: Digitale Werkzeuge/Unterrichtsmaterialien im Unterricht einsetzen

Wenn sie selbst Unterricht durchführen und im Rahmen dieser Unterrichtsprozesse digitale Werkzeuge bzw. digitale Unterrichtsmaterialien im Unterricht einsetzen, können sie in Miniprojekt 3 ihre digitale Medienpraxis beschreiben und reflektieren:

  1. (Medien-)Didaktische Analyse der Unterrichtseinheit: Inhalte, Intentionen, Medien, Methoden.
  2. Dokumentation der Unterrichtsdurchführung unter besonderer Berücksichtigung der digitalen Medien und methodischen Einbindung.
  3. Reflektion der Unterrichtssequenz bzgl. des Einsatzes der digitalen Medien (Welchen Beitrag haben die Medien zum Gelingen des Unterrichts beigetragen? Welchen Mehrwert hatte der Einsatz? Wo gab es Probleme? Was würden sie anders machen?)

6 Gedanken zu „07 – Medieneinsatz, Medienanalyse oder Medienforschung – Sie entscheiden! | ETEACHRKW25“

  1. Gibt es für die Erklärvideostudie bereits vorgefertigte Einverständniserklärungen oder reicht da ein formloses Blatt Papier?

  2. Sorry, aber einige Formulierungen gehen hier definitiv zu weit. Die Berücksichtigung von Datenschutz als „Schere im Kopf“ zu bezeichnen, verharmlost das Thema, ja, macht es fast lächerlich. Dabei werden gerde persönliche Daten digital gespeichert und von Unternehmen wie Google, facebook etc. lukrativ verkauft. Es ist daher wichtig, dass sich UserInnen bewusst über Datenschutz informieren und zurecht skeptisch sind, wenn es darum geht, dass sie zur Anmeldung bestimmter „digitaler Werkzeuge“ ihre Geburtsdaten angeben sollen.
    Auch folgende Formulierung – zu finden bei den Erklärvideos – geht zu weit: „Diese Einverständniserklärungen müssten in den Klassen verteilt und motivierend erläutert werden (z.B. „wer keine Einverständniserklärung mitbringt, wird anstatt der Erhebungen einen Aufsatz / Übungsaufgaben / regulären Unterricht machen.“).“ Das klingt nach Erpressung und ist rechtlich mehr als bedenklich. Sollen Erhebungen wirklich um jeden Preis angefertigt werden? Und die SuS hier Druck auf ihre Eltern machen? Das macht mich gerade etwas sprachlos.

    1. Das ist ein Problem von Online-Veranstaltungen. Hier fehlt ein wenig Kontext und so lässt sich der Text auch lesen. Ist aber nicht so gemeint. Ich habe die Texte geändert, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Skepsis ist super. Fake-Geburtsdaten auch, wie auch Wegwerf-Emailadressen, Ad-Blocker und Privatmodus im Browser, informierte Cookie-Einstellungen. Memo für mich – das Thema Datenschutz in das eTeachr-Curriculum aufnehmen. Vielleicht mögen sie das jetzt direkt als alternatives Mini-Projekt machen.
      Die Anmerkung zur Motivation war etwas flapsig, danke für’s Reingrätschen.

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