Kategorie: Ausbildung (Seite 3 von 6)

Über den Tellerrand

Die Ausbildung Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste gibt es in fünf verschiedenen Fachrichtungen: Bibliothek, Archiv, Information und Dokumentation, Bildagentur und medizinische Dokumentation. In der SuUB wird die Fachrichtung Bibliothek ausgebildet (das kam jetzt überraschend, ich weiß ;) ) In der Berufschule haben wir Unterricht gemeinsam mit den anderen Fachrichtungen.

Die letzten drei Wochen habe ich ein Praktikum bei meinem Mitschüler im Landesfilmarchiv absolviert. Hier habe ich gelernt, was es so an alten Filmarten gibt (VHS-Kassetten, Filmrollen, etc.) die heutzutage nicht mehr verwendet werden. Diese werden dann digitalisiert um die Qualität zu erhalten, da die alten Materialien sehr Licht- und Schimmelanfällig sind. Wir haben z.B. einen 16mm-Film aus Hamburg aus den 1920er Jahren digitalisiert. Der Film selbst war nur ca. zwei Minuten lang, aber da jedes Bild auf der Filmrolle einzelnd in HD abfotografiert wird und als TIFF-Datei gespeichert wird (ein hochqualitatives Bildformat), kam ein Terrabyte Bilddaten dabei raus.

Während meines Praktikums durfte ich auch dabei helfen, ein neues Projekt zu bearbeiten, bei dem ich mehrere MiniDVs (ich wusste vorher nichtmal, was das ist) digitalisiert habe und anschließend in die Datenbank inhaltlich und formal erschlossen habe.

Alles in allem war es sehr interessant, mal zu sehen, wie andere Einrichtungen arbeiten. Es gibt viele Unterschiede, aber ich konnte in einigen Bereichen auch Ähnlichkeiten zur Bibliothek sehen (z.B. bei den Katalogeinträgen).

Bleibt weiterhin gesund!

SG21 oder besser gesagt „Zeitschriftenstelle“

Huhu Ihr Lieben,

seit Dezember letzten Jahres befinde ich mich in der Abteilung „Zeitschriftenstelle“ oder kurzgefasst im SG21.

In dieser Abteilung werden Zeitschriften und Zeitungen erworben, eingecheckt und natürlich ins System eingepflegt bzw. eingearbeitet.
Aber natürlich ist das noch nicht alles, neben diesen Aufgaben werden Magazinrevisionen, Umarbeitungen, Nutzerberatungen, Titeländerungen etc. in Angriff genommen.

Zudem werden auch Online-Zeitschriften und –Zeitungen erworben und eingearbeitet, damit die Nutzer auf diese über der E-LIB der SuUB zugreifen können.
Während der Zeit im SG21 erhält man zudem eine Einführung ins Mikrofilmarchiv.

Die SuUB Bremen ist bekannt für ihren umfangreichen Bestand an historischen deutschsprachigen Zeitungen auf Mikroform (zur Zeit ca. 35.000 Mikrofilme und ca. 25.000 Mikrofiches). Auch die bremischen Zeitungen sind fast alle verfilmt und im Mikrofilmarchiv zu benutzen. (Link: https://www.suub.uni-bremen.de/standorte/zentrale/mikrofilmarchiv/ – Gesehen am 03.06.2021)

Wie ihr schon aus meinen letzten Beitrag entnehmen könnt, hatte ich das Glück die neuen Mikrofilmscanner „ScanPro 3000“ kennenzulernen, für die Nutzung eine ausführliche Benutzungsanleitung zu schreiben und eine Einführung in die Benutzung zu geben.

 

Durch die Corona-Pandemie müssen, wie in anderen Bereichen auch die Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen eingehalten werden.

Das heißt, das Erklären und Zeigen der einzelnen Arbeitsschritte verläuft über Webkonferenzen, Bildschirmübertragungen oder in Besprechungsräumen per Beamer. Obwohl es eine ziemliche Umstellung ist, hat man sich mittlerweile an die ganzen Änderungen gewöhnt und hofft natürlich das die Ausbildung bald wieder von Angesicht zu Angesicht stattfinden kann.

 

Weitere Informationen zu der Zeitschriftenstelle könnt ihr aus einem ehemaligen Blogeintrag entnehmen (Link: https://blogs.uni-bremen.de/bibgebabbel/2020/06/08/neue-abteilung-zeitschriftenstelle/)

 

Bis zum nächsten Mal und bleibt gesund :)

Film ab!

FAMIs wird nachgesagt, sie sein eher schüchtern und vergraben sich lieber hinter Büchern, als sich vor einem großen Publikum zu präsentieren. Dieses Klischee trifft garantiert nicht auf jeden zu. Dennoch sind nicht alle von uns jubelnd aufgesprungen, als uns die Frage erreichte, ob wir nicht bei einem Video mithelfen wollen. Trotzdem haben wir uns todesmutig der Herausforderung gestellt, haben die Bibliothek nach schönen Kulissen durchsucht, ein Drehbuch verfasst und nichtzuletzt uns selbst als Model und Schauspieler zur Verfügung gestellt.

Das Video entstand zusammen mit zahlreichen anderen (ehemaligen) Auszubildenden und Ausbildern der Uni Bremen, in dem wir viele der Ausbildungsberufe vorstellen, die hier ausgeübt und gelehrt werden. Es wurde produziert für die Open Campus Week, die vom 07. – 11.06. stattfindet. Am Dienstag (08.06.) findet der Career Day statt, bei dem ihr diese Ausbildungsberufe kennenlernen könnt. Hier wird dann auch unser kleiner Film zu sehen sein

Schaut gerne vorbei :)

Den Film findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=7CTdueRMzrI&t=2s

Die schriftliche Abschlussprüfung

Anfang Mai war es für mich soweit: die schriftliche Abschlussprüfung stand an. Aufgeteilt ist diese in drei Teile mit den schönen Namen Beschaffung & Aufbereitung, Bereitstellen & Vermitteln und Wirtschaft- & Sozialkunde. Hinter diesen Teilen verstecken sich dann die aus der Berufsschule bekannten Fächer, oder zumindest der Großteil davon. Teil 1 umfasst die beiden praxisbezogenen Fächer Methoden und Verfahren fachübergreifend und Bibliothek sowie RDA. Inhaltlich geht es um die Erwerbung von Medien, Klassifikationen, Urheberrecht und natürlich das Katalogisierungsregelwerk RDA. In Teil 2 kommt nochmal M+V Bibliothek dran, diesmal liegt der Schwerpunkt aber auf der Auskunft. Den größten Anteil hat Informationsmanagement mit Fragen zu Datenschutz und -sicherheit, Suchmaschinen, Recherche und Datenbanken. Und auch Englisch findet hier seinen Platz mit ein paar kleinen Aufgaben. Teil 3 lässt sich klar von den anderen beiden abgrenzen, hier geht es um Betriebslehre und Politik. Als Themen hatten wir hier unter anderem Marketing, Statistik, Sozialversicherungen und Arbeitsrecht.

Wie ihr merkt: ganz schön viel Inhalt. Auch wenn der Schwerpunkt auf den Themenbereichen liegt, die noch nicht in der Zwischenprüfung abgefragt wurden, ist es eine ganze Menge Stoff, den man sich irgendwie merken muss. In meinem Fall hieß das: drei Wochen vorher Prüfungsurlaub nehmen und dann Lernzettel über Lernzettel schreiben. Verbraucht hab ich dafür ungefähr einen Collegeblock und drei Kugelschreiber. In dieser Zeit hat weiterhin Schule stattgefunden, aus Sicherheitsgründen aber nur als Distanzunterricht. Auf der einen Seite ist das natürlich hilfreich, um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, andererseits fand ich es aber schwierig, mich fast nur allein vorzubereiten. Etwas Abhilfe schaffen konnte eine virtuelle Lerngruppe mit Klassenkameradinnen, aber so ganz das gleiche wie zusammen vor Ort lernen ist das dann doch nicht. Und mal was anderes sehen als den eigenen Schreibtisch wäre auch schön gewesen. Aber irgendwie haben wir es alle überstanden und sind bis zur Prüfung nicht dem Lernwahnsinn verfallen.

Die Prüfung selbst ist auf zwei Tage aufgeteilt. Am Mittwoch standen Teil 1 und 3 auf der Tagesordnung, Freitag durften wir nochmal für Teil 2 anrücken. Dadurch waren die Prüfungstage etwas entzerrt, auch wenn ich Mittwoch nachmittag direkt gedanklich in den „Prüfung geschafft“-Modus gewechselt habe und mich für Freitag deshalb nochmal ordentlich anstrengen musste. Vom Schwierigkeitsgrad fand ich die Prüfung ziemlich ausgewogen. Auf der einen Seite gab es Fragen, die wir in der Vorbereitung schon besprochen haben; auf der anderen Seite aber auch ein paar Aufgaben, bei denen man kurz im Gedächtnis kramen musste. Insgesamt fand ich aber alle Teile in der vorgesehenen Zeit gut machbar und ich hätte mir etwas weniger Prüfungspanik erlauben können. Das weiß man vorher aber ja nicht.

Ganz vorbei ist es noch nicht mit dem Prüfungsstress, denn Ende Juni steht noch der praktische Teil an. Dabei wird eine Praxissituation nachgestellt, beispielsweise ein Auskunftsgespräch. Deshalb werde ich bis dahin auch wieder im Infoteam eingesetzt, um hoffentlich nochmal möglichst viel Erfahrung zu sammeln.

Abseits vom Ausbildungsalltag

Hallo zusammen,

am 11. fand der sogenannte Azubitag statt. Das ist ein Tag im Monat, an dem wir uns (virtuell) treffen und an einem bestimmten Projekt arbeiten. Dieses Mal war das die Vorbereitung auf die Open Campus Week, die vom 7. – 13. Juni stattfinden soll. Wenn es möglich ist, soll sie in Präsenz stattfinden, aber das bleibt noch abzusehen, je nach dem, wie sich die Infektionslage entwickelt. Wenn eine Präsenzveranstaltung nicht möglich ist, wird die Woche digital stattfinden.

Am 8.6. findet im Zuge dieser Open Campus Week der Career Day statt. An diesem Tag werden wir Azubis einen Stand betreuen, an dem wir unseren Ausbildungsberuf vorstellen und allen Interessenten Frage und Antwort stehen. Da noch nicht sicher ist, in welcher Form der Stand realisiert werden kann, planen wir im Moment beide Optionen, so sind wir (hoffentlich) auf alles vorbereitet.

Geplant ist auf jeden Fall jede Menge Infos, ein Ausbildungsflyer, den wir selbst gestaltet haben und natürlich Give-Aways (die gehen immer :D). Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie sich die Lage noch entwickelt und halten euch natürlich auf dem Laufenden.

Bis zum nächsten Mal!

 

Update 24.03.: Gestern wurde entschieden, dass die Open Campus Week auf jeden Fall digital stattfinden wird. Wie das alles genau aussehen wird, werden wir euch natürlich so bald wie möglich mitteilen.

Hilfe – Zwischenprüfung

Endlich geschafft!

Am 22.02.21 waren für Noomi und mich die Zwischenprüfungen angesetzt.
3 Stunden schreiben, schwitzen und Panik.


Am Montag um 9:45 Uhr wurden die FaMIs des zweiten Lehrjahres in die Aula des Aus- und Fortbildungszentrum in Bremen begleitet und ihren jeweiligen Tischen zugewiesen.

Die Fenster in der Aula waren dauerhaft geöffnet und zwischen den Arbeitsplätzen war genug Platz, um den Mindestabstand zu gewährleisten. Auf Grund der Pandemie musste jeder Prüfling zusätzlich eine Bescheinigung abgeben, in der stand das dieser keine Erkältungsymptome aufweißt.

 

Die Prüfung wurde in drei Abschnitte unterteilt:

  • Beschaffung, formale Erfassung
  • Arbeitsorganisation, Informations- und Kommunikationssysteme
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

Kurz nach Zehn ging es auch schon mit dem ersten Prüfungsteil los.

Beschaffung und formale Erfassung setzt sich zusammen aus den Unterrichtsfächern RDA und Methoden + Verfahren Fachübergreifend.
In der Prüfung mussten wir zuordnen welcher Fachbereich (Bibliothek,  Archiv,  Bildagentur, Information u. Dokumentation, Med. Dokumentation) zu welchen Aufgabenbereichen gehört, eine komplette Titelaufnahme zu dem Exemplar „Der Gesang der Flusskrebse“ erstellen und noch vieles mehr.

 

Nach Abgabe der Prüfung war dann erstmal eine Verschaufpause angesagt, in der wir etwas essen und trinken konnten.

 

Danach ging es weiter mit den Unterrichtsfächern Informationsmanagement, Englisch und dem Organisationsteil aus Betriebslehre.
Diese Prüfung war etwas umfangreicher als die Erste.
Abgefragt wurde teilweise allgemeines Wissen: Wie setzt sich eine ISBN zusammen; was versteht man unter Datenschutz usw.

 

Die letzte Prüfung war, nach meiner Meinung die Schwerste von allen.
Betriebslehre und Politik.
Angefangen mit dem wichtigsten Abschnitten im Ausbildungsvertrag, bis hin zu Kaufvertragsstörungen und Kreditsicherheit.

 

Im Großen und Ganzen haben die Zwischenprüfung einiges an Wissen gefordert und waren Nervenraubend, aber nichtdestotrotz war nach meiner Meinung alles machbar, solange man im Unterricht aufgepasst hat.

 

Die Zwischenprüfungen sind eine Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen und werden daher nicht gewertet.
Zusätzlich dient sie dazu dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule einen Zwischenstand der Leistungen des Azubis zu geben.

 

Bis zum nächsten Mal :)

Wie komme ich an Bücher, die es nicht in meiner Bibliothek gibt?

Mit dieser Frage, bzw. der Antwort darauf beschäftigt sich meine aktuelle Abteilung: die Fernleihe.

Das Ziel der Fernleihe ist es, einen möglichst guten / uneingeschränkten Zugang zu wissenschaftlicher Literatur zu haben. Nutzer von kleineren Bibliotheken haben den Nachteil, dass ihre Bibliothek weniger Bücher besitzt und deshalb die gewünschten Bücher nicht immer zu finden sind. In diesem Fall kann man Bücher oder Teile davon in einer anderen Bibliothek bestellen.

Die Abteilung der Fernleihe hat  4 Hauptaufgaben:

  1. Die aktive Fernleihe: Wenn Nutzer aus anderen Bibliotheken ein Buch aus unserem Bestand bestellen, wird zu allererst die Bestellung geprüft. Ist das Buch im Moment ausgeliehen? Anschließend muss das Buch aus dem Regal gesucht, auf das Konto der bestellenden Bibliothek gebucht und verschickt werden. Das passiert eintweder per Post oder mit dem Büchertransportdienst, das heißt, das Buch wird erst nach Göttingen gebracht, dort der jeweiligen Zielbibliothek zugeordnet und dann weitertransportiert.
    Wenn nur ein Teil (z.B. ein Kapitel oder ein Aufsatz aus einer Zeitschrift) gewünscht ist, wird dieser eingescannt und verschickt. Dabei muss darauf geachtet werden, das Urheberrecht einzuhalten. Das bedeutet konkret, dass maximal 10% des Buchs kopiert werden dürfen.
  2. Die passive Fernleihe: Wir als größere Bibliothek haben schon ganz schön viele Bücher, aber es gibt natürlich auch ganz viele Bücher, die wir nicht haben. Wenn ein Nutzer aus unserer Bibliothek ein Buch aus einer anderen Bibliothek bestellt, schickt die Bibliothek uns das Buch. Damit unser Nutzer das Buch auch ausleihen kann, muss ein Behelfsdatensatz angelegt werden. Anschließend kann das Buch auf das Bibliothekskonto des Nutzers gebucht werden und er kann es ausleihen.
  3. Subito: Das ist ein kommerzieller Dokumentenlieferdienst. Hier kann sich jeder anmelden und bei allen Bibliotheken, mit denen Subito einen Vertrag hat, bestellen. Der Fokus liegt, wie der Name schon sagt, darin, Kopien von Teilen eines Buches zu liefern, aber auch hier kann man ganze Bücher zur Ausleihe bestellen. Die eingehenden Bestellungen müssen zunächst, wie bei der Fernleihe, auf Verfügbarkeit und Urheberrecht geprüft werden. Dann muss das Buch aus dem Regal gezogen werden und entweder die entsprechenden Seiten kopiert werden, oder das Buch wird verbucht und an den Nutzer geschickt.
  4. Kopienlieferservice: Diese Aufgabe wurde auf Grund von Corona ins Leben gerufen. Damit unsere Nutzer weniger in die Bibliothek kommen müssen, können sie auf der Homepage ein Formular ausfüllen und bekommen dann den gewünschten Abschnitt eines Buchs als Kopie.

Die Kopiebestellungen und aktiven Fernleihen werden ein Mal am Tag morgens ausgedruckt, werden dann geprüft und dann den Tag über bearbeitet. Subitobestellungen werden automatisch ausgedruckt, sobald sie eintreffen und dann so schnell wie möglich bearbeitet. Das ist einer der großen Vorteile von Subito gegenüber der Fernleihe: die kurzen Lieferzeiten. Dafür müssen die Nutzer allerdings auch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Aus alt mach digital – Die Digitalisierung

Da es so langsam auf das Ende meiner Ausbildung zugeht, stehen noch einige der „kleineren“ Abteilungen in meinem Ausbildungsplan. Anfang des Jahres war ich in der Mediathek und danach ging es weiter in die Digitalisierung.
Wie der Name schon vermuten lässt, dreht sich hier alles darum, Medien digital zu Verfügung zu stellen. Im Genauen bedeutet das, dass Bücher gescannt werden, um sie dann als PDF online anzubieten. Dabei werden einerseits Werke von regionalhistorischer Bedeutung digitalisiert, also alles was sich mit Bremen und umzu beschäftigt. Ihr könnt euch zum Beispiel die Bremer Adressbücher der Jahre 1794 bis 1980 online anschauen. Es werden aber auch in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und weiteren Bibliotheken auch größere überregionale Projekte durchgeführt, zum Beispiel zu den Zeitungen des 17. Jahrhunderts.

Der V-Scanner.

Der Aufsichtscanner.

Der Weg eines Buchs durch die Digitalisierung beginnt erstmal mit einer Kontrolle, ob das Buch in seinem aktuellen Zustand überhaupt gescannt werden kann oder ob es erst restauriert werden muss, da es sich natürlich eher um ältere, schützenswerte Bücher handelt. Dabei wird auch festgelegt, auf welchem der Scanner das Buch gescannt werden kann. Es gibt zum einen einen Aufsichtscanner, bei dem das Buch flach aufgeschlagen gescannt wird. Die zweite Möglichkeit ist der V-Scanner, bei dem die beiden Platten ein V bilden, um so den Buchrücken zu schonen. Als letztes gibt es noch den Durchlaufscanner, mit dem einzelne Seiten schnell gescannt werden können.
Zum scannen muss für jedes Buch ein entsprechender Rahmen eingestellt werden, damit nur ein kleiner schwarzer Rand um die Seiten bleibt und man den Inhalt gut erkennen kann. Nachdem das erledigt ist, kann es quasi losgehen. Je nachdem, wie dick das Buch ist, ist man auch ein bisschen mit dem Scannen beschäftigt, aber immerhin sieht man seinen Fortschritt ganz schön.

Irgendwann ist man dann fertig mit dem Scannen, aber das war es noch nicht. Die einzelnen Bilder müssen dann noch strukturiert werden. Dazu wird ein spezielles Programm genutzt, in das die Scans hochgeladen werden. Hier kann man dann Abschnitte einfügen und so das Inhaltsverzeichnis des Buches auf die Scans übertragen. Auch die Seitenzählung wird hier eingefügt, sodass die Recherche für Nutzer*innen am Ende leichter ist. Auch die Titeldaten der Vorlage werden mit eingefügt, damit man genau weiß, was hier gescannt wurde. Und natürlich wird auch die Qualität der Scans geprüft, damit sich keine schiefen Seiten oder Finger im Bild mit einschleichen. Zu guter letzt wird aus den einzelnen Bilder noch eine PDF erstellt, die dann online auf dem Digitalisierungsportal hochgeladen wird. Für manche der dort verfügbaren Scans ist es auch möglich, direkt die Volltexte zu durchsuchen. Das funktioniert dann über OCR (Optical Character Recognition).

Die Zeit in der Digitalisierung war für mich ein interessanter Einblick und es war spannend zu sehen, mit wie vielen anderen Abteilungen zusammengearbeitet wird. Dass auch ein nicht geringer Teil an IT dabei war, war für meine Technik-Begeisterung natürlich nochmal besser.

Bücher über Bücher über Bücher

Hallo Ihr Lieben,

eine der ersten Abteilungen in der FAMI-Ausbildung ist die Erwerbung / Katalogisierung. Hier werden alle Bücher, die für die Bibliothek gekauft werden, bestellt. Wenn die bestellten Bücher ankommen, werden sie in den Katalog aufgenommen. Hierfür gibt es ein eigenes Regelwerk namens RDA, worin festgelegt ist, was wie eingetragen wird. Dadurch können mehrere Bibliotheken ihre Kataloge miteinander verknüpfen, was zum Beispiel für die Fernleihe besonders praktisch ist. RDA ist im 1. Lehrjahr sogar ein eigenes Fach in der Berufsschule.

In dieser Abteilung bekommen die Bücher auch ihre Stempel, Zugangsnummern und Barcodes, damit jedes Buch eindeutig identifiziert werden kann und dann in der Leihstelle auch ausgeliehen werden kann.

Julia und Ich waren eigentlich Anfang des Jahres bereits in der Erwerbung, jedoch hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht, weshalb wir jetzt im November nochmal einen Monat hier verbringen, um noch tiefer in die Materie einzusteigen und dabei auch viele Sonderfälle kennenzulernen, z.B. wie eBooks gekauft werden oder was beachtet werden muss, wenn ein Buch zu einer Reihe gehört.

Ich hoffe Ihr bleibt alle gesund und bis zum nächsten mal :)

Entschuldigung, können Sie mir kurz helfen?

Auskunftsplatz an der Zentralen Information

Auskunftsplatz an der Zentralen Information

So oder so ähnlich beginnen viele Gespräche, die man am Tresen der Zentralen Information in der SuUB führt. Am Auskunftsplatz ist man für fast alle Nutzerfragen die erste Ansprechpartnerin. Deshalb ist das Infoteam auch mit die letzte Abteilung im Ausbildungsplan, damit man die internen Abläufe im Haus größtenteils kennt und all das gesammelte Wissen an die Nutzer*innen bringen kann.

Das ist auch nötig, denn die Fragen sind so vielfältig wie die Nutzer*innen der Bibliothek. Es wird nach Hilfe beim Drucken gefragt, nach dem Passwort für die PCs, nach Toiletten, verschwundenen USB-Sticks, nicht auffindbaren Büchern, dem WLAN, Lernräumen, Bücherwagen, Datenbankrecherche, Gebäuden auf dem Campus, Fernleihen, Magazinbestellungen, und und und. Zum Glück muss man nicht die Antwort auf jede Frage kennen, viel wichtiger ist zu wissen, wo oder bei wem man eine Antwort bekommt. Mit die wichtigsten Hilfsmittel an der Auskunft sind das Bibliotheks-Intranet, das Telefon und manchmal auch einfach Google. Und wenn man wirklich gar nicht weiter weiß, gibt es die Kolleg*innen aus dem Infoteam, die einem zur Seite stehen und ihr gesammeltes Wissen teilen. Im Normalfall ist die Auskunft auch mit zwei Personen besetzt, momentan durch die Corona-Beschränkungen aber nur von einer Person.
Zusätzlich zu den Nutzer*innen vor Ort erreichen uns natürlich auch Fragen per Telefon und Mail. Die Anfragen, die uns per Mail erreichen, werden von den Kolleg*innen übernommen und selbst bearbeitet oder an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Wenn das Telefon klingelt, ist zuständig, wer grade am Auskunftstresen sitzt und davor hätte ich mich am Anfang gerne drücken wollen. Telefonieren gehört wirklich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber nach ein paar Wochen hab selbst ich mich daran gewöhnt und kann jetzt auch meistens fehlerfrei „Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Information, hallo!“ sagen. Und bisher hat auch noch niemand gemeckert, falls ich doch mal bei jemandem nachfragen musste.

Zusätzlich zu den Schichten am Auskunftstresen werden durch das Infoteam auch die Schulungen der Bibliothek durchgeführt. Das Angebot hier umfasst zum Beispiel Einführungen für Schüler*innen und Studis, Sprechstunden zur Recherche, einen Rundgang durch die Bibliothek und Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi. Corona-bedingt finden grade keine Schulungen in Präsenz statt, sondern virtuell über Zoom. Das funktioniert aber auch sehr gut. Zur Unterstützung wurden auch eine ganze Reihe von Videotutorials erstellt, die auf dem Youtube-Kanal der Bibliothek zu finden sind. Bei den meisten dieser Schulungen habe ich hospitiert und mir mal angeschaut, wie die Kolleg*innen ihr Wissen da gebündelt weitergeben.

Als Azubi hat man auch einige regelmäßige Aufgaben zu bearbeiten, wenn man nicht grade am Auskunftstresen sitzt. Dazu gehört unter anderem die Bearbeitung von Suchaufträgen. Wenn Nutzer*innen die Bücher nicht am Standort finden, können sie ein Formular ausfüllen. Dann geht für mich die Suche los. Erste Station ist meistens der eigentliche Standort. Vielleicht war das Buch ja noch auf dem Weg zurück aus dem Sortierraum oder wurde vor Ort benutzt. Wenn es da nicht steht, kann man eigentlich nur Glück haben und zufällig über den Titel stolpern, weil bei den Millionen an Büchern hier kann man nicht mal kurz alle durschauen. Bei manchen Fächern lohnt es sich, auch mal an ganz anderen Orten zu suchen. So manches BWL-Buch steht dann eigentlich richtig – nur in den Regalen für VWL.
Wenn das Buch dann aber doch nicht auftaucht, kann entweder über einen Kaufvorschlag ein neues Exemplar bestellt werden oder man sucht über die Fernleihe eine andere Bibliothek, von der man den Titel ausleihen kann.

Zusätzlich zu all dem steht im Infoteam auch noch die Bearbeitung eines eigenen Projekts an. Es gibt eine lange Liste an Vorschlägen, Ideen und Wünschen, aus denen man sich je nach Lust und Begabung etwas aussuchen kann. Bei mir geht es dabei einerseits um die Umsetzung von virtueller Auskunft mit Hilfe eines Roboters und andererseits unterstütze ich eine Kollegin bei der Arbeit an einem Audio Guide für die Bibliothek. Beides ist momentan noch in Arbeit, aber ich hoffe natürlich, möglichst bald die Ergebnisse zu sehen.

Ich hoffe, ihr habt einen guten Einblick gewonnen, was die Arbeit im Infoteam alles mit sich bringt.
Wascht brav eure Hände, haltet Abstand, tragt eure Maske über der Nase und bleibt hoffentlich gesund!

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