„Meint Inklusion wirklich alle?!“ Aktuelle Diskussionslinien und praktische Umsetzung

1. Bennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und
begründen Sie die Auswahl.

Da ich „Inklusive Pädagogik“ studiere, fand ich es interessant zu sehen, dass mehrere Menschen nicht komplett mit dem Begriff der „Inklusion“ vertraut sind. Am Anfang unseres ersten Semesters mussten wir ebenfalls zuerst lernen, was genau die Unterschiede zwischen den beiden Formen sind. Viele StudentInnen kennen den wirklichen Unterschied zwischen der Integration und der Inklusion nicht. Sie sind sich dessen nicht bewusst, dass es weitere Schritte, von der Integration, bis zur Inklusion bedarf. Bei der Inklusion werden ALLE Kinder mit einer Behinderung und mit besonderen päd. Bedürfnissen Regelschulen besuchen.

 

2. Betrachten Sie bitte Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen im Gemeinsamen Unterricht und reflektieren Sie kritisch folgende Fragen:

a. Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (z.B. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

Ich habe bereits einige Erfahrungen mit der Inklusion gemacht. In der Mittelstufe war ich in einer sogenannten „Kooperationsklasse“. Es gab neben unserem Klassenraum einen Nebenraum, in dem SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen, unterrichtet wurden. In den Unterrichtsfächern wie Sport, Musik, Kunst, Geografie und manchmal auch in Deutsch, wurden wir, gemeinsam mit den SuS mit Förderbedarfen, beschult. Meine MitschülerInnen und ich empfanden dies teilweise als sehr bereichernd. Wir konnten ihnen helfen, wodurch wir mit unserem Wissen bestätigt wurden und sie konnten von uns lernen. Wenn einer der sonderpädagogischen SchülerInnen nicht mehr genug Kraft zur Konzentration hatte, wurde er oder sie von seiner Sonderpädagogin oder seinem Sonderpädagogen, wieder separiert in dem Nebenraum unterrichtet, sodass er oder sie den Unterricht der anderen nicht stören konnte. In den Pausen, sowie auf der Klassenfahrt haben wir viel mit den SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf gespielt und geredet. Dies empfanden wir ebenfalls als bereichernd. An Tagen, an denen nur ein oder zwei SonderpädagogInnen zur Verfügung waren, wurden wir allerdings schnell von einigen SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf abgelenkt.

 

b. Welchen Meinungen zur Inklusion sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen an Schulen, insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Ich bin vielen verschiedenen Meinungen zum Thema Inklusion begegnet. In meinem Bundesfreiwilligendienst, den ich an einer Schule für körperliche und motorische Entwicklung absolviert habe, habe ich größtenteils Erfahrungen gesammelt, die gegen die Inklusion aller SchülerInnen sprechen. Die Meinungen von Eltern und LehrerInnen waren ebenfalls ausschließlich gegen die Inklusion aller SchülerInnen. Die Eltern waren froh, dass sie ihre Kinder auf eine Schule schicken konnten, in der sie „genügend Betreuung“ bekommen würden und nicht von anderen Kindern „ausgegrenzt“ werden würden. Die Sorge, dass die SchülerInnen auf Regelschulen nicht genügend Betreuung bekommen würden kann ich nachvollziehen, da ich mitbekommen habe wie schwer die Kinder Eingeschränkt waren und wie wenig Personal die SchülerInnen, mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf, an Regelschulen teilweise haben. Ein anderes Beispiel ist ein Junge, den ich seit einiger Zeit betreue. Er ist mittlerweile 24 Jahre alt und ging in seiner Schulzeit auf eine inklusive Schule. Er und seine Eltern waren dort sehr zufrieden, fühlten sich dort gut aufgehoben und unterstützt.

c. Was sind ihrer Meinung nach die größten Chancen und Herausforderung der schulischen Inklusion?

Meiner Meinung nach sind das gegenseitige Lernen und Profitieren von einander die größten Chancen der Inklusion. Des weiteren wird es SchülerInnen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf möglich gemacht, das Abitur zu bestehen. Somit haben sie eine größere Auswahl an möglichen Studiengängen für ihre Zukunft.

Herausforderungen der Inklusion sind für mich der Mangel an geschultem Personal, sowie die räumlichen Ressourcen, die zur Verfügung stehen. Es fehlt an Geld um das Personal zu bezahlen und um Räume passend ausstatten zu können.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungaufgabe für zukünftige Praktika. Entweder zur schulischen Inklusion oder zur beruflichen Inklusion bzw. zum Übergang Schule-Beruf.

Als Beobachtungsfragen würde ich folgende wählen: Wie gelingt die Inklusion in Ihrer Klasse? Kommen alle SchülerInnen gut damit zurecht? Wie ist das Lernklima in Ihrer Klasse? Wie stehen die Eltern der SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf, sowie die Eltern der RegelschülerInnen zu der Inklusion? Haben Sie genug Personal und eine passende räumliche Ausstattung?

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