09.07.19 Abschlussreflexion

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1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Vor Beginn der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“, war mir bewusst, dass das Thema Heterogenität sehr wichtig ist und dass es im groben die Verschiedenheit unterschiedlicher Leute, die zusammen agieren, beschreibt. Es ist also von großer Bedeutung, besonders als angehende Lehrkraft, diesen Ausdruck genau zu kennen, ihn zu verstehen und sich mit diesem Begriff intensiv zu befassen. Vor diesem Hintergrund, war ich sehr gespannt auf die bevorstehende Ringvorlesung und habe mich bemüht, jede der interessanten Vorlesungen zu besuchen.
Die Vorträge der Ringvorlesung haben mir eine Menge dabei geholfen, den Begriff „Heterogenität“, wirklich zu verstehen. Mir wurde beim besuchen der Vorlesungen, aufgrund der Bearbeitung vieler verschiedener Themengebiete bewusst, wie komplex und bedeutungsvoll dieser Begriff ist und wie viel mehr er tatsächlich aussagt, als ich bereits vor der Vorlesung darüber gewusst habe. Ich habe gelernt, dass es sehr viele unterschiedliche Aspekte, bezüglich der Heterogenität in der Schule und im Unterricht, gibt und dass es wichtig ist, sie alle zu berücksichtigen. Zu diesen Aspekten gehören unter Anderem lern- und leistungsbezogene Differenzen, wie beispielsweise der Unterschied zwischen RegelschülerInnen, SchülerInnen mit einer Hochbegabung und SchülerInnen mit Förderbedarfen, verschiedene Motivations- und Lerntypen mit diversen Strategien und die Informationsverarbeitung der SchülerInnen. Des Weiteren müssen die Unterschiede bezüglich des Geschlechts, die Ethnizität, also die Einordnung kultureller Identitäten und Behinderungen berücksichtigt werden.
Außerdem habe ich gelernt, dass es wichtig ist sich mit all dem intensiv auseinander zu setzten, da differenzsensible LehrerInnen, die eine offene Unterrichtspraxis führen, dazu beitragen, einen guten und erfolgreichen Umgang mit Heterogenität zu pflegen.
Vor dem Hintergrund, dass es unterschiedliche Motivations- und Lerntypen gibt, stehen angehende InklusionslehrerInnen, wie ich eine angehende Sonderpädagogin bin, vor der Aufgabe, jeden Lerntypen auf seine Weise individuell und best möglich zu fördern.
In einer der Vorlesungen wurde die Strategie, der gestuften Lerntypen genauer erläutert. Diese Variante, den SchülerInnen unterschiedliche inhaltliche Impulse zu senden, welche lernstrategisch geeignet sind, empfinde ich als sehr hilfreich und förderlich. Die Lerntypen sollen, beispielsweise , die SchülerInnen in ihrer Selbstständigkeit unterstützen, ihr kooperatives Lernen stärken und dabei helfen Probleme einfacher zu lösen. Vor allem die Motivation der SchülerInnen und Schüler soll mithilfe dieses Konzepts gefördert werden. Da der Bereich, in dem ich als Sonderpädagogin unterrichten werde, zu den Fächern zählt, bei denen SchülerInnen schnell demotiviert sind, passt das Konzept der gestuften Lerntypen meiner Meinung nach sehr gut zu diesem Fach.
Im Grunde sind die Lerntypen zusammenfassend dafür da, das bezogene Selbstkonzept, zu fördern.

Vor Dem Hintergrund, dass ich angehende Englischlehrerin bin, hat mir die Vorlesung bezüglich „“ zugesagt. Während der Vorlesung wurde mir klar, dass von SchülerInnen oft verlangt wird, sie sollten die Sprache Englisch so flüssig und akzentfrei sprechen, wie ein „native speaker“. Da die Schülerinnen alle verschiedene Vorkenntnisse mit in den Unterricht bringen, sie unterschiedliche Interessen haben, aus verschiedenen Umgebungen kommen unterschiedlich motiviert sind und verschiedene Lerntempos haben, ist es nicht möglich, dass jede Schülerin und jeder Schüler automatisch, während seiner Schulzeit bzw. danach, die Sprache Englisch einwandfrei beherrscht, wie ein „native speaker“. Während des Unterrichts ist es von großer Bedeutung, dass sich SchülerInnen nicht gegenseitig übereinander lustig machen, wenn jemand beispielsweise keine korrekte Aussprache der Vokabeln beherrscht. Die SchülerInnen würden von großer Wahrscheinlichkeit eingeschüchtert und demotiviert werden, wenn sich ihre MitschülerInnen über sie lustig machen würden. Es soll auf jeden Fall das Prinzip des „Fehlerfreien Schweigens statt Sprechen mit Fehlern“ vermieden werden. Das Sprichwort „Aus Fehlern lernt man“, sollte stattdessen das Thema sein.
Die Vorlesung über „Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Gymnasialen Oberstufe“ hat mir außerdem sehr gut gefallen. Mehrsprachigkeit ist in Schulen heute, oftmals der Normalfall. SchülerInnen lernen die Sprache Deutsch teilweise als zweite Fremdsprache, sodass es eventuell zu Komplikationen führen kann, wenn diese SchülerInnen einen Fremdsprachen Unterricht, wie beispielsweise Englisch, erleben, der an Muttersprachler angepasst ist. Die Sprache Deutsch wird dann oftmals als Hilfssprache, in dem Fach Englisch, benutzt.
Es ist “What’s the difference?-Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht” die Aufgabe der Lehrkraft, in diesen Fällen individuell auf die betroffenen SchülerInnen einzugehen und ihnen den Unterricht möglicherweise auf eine andere Art und Weise näher zu bringen.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Während meines Studiums würde ich gerne noch mehr über das Thema Inklusion erfahren. Dieses Thema ist so komplex und ich habe sowohl positive Erfolge, als auch negative Erkenntnisse erlebt. Vor Beginn meines Studiums, habe ich einen Bundesfreiwilligendienst an einer Schule für körperliche und motorische Entwicklung abgeleistet. Die SchülerInnen an dieser Schule hätten so gut wie unmöglisch an einer Regelschule inkludiert werden können. Dies ist auch der Grund dafür, weshalb diese Schule, noch als eine der wenigen Förderschulen, die es in Bremen gibt, existiert.
Auf der anderen Seite, habe ich vor allem in meinem derzeitigen Studium, während eines Praktikums an der Schule „Gesamtschule Bremen-Ost“ mit erlebt, was für positive Erfolge bei den meisten SchülerInnen zu sehen waren, die miteinander beschult wurden.
Ich würde gerne mehr darüber erfahren, wer entscheidet, wie die betroffenen SchülerInnen mit Förderbedarfen beschult werden und wie des entschieden wird.
Des Weiteren möchte ich gerne mehr über die Frage „Wie lassen sich Lehrkräfte unterstützen der Vielfalt ihre SchülerInnen gerecht zu werden?“ erfahren. Es ist sehr wichtig, dass Lehrkräfte beispielsweise regelmäßige Schulungen besuchen und sie sich mit ihren Teams in regelmäßigen Abständen und bei anfallenden Problematiken auseinandersetzen. Das „ReBuZ“ ist für die Beratung, die Begleitung, die Unterstützung und für die Diagnostik immer ein Ansprechpartner für eine Lehrkraft.
Des Weiteren habe ich großes Interesse daran, verschiedene Formen des „Team-Teachings“ kennenzulernen. Die Herangehensweisen, die Ressourcen die dafür benötigt werden, sowie die Erfolge und Misserfolge, die man mit den verschiedenen Formen erzielen kann.

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Als eine besondere Herausforderung, sehe ich das Thema „Inklusion“. Prof. Dr. Frank J. Müller hat in seiner Vorlesung über „Schule für alle“ verschiedene Herangehensweisen und Lösungsansätze für das Thema Inklusion aufgezeigt. Da das Thema sehr komplex ist, ist es sehr wichtig sich intensiv damit auseinander zu setzen. Um verschiedene Sichtweisen zu verstehen, möchte ich mich gerne verstärkt mit Kommilitonen, Lehrern, SchülerInnen, Eltern und Dozenten über ihre jeweiligen verschiedenen Sichtweisen auseinandersetzen und mich aufgrund dieser vielen verschiedenen Aspekte mich in diesem Thema bereichern lassen.

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