Abschlussreflexion

1.Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.
Aufgabe 1:
Ich habe aus den Vorlesungen zu der Veranstaltung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ viele Erkenntnisse sammeln können. Dies liegt unteranderem daran, dass wir interessante Aufgabenstellungen nach den einzelnen Vorlesungen erhalten haben und die Beantwortung der Fragen noch in derselben Woche, haben bei mir zu einer Festigung des Wissens geführt.
Ich hätte nicht gedacht, dass das Thema Heterogenität so umfangreich ist und erachte es deshalb als besonders wichtig sich mit möglichst vielen verschiedenen Dimensionen von Heterogenität auseinanderzusetzen, um im späteren Berufsleben auf wenig unbekannte Phänomene zustoßen.
Besonders interessant und gelungen fand ich das Thema Leistung und Leistungsbewertung. Wir leben in einer Gesellschaft, in der ein enormer Leistungsdruck herrscht und ich fand es wichtig für den Lehrer*innen Beruf zu sehen, dass dies schon in der Grundschule los gehen kann und wie man damit umgehen sollte. Wichtig ist es als Lehrkraft zu berücksichtigen, dass viele verschiedene Faktoren auf die Leistung eines Kindes einwirken und man diese in einer möglichen Bewertung des Kindes berücksichtigt. Entscheidend für mich war es auch zu sehen, dass die Voraussetzungen der Kinder völlig verschieden sind und dementsprechend möchte ich mich für meinen Beruf später unbedingt nochmal vertieft mit der sozio- kulturellen und sozioökonomischen Ungleichheit in der Grundschule befassen. Die sozioökonomische Herkunft bzw. der sozioökonomische Status der Familie ist nämlich mitentscheidend für den Bildungserfolg des Kindes (S. Trostmann, RV05, S.9). Dies muss bei der Beurteilung von der Leistung der Kinder berücksichtigt werden, deshalb sollten Lehrer*innen jedes Kind individuell und differenziert beurteilen. Um das Kind bestmöglich zu fördern ist es wichtig, dass es auch individuell gefördert wird. Dies ist zwar arbeits- und zeitaufwendig für die Lehrkraft, kann aber einen Leistungsdruck vorbeugen.
Ich habe aus der Vorlesung von A. Daase ebenfalls interessante Kenntnisse gewinnen können. Ihr Vortrag ging über Mehrsprachigkeit. Dieses Thema hat mich sehr angesprochen. Ich interessiere mich zum einen sehr für Sprachen, zum anderen empfinde ich das Thema auch als sehr wichtig und aktuell für die Grundschule.
Für meinen späteren Unterricht fand ich die „Sprachportraits“ der Grundschüler sehr gelungen. Ich selber habe im Zuge des Seminars „Spracherwerb“ bei Frau Schütz ein solches Sprachportrait für mich schon angelegt und dies ist mir nicht sehr leichtgefallen. Es war das erste Mal, dass ich mich intensiv mit meinen eigenen Kenntnissen über „Sprache“ beschäftigt habe und es hat mir sehr geholfen. Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder sich frühzeitig mit Sprache auseinandersetzen und sehe daher das „Sprachportrait“ als gelungene Methode, die auch gut umsetzbar im Unterricht in Bezug auf Zeitaufwand, Materialaufwand und Lernfortschritt ist. Über die fertigen Sprachportraits kann man sich im Plenum nochmal austauschen und sie in der Klasse aushängen.
Als Lehrkraft ist besonders wichtig zu beachten, dass Kinder dessen Erstsprache nicht Deutsch ist einen viel größeren Lernaufwand betreiben müssen, um die Sprache und insbesondere die Bildungssprache zu erlernen, weil die Erstsprache sich in der Regel nicht nach formellen Registern eins zu eins ins Deutsche ableiten lässt (Daase, RV06, S.37).
Im Bezug auf den Beruf als Lehrer, den ich anstrebe, fand ich es wichtig und gut zu wissen, dass man bei mehrsprachigen Kindern, die Erstsprache einbeziehen und sich so ein positives Nutzen daraus ziehen kann. Ich erachte es als sehr wichtig, dass man Mehrsprachigkeit bei Kindern als etwas positives anerkennt. Das übergeordnete Ziel ist es, die Kinder in die Bildungssprache einzuführen und dies unabhängig von den verschiedenen Sprachen und Sprechweisen, die die Kinder mitbringen. Von dieser Herangehensweise nehme ich mit, dass das Ziel entscheidend ist, der Weg mit dem die Kinder dieses Ziel erreichen können, sich jedoch individuell stark unterscheiden kann (Daase, RV06, S. 52).
In der Vorlesung von Frau Murmann ging es darum, „Welche Heterogenitätsdimensionen im naturwissenschaftlichen und technischen Unterricht eine besondere Rolle spielen“. Dieses Thema fand ich ebenfalls sehr spannend und durch diese Vorlesung konnte ich entscheidende neue Erkenntnisse für mein späteres Berufsleben erwerben. Ich studiere unteranderem das Fach „Sachunterricht“ daher war die Vorlesung zu diesem Thema für mich sehr wichtig.
Ich habe die Erkenntnis gewinnen können, dass für Kinder die Partizipation in einer sozialen Gruppe oftmals von höherer Bedeutung ist, als das persönliche Interesse. Diese Erkenntnis ist wichtig, um nachvollziehen zu können, warum die Schüler*innen bestimmte Entscheidungen treffen.
Gerade im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich sind stereotypische Vorurteile noch weit verbreitet (z.B. das Jungen begabter in diesen Bereichen sind, als Mädchen). Als Lehrkraft ist es wichtig dem entgegenzuwirken und die Kinder interessenorientiert zu unterrichten.
3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?
Aufgabe 3:
Ich würde gerne zu dem Thema Chancengleichheit bzw. Chancenungleichheit und der Abhängigkeit von dem sozioökonomischen Status der Familie und dem Bildungserfolg mehr erfahren. Ich finde es wichtig, dass man sich als angehende Lehrkraft mit diesem Thema auseinandersetzt, da dieses Thema in dem Berufsalltag von großer Bedeutung ist. Meiner Meinung nach ist dies ein sehr schweres Thema, vor allem im Umgang mit Kindern. Ich denke durch das System in dem wir in Deutschland leben ist es nicht zu verhindern, dass es in der Bevölkerung arme und reiche Menschen gibt. Dementsprechend gibt es auch keine gleichen Grundvoraussetzungen für alle Kinder in der Grundschule, weil Familien mit einem hohen Einkommen über ganz andere Möglichkeiten verfügen, ihren Kindern Bildung zugänglich zu machen.
Sich als Lehrer*in dies bewusst zu machen, kann schon enorm helfen. Dennoch würde ich gerne abseits der Theorie Erfahrungen diesbezüglich in der Praxis sammeln. Interessant wäre dort der Besuch einer Schule, die besonders von diesem Phänomen betroffen ist. In Bremen würde ich dort z.B. ein Praktikum an der Grundschule an der Paul-Singer-Straße spannend finden, da das Einzugsgebiet dieser Schule sowohl Oberneuland, ein sehr gehobener Stadtteil, als auch die Vahr, ein sozial eher schwacher Stadtteil, ist. Wie eine solche Schule mit der großen Heterogenität umgeht und welche Tipps die Fachkräfte im Umgang mit dieser Heterogenität geben, könnte hilfreiche Erkenntnisse hervorbringen.
Ich würde mich gerne in meinem weiteren Verlauf des Studiums vertieft mit dem „Gendersensiblen Literaturunterricht“ befassen. Dieses Thema halte ich gerade im Fach „Deutsch“ für einen zentralen Bestandteil und somit hat er für mich eine große Bedeutung.
Es ist wichtig in diesem Zusammenhang die Lesemotivation der Schüler*innen rechtzeitig zu wecken und im Laufe der Schullaufbahn zu fördern. Die Aufgabe der Lehrkraft besteht darin, die richtige Literatur zu finden, die das Interesse der Schüler*innen weckt. Der „Gendersensible Literaturunterricht“ hat, zudem eine erhebliche Auswirkung auf den Erwerb der Schriftsprache, wenn die Kinder durch den interessengeleiteten Unterricht sich eine Eigenmotivation im Bereich des Lesens aneignen.
4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?
Aufgabe 4:
Wie ich zu Beginn meiner Reflexion schon thematisiert habe ist Heterogenität in der Grundschule ein sehr umfangreiches Thema, daher sehe ich es momentan als größte Herausforderung für mich über wirklich jede Dimension zu informieren, ohne eine für die Grundschule wichtige Dimension außer Acht zulassen. Im Bezug auf das Thema Heterogenität möchte ich sehr gut für die spätere Praxis vorbereitet sein, da ich dieses Thema als wichtig und spannend empfinde.
Wenn ich ein Aspekt finden muss, den ich zum aktuellen Zeitpunkt als größte Herausforderung sehe, dann ist das für mich die Leistungsbewertung der Schüler*innen.
Jede*r Schüler*in lernt anders. Das bedeutet auch, dass das Lerntempo und der Lernerfolg daher individuell zu beurteilen sind. Ich denke es ist als Lehrkraft eine große Herausforderung die individuelle Leistung zu beurteilen, wenn man einer ganzen Klasse gegenübersteht und dabei niemanden zu vernachlässigen. Die individuelle Arbeit mit den Kindern ist, zudem an einen hohen Arbeitsaufwand gekoppelt. Für mich ist es wichtig durch mein Studium eine Strategie zu entwickeln, die mir hilft den individuellen Lernprozess der Kinder, gemäß ihrer Stärken und Schwächen zu fördern und sich gleichzeitig nicht als Lehrperson einer möglichen Überforderung auszusetzen.
Für eine Beurteilung der Leistung der Kinder ist es deswegen wohl am sinnvollsten, wenn man den individuelle Lernfortschritt als Maß der Beurteilung sieht. Daher ist auch von einem System mit Noten abzuraten.
Während meines Studiums möchte ich mich über alternative Bewertungsstrategien informieren und Gespräche mit Lehrer*innen über mögliche Bewertungssysteme führen.

 

Geschlecht/ Gender in Schule- im Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung

1. Es bedarf bei Lehrkräften eine offene Haltung bei der Auseinandersetzung mit Gender, da die Lehrkräfte Kindern ein gendersensibles Verhalten beibringen sollen. Der Beruf der Lehrer*innen häufiger von Frauen ausgeübt, als von Männern. Dies kann bei der extremen Überzahl, in der Frauen gerade auch in Bremer Grundschulen vertreten sind, zu dem Denken bei Kindern führen, dass der Beruf des Lehrers/ der Lehrerin ein Frauentypischer Beruf ist. Es ist, zudem wichtig, dass Kinder die Möglichkeit haben, sowohl Frauen als auch Männer als Ansprechpartner bei Problemen etc. haben. Kinder sollten dies selber frei entscheiden können.

2. Während meiner Grundschulzeit gab es eine männliche Lehrkraft an der Schule. Der Lehrer hat Mathematik unterrichtet und galt unter den Schülern als sehr streng. Ich selbst hatte ihn aber nie im Unterricht gehabt und kann daher keine Erfahrung diesbezüglich beschreiben.
Während meines Orientierungspraktikum war ich an einer Schule in Osterholz. An dieser Schule gab es gar keine männliche Lehrkraft. Die einzige männliche Person war der Hausmeister. Dies empfinde ich als problematisch.
Momentan arbeite ich auch noch als studentische Hilfskraft in der Grundschule am Baumschulenweg. Auch an dieser Schule gibt es deutlich mehr Lehrerinnen, aber es gibt auch mehrere männliche Lehrer und Werksstudenten.
Während meines Praktikums ist mir aufgefallen, dass viele Kinder genderspezifische Interessen haben bzw. dass diese ihnen vorgeschrieben werden. Dies wurde vor allem beim Malen von eigenen Bildern deutlich. Ich fand aber auch, dass man es schon an der Kleidung der Kinder erkennen konnte, dass manche Eltern genderspezifisches Handeln vorleben.

3. Für mein nächstes Praktikum fände ich es allgemein mal sehr spannend eine männliche Lehrkraft im Unterricht zu begleiten, um zu gucken inwiefern sich der Unterricht nochmal unterscheidet, zudem was ich besser kennengelernt habe. Zudem möchte ich das Arbeitsmaterial betrachten (Bücher etc.), um zu gucken inwieweit diese genderspezifisch sind.

Erlesene Geschlechter

1. Bei der Lektüreauswahl der Lehrer*innen ist es wichtig, dass die Heterogenität, die in den meisten Schulklassen eine Rolle spielt, berücksichtigt wird. Des Weiteren sollte die Lehrkraft darauf achten, dass sie auch die Interessen der Schüler*innen weckt ohne stereotypische Denkweisen damit zu bekräftigen. Dennoch ist wichtig diese zu thematisieren und sie als Lehrkraft für sich zu nutzen. Unter dem Ansatzpunkt des gendersensiblen Literaturunterrichts bewegt sich die zentrale Bedeutung der Lektüreauswahl im Spannungsfeld zwischen Rezipienten, Vermittler*innen, Lerngegenstand und dem Kompetenzziel. Man kann durch gendersensible Lektüre den Horizont der Kinder erweitern. Die Kinder durchbrechen so den Gedanken des stereotypischen Rollendenkens und erlangen Mut sich zu ihren Interessen zu bekennen.
Die Lehrer*in sollte bei der Literaturauswahl eigene literarische Erfahrungen beachten und in die Auswahl einfließen lassen. Dazu ist eine Reflexion der Lehrkraft nötig.

2. Während meinem Orientierungspraktikums war ich in einer vierten Klasse. Diese Klasse hat sich mit dem Buch „Ben liebt Anna“ beschäftigt. Dieses Buch enthielt zum Teil auch stereotypische Inhalte, dennoch hat die Lehrerin es gut verpackt, sodass das Interesse beider Geschlechter geweckt war. Bei dem Titel des Buches tat sich zunächst Unmut bei einem Teil der Jungen der Klasse auf, weil es um das Thema liebe ging. Beim Lesen und den Aufgaben zum Buch der Lehrerin ergaben sich dann aber auch andere Themen die für alle Kinder spannend waren, wie z.B. Armut, Fremdheit oder Mobbing. Die Kinder sollten als Aufgabe z.B. auch Geschehnisse aus dem Buch mit ihrer Wirklichkeit verknüpfen und dazu eigene Geschichten verfassen. Dies war sehr spannend zu beobachten und die Kreativität mancher Kinder war beeindruckend. Insgesamt fand ich den Lerngegenstand und die Vermittlung sehr gelungen.
3. Mögliche Fragen, die ich als sehr interessant empfinde sind:
Inwieweit kann die Lehrkraft den Spaß am Lesen bei Kindern fördern? Und:
Inwiefern unterscheidet sich das Leseverhalten der Jungen von dem der Mädchen und
hat die Lehrkraft einen Einfluss darauf?
4. Das Jungen Lesemuffel und Mädchen Leseratten sind, ist eine weit verbreitete Annahme, die sich auf Grund von gesellschaftlichen Normen entwickelt hat. Daraus lässt sich schließen, dass das genderspezifische Leseverhalten ein immer noch bestehendes Problem ist und somit auch von Lehrer*innen berücksichtigt werden muss. Eine Möglichkeit ist es dem entgegenzuwirken, indem man auf jedes Kind individuell eingeht und mit den Kindern individuell ihr Leseverhalten reflektiert. Man könnte die persönlichen Interessen des Kindes jeweils besprechen und Anhand diese geeignete Literatur raussuchen, die das Kind lesen kann. Die verlangt von einer Lehrkraft jedoch einen großen Zeitaufwand.

Erlesene Geschlechter

1. Bei der Lektüreauswahl der Lehrer*innen ist es wichtig, dass die Heterogenität, die in den meisten Schulklassen eine Rolle spielt, berücksichtigt wird. Des Weiteren sollte die Lehrkraft darauf achten, dass sie auch die Interessen der Schüler*innen weckt ohne stereotypische Denkweisen damit zu bekräftigen. Dennoch ist wichtig diese zu thematisieren und sie als Lehrkraft für sich zu nutzen. Unter dem Ansatzpunkt des gendersensiblen Literaturunterrichts bewegt sich die zentrale Bedeutung der Lektüreauswahl im Spannungsfeld zwischen Rezipienten, Vermittler*innen, Lerngegenstand und dem Kompetenzziel. Man kann durch gendersensible Lektüre den Horizont der Kinder erweitern. Die Kinder durchbrechen so den Gedanken des stereotypischen Rollendenkens und erlangen Mut sich zu ihren Interessen zu bekennen.
Die Lehrer*in sollte bei der Literaturauswahl eigene literarische Erfahrungen beachten und in die Auswahl einfließen lassen. Dazu ist eine Reflexion der Lehrkraft nötig.

 

2. Während meinem Orientierungspraktikums war ich in einer vierten Klasse. Diese Klasse hat sich mit dem Buch „Ben liebt Anna“ beschäftigt. Dieses Buch enthielt zum Teil auch stereotypische Inhalte, dennoch hat die Lehrerin es gut verpackt, sodass das Interesse beider Geschlechter geweckt war. Bei dem Titel des Buches tat sich zunächst Unmut bei einem Teil der Jungen der Klasse auf, weil es um das Thema liebe ging. Beim Lesen und den Aufgaben zum Buch der Lehrerin ergaben sich dann aber auch andere Themen die für alle Kinder spannend waren, wie z.B. Armut, Fremdheit oder Mobbing. Die Kinder sollten als Aufgabe z.B. auch Geschehnisse aus dem Buch mit ihrer Wirklichkeit verknüpfen und dazu eigene Geschichten verfassen. Dies war sehr spannend zu beobachten und die Kreativität mancher Kinder war beeindruckend. Insgesamt fand ich den Lerngegenstand und die Vermittlung sehr gelungen.

3. Mögliche Fragen, die ich als sehr interessant empfinde sind:
Inwieweit kann die Lehrkraft den Spaß am Lesen bei Kindern fördern? Und:
Inwiefern unterscheidet sich das Leseverhalten der Jungen von dem der Mädchen und
hat die Lehrkraft einen Einfluss darauf?

4. Das Jungen Lesemuffel und Mädchen Leseratten sind, ist eine weit verbreitete Annahme, die sich auf Grund von gesellschaftlichen Normen entwickelt hat. Daraus lässt sich schließen, dass das genderspezifische Leseverhalten ein immer noch bestehendes Problem ist und somit auch von Lehrer*innen berücksichtigt werden muss. Eine Möglichkeit ist es dem entgegenzuwirken, indem man auf jedes Kind individuell eingeht und mit den Kindern individuell ihr Leseverhalten reflektiert. Man könnte die persönlichen Interessen des Kindes jeweils besprechen und Anhand diese geeignete Literatur raussuchen, die das Kind lesen kann. Die verlangt von einer Lehrkraft jedoch einen großen Zeitaufwand.

Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlich- technischen Unterricht eine besondere Rolle?

1. Sandra entscheidet sich gegen ihr eigenes Interesse und macht lieber die Mandala- Aufgabe, da sie sich vermutlich als ein Part der weiblichen Schülerinnen sieht. Sie möchte nicht in der Außenseiterrolle stehen. Die soziale Eingebundenheit ist, nach Deci und Ryan (1993), ein grundlegendes soziales Bedürfnis, was die Annahme unterstützen würde. Sandra möchte am Gruppengeschehen teilhaben und entscheidet sich, daher bewusst gegen die Nistkästenaufgabe und stellt ihr damit verbundenes Interesse hinter dem Status ein Teil der Mädchengruppe zu sein. Somit fügt sich Sandra der Gruppenmeinung.

2. Für die Schüler*innen der 3b konterkarieren bei der Förderung vielfältiger Interessen vermutlich die stereotypische Wahrnehmung von Genderrollen, mit denen sich auch der Sachunterricht konfrontiert sehen muss. Das Angebot ist darauf ausgelegt, dass es Mädchen- und Jungenspezifische Aktivitäten gibt, die klischeehaft wahrgenommen werden können. Der Sachunterricht hat einen handwerklichen und einen ästhetischen Bereich, wodurch viele junge Menschen mit dem handwerklichen Teil stereotypisch Jungen und mit dem ästhetischen Teil Mädchen assoziiert werden. Durch die soziale Eingebundenheit führt das dazu, dass Kinder sich gegen ihre Interessen entscheiden können.

3. Dadurch, dass die Lehrerin die Partnerzusammensetzung mit der Kompensierung der Kompetenzen begründet, geht sie davon aus, dass Jungen und Mädchen von Grund auf verschieden veranlagt sind. Sie bedient sich somit ebenfalls stereotypischer Denkweisen, die es als Lehrer*in abzulegen gilt. Ich bewerte das Konzept der Lehrkraft als negativ, weil man die Schüler*innen an Hand ihrer Stärken und Schwächen bewerten sollte und nicht pauschal sagen kann, dass alle Jungen technisch begabter sind als die Mädchen. Der Ansatz verstärkt die Selbstwahrnehmung von Mädchen, dass sie nicht so Technik affin sind, wie Jungen.

4. Eine mögliche Frage für eine Bachelorarbeit, im Sachunterricht wäre: „Inwieweit führen Gruppenarbeiten im technikbezogenen Bereich des Sachunterrichts dazu, dass sich Jungen nach stereotypischer Denkweise, eher durchsetzen und in den Vordergrund stellen als Mädchen und inwiefern probieren Lehrkräfte dem entgegen zu wirken?“ Um diese Frage zu beantworten muss man verschiedene Klassen aus verschiedenen Altersstufen bei der Gruppenarbeit beobachten. Man sollte dabei explizit auf das Verhalten der Jungen und Mädchen, sowie das der Lehrerin achten und dieses auswerten.

Eine Schule für wirklich alle?

1. Ich begegne den Begriffen Inklusion und Heterogenität recht häufig in meinem Studium. Ich habe zwar nicht das Studienfach Inklusive Pädagogik, doch in Erziehungswissenschaft haben wir uns bisher in jedem Semester mit einem der Begriffe beschäftigt. In Deutsch und ISSU wird eher weniger darauf Bezug genommen, während wir in Mathe uns nicht mit diesen Aspekten beschäftigen. In der Vorlesung des ersten Semesters gab es sogar Gastdozenten, die das Thema extra aufgriffen. Ich finde es sehr gut und wichtig das sich die Erziehungswissenschaften so ausgiebig mit den Themen beschäftigen, da diese Lehrer*innen in ihren beruflichen Alltag vor große Herausforderungen stellen können. Die enge Zusammenarbeit im Kollegium erscheint mir ein besonders wichtiger Faktor zu sein. Es bedarf einem stetigen Austausch. Des Weiteren erachte ich es als sehr wichtig, dass die Lehrkräfte und Pädagogen /-innen für eine gute Integration der Inklusionskinder in die Klassengemeinschaft sorgen. In Deutsch und ISSU beschäftigten wir uns vorrangig damit, wie man bestmöglich mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen umgeht.

2. Während meines Orientierungspraktikums war ich auf einer Schule in Osterholz. Die vierte Klasse, in der ich eingesetzt wurde hatte 25 Kinder, die auf Grund ihrer unterschiedlichen sozio- ökonomischen Herkunft eine stark heterogene Klasse darstellten. Dennoch hatte die Klasse einen starken Zusammenhalt und die Klassengemeinschaft beeindruckte mich sehr. Es gab in der Klasse sowohl einige sehr starke Schüler, als auch mehrere schwächere. Die Lehrerin der Klasse gliederte in ihren Unterricht oft die Expertenmethode ein, die in dieser Klasse sehr gut klappte und der Heterogenität entgegenwirkte. Bei der der Unterrichtsmethode helfen die vermeintlich stärkeren Schüler*innen den Schwächeren. Die Kinder bearbeiteten eine Aufgabe zunächst alleine, dann in Partnerarbeit und zum Schluss in einer kleinen Gruppe. Die Lehrerin und ich nahmen während der Übung eher eine beobachtende Rolle ein. Die Kinder waren schon sehr erprobt in dieser Methode und wussten daher wie sie zu arbeiten hatten. Ich denke beim ersten Anwenden der Methode musste die Lehrerin deutlich öfter helfen. Das Prinzip Kinder helfen Kindern hat mich aber in diesem Fall sehr überzeugt.

3. Ein sehr großes Problem an den Bremer Schulen ist meiner Meinung nach der Personalmangel. Ich habe, während meines Praktikums und der Arbeit als Werkstudent immer wieder feststellen müssen, dass es deutlich zu wenig Lehrer*innen und pädagogische Mitarbeiter pro Klasse gibt. In Situationen, in denen mehrere Lehrkräfte in der Klasse waren war das Arbeitsklima und Arbeitsverhalten, sowie das Tempo ein viel Besseres als bei einem /-r. Durch mehrere Lehrkräfte pro Klasse profitieren vor allem die schwächeren Schüler*innen, da sich die Lehrer*innen mehr Zeit für die einzelnen Kinder nehmen können. Dies ist auch eine Möglichkeit Heterogenität entgegenzuwirken. Es entlastet, zudem die Lehrer*innen stark.

Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion

1. Meine Erinnerungen an den Englischunterricht in der Grundschule sind zugegebenermaßen nicht besonders gut. Daher kann ich die Fragestellung nicht bis ins letzte Detail beantworten. Ich erinnere mich, dass ich meine aller ersten Englischerfahrungen bereits im Kindergarten gemacht habe. Dort erlernten wir ganz einfache Vokabeln und sangen Lieder auf Englisch, wie „Happy Birthday to you“. Auch während meiner Grundschulzeit, bei der wir Englisch in der dritten Klasse als Unterrichtsfach bekamen, wurde viel durch das singen von Liedern das Englisch vermittelt. Wir hatten damals zudem eine CD anhand derer unterrichtet wurde. Die CD führte uns damals durch das gesamte Schuljahr. Mit ihrer Hilfe sollten wir die Sprache spielerisch lernen. Es gab zu der CD ein passendes Heft, indem wir dann Aufgaben bearbeiten sollten. Die Aufgaben waren meistens spielerisch zu lösen. Neben dem Singen gab es Aufgaben zum Malen und Basteln. Ich erinnere mich, dass ich die Aufgaben der CD sehr spannend und spaßig empfand. Meine Lehrerin konnte nicht besonders gut Englisch, daher bot sich die CD in der die Aussprache deutlich wurde an. Das stumpfe auswendig Lernen von Vokabeln gefiel mir nicht so gut. Mein Englischunterricht war damals eher funktional und darauf ausgelegt den Kindern ein Gefühl für die neue Sprache zu vermitteln.
Der Unterricht wurde zum Übergang auf das Gymnasium jedoch immer formaler und das Sprechen gewann an Bedeutung. Das Englischsprechen hat mir eigentlich immer recht viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht besonders talentiert war. Nach meinem Abitur war ich dann ein halbes Jahr im englisch sprachigen Ausland und konnte dort feststellen, dass ich zwar nicht perfekt Englisch spreche, aber alles gut verstehe und mich im Alltag auch gut verständigen kann.
2. Am wichtigsten finde ich ist, dass die Lehrkraft eine Fehlertoleranz aufweist. Der Lehrer/ die Lehrerin sollte motivieren und loben, denn die Kinder sollten in keinem Fall Angst haben Fehler zu machen, wenn sie eine neue Sprache lernen. Der Lehrer/ die Lehrerin sollte, zudem eine gute Lernatmosphäre kreieren. Die Lehrkraft selbst sollte die Sprache auch gut beherrschen, um richtig zu korrigieren und auf mögliche Fragen der Kinder eingehen zu können. Wichtig ist auch das alles öfter wiederholt wird und die Kinder nicht alleine gelassen werden. Dies gilt besonders für die Kinder, die nicht besonders sprachtalentiert sind.

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe Vorlesung 6

1. Meiner Meinung nach sollte das Kind trotzdem eine gymnasiale Empfehlung bekommen, weil es lediglich in der Sprache Defizite aufweist. Diese fehlenden Sprachkenntnisse sind auf die kurze Zeit (2 Jahre), die das Kind in Deutschland ist, zurückzuführen. In den anderen Bereichen wäre das Kind vermutlich, wenn es nicht auf die gymnasiale Oberschule ginge, unterfordert. Das Lernen einer Sprache ist ein Prozess der Jahre dauern kann und die Sprache kann stets verbessert werden. Aus diesem Grund kann man auch nicht die sprachlichen Kompetenzen des Kindes beurteilen, weil das Kind noch am Anfang des Spracherwerbs ist. Das Kind kann beispielsweise sehr sprachbegabt sein. Es bedarf daher eine gewisse Forderung und Förderung für das Kind, um feststellen zu können, ob das Kind für das Gymnasium prädestiniert ist. Damit das Bearbeiten von Aufgaben nicht lediglich an den sprachlichen Kenntnissen scheitert, ist die Kompetenz des Lehrers/ der Lehrerin besonders gefragt, die die Bildungssprache vermittelt.

2. Ich habe mein Praktikum in einer Schule im Stadtteil Osterholz absolviert. Dieser gilt als sozial schwacher Stadtteil. Bei meinem Praktikum war ich in einer vierten Klasse. Die Klasse hatte 25 Schüler*innen. Es gab nur zwei Kinder in der Klasse, deren Eltern beide deutscher Herkunft waren. Es gab über zehn verschiedene Nationen in der Klasse und dementsprechend viele verschiedene Sprachen wurden auch gesprochen. Dadurch konnte ich einen besonders guten Eindruck gewinnen, welche Herausforderungen Lehrer*innen durch die Mehrsprachigkeit ausgesetzt sind, aber auch welche Chancen sie mit sich bringt. Alle Lehrer*innen an der Schule haben regelmäßig Fortbildungen zur Mehrsprachigkeit besucht. Ich konnte beobachten, dass die verschiedenen Sprachen immer wieder in den Unterricht eingebunden wurden. Hier zu ein Bespiel: Im Englischunterricht wurden Vokabeln geübt. Die Kinder hatten drei verschiedene Spalten in denen sie die Vokabeln eintragen sollten: Deutsch, Englisch und in der Muttersprache. Hinterher verglichen die Kinder und tauschten sich gegenseitig aus. Dies hat den Kindern sehr viel Spaß bereitet und es gewährte ihnen einen Einblick in andere Sprachen.

3. Ich möchte in meinem späteren Beruf darauf achten, dass fehlende sprachliche Kenntnisse nicht zwangsläufig auf eine Unfähigkeit des Schülers hindeuten und dementsprechend den Fokus auf die Stärken der Kinder richten. Zudem habe ich mehrere Freunde, die mehrsprachig aufgewachsen sind, durch diese kann ich weitere Erfahrungsberichte sammeln, die mir dann später in meinem Beruf helfen können. Generell empfinde ich eine vertiefte Auseinandersetzung mit Mehrsprachigkeit als sehr wichtig. Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt, dass man sich davor nicht mehr verschließen kann und es dementsprechend als Chance betrachten sollte.

4. Durch die aktuellen Rahmenbedingungen werden nicht die Bedürfnisse alle Schüler abgedeckt, dennoch befinden wir uns meiner Meinung nach auf einem positiven Weg. Da Mehrsprachigkeit eine immer größere Bedeutung hat, ist es wichtig regelmäßig Fortbildungen und Infoveranstaltungen für die Lehrkräfte zu organisieren. Zudem sollten den Lehrer*innen mehr Unterrichtsmaterial, die sich mit dem Thema befassen, zur Verfügung gestellt werden, damit ihr Horizont und der der Kinder erweitert werden kann.

Umgang mit Heterogenität- Leistung wahrnehmen, rückmelden, beurteilen!

Mir ist heute deutlich geworden, dass Lehrer*innen einen wesentlich geringeren Anteil (20- 25%) an dem schulischen Bildungserfolg der Kinder haben, als ich gedacht hätte. Es sind viele verschiedene Faktoren für den Leistungserfolg wichtig. Um einen guten Bildungserfolg zu ermöglichen müssen alle am Bildungsprozess Beteiligten gemeinsam tätig sein.
Ich finde auch die Forderung nach einem Mindeststandart nachvollziehbar, da so die schwächeren Schüler nicht verloren gehen. Lehrer*haben dadurch die Möglichkeit die schwachen Kinder besser aufzufangen und näher an die starken zu bringen. Dies ermutigt vermutlich die Kinder.
Es sind zwar mehrere Faktoren für den Leistungserfolg der Kinder ausschlaggebend, die teilweise durch Lehrer*innen nicht beinflussbar sind, dennoch können Lehrer*innen dem entgegenwirken, indem schwächere Schüler gefördert werden.
Mir ist in meinen Praxisphasen aufgefallen, dass Kinder oft eine ganz andere Selbstwahrnehmung haben als der Lehrer*in oder als ich. Meistens schätzten die Kinder sich selbst besser ein als die Lehrperson das Kind. Es kann durch Tests eine Rückmeldung erfolgen, auf welchem Leistungsstand die Kinder sich befinden. Diese werden jedoch nicht sehr häufig geschrieben. In der Praxis konnte ich beobachten, dass Lehrer*innen oft mit Wochenplänen arbeiten, anhand derer sie den Kindern Feedback geben. In der Klasse in der ich war gab es vor allem eine Heterogenität in der Schnelligkeit, in der die Kinder arbeiten. Manche Kinder waren schon mit dem Wochenplan fertig, während andere gerade mal die Hälfte geschafft hatten. Dieser enorme Leistungsunterschied könnte natürlich demotivierende Auswirkungen auf die langsameren Schüler haben. Dennoch kann ein Wochenplan sehr aufschlussreich für den Leistungsstand sein und so dem Lehrer/ der Lehrerin einen guten Überblick geben.
Besonders würde mich beim KompoLei- Modell interessieren welche Nachteile das Modell haben kann bzw. worauf es vielleicht nicht gut eingeht. Des Weiteren interessiert es mich, in wie weit das Modell überhaupt von den Schülern und Schülerinnen erwünscht ist (wie z.B. das Führen von Lerngesprächen).
Nach Fendt fungiert die Leistungsbeurteilung als Werkzeug der Aufrechterhaltung von Unterschieden. Wenn die Leistungsbeurteilung nach festgelegten Standards passiert ist das vornehmlich der Fall. Die Kinder werden dann nicht individuell bewertet, sondern es findet auch ein Vergleich mit anderen Kindern statt. Das es Leistungsunterschiede gibt ist auf Grund der vielen verschiedenen Faktoren, die sich auf die Leistung auswirken wahrscheinlich kaum zu verhindern. Für die Schüler ist dadurch die individuelle Leistungsbeurteilung motivierender, als wenn sie mit anderen, vermeintlich leistungsstärkeren Schülern, verglichen werden. Die Unterschiede werden meiner Meinung gerade dann deutlich, wenn die Kinder keine individuell fördernden Aufgaben bekommen. Wenn ein Kind individuell gefördert wird, kann es auch selber seine Lernerfolge besser wahrnehmen, wodurch auch die Lehrkraft und die Eltern profitieren.

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