Eine Schule für wirklich alle?

1. Ich begegne den Begriffen Inklusion und Heterogenität recht häufig in meinem Studium. Ich habe zwar nicht das Studienfach Inklusive Pädagogik, doch in Erziehungswissenschaft haben wir uns bisher in jedem Semester mit einem der Begriffe beschäftigt. In Deutsch und ISSU wird eher weniger darauf Bezug genommen, während wir in Mathe uns nicht mit diesen Aspekten beschäftigen. In der Vorlesung des ersten Semesters gab es sogar Gastdozenten, die das Thema extra aufgriffen. Ich finde es sehr gut und wichtig das sich die Erziehungswissenschaften so ausgiebig mit den Themen beschäftigen, da diese Lehrer*innen in ihren beruflichen Alltag vor große Herausforderungen stellen können. Die enge Zusammenarbeit im Kollegium erscheint mir ein besonders wichtiger Faktor zu sein. Es bedarf einem stetigen Austausch. Des Weiteren erachte ich es als sehr wichtig, dass die Lehrkräfte und Pädagogen /-innen für eine gute Integration der Inklusionskinder in die Klassengemeinschaft sorgen. In Deutsch und ISSU beschäftigten wir uns vorrangig damit, wie man bestmöglich mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen umgeht.

2. Während meines Orientierungspraktikums war ich auf einer Schule in Osterholz. Die vierte Klasse, in der ich eingesetzt wurde hatte 25 Kinder, die auf Grund ihrer unterschiedlichen sozio- ökonomischen Herkunft eine stark heterogene Klasse darstellten. Dennoch hatte die Klasse einen starken Zusammenhalt und die Klassengemeinschaft beeindruckte mich sehr. Es gab in der Klasse sowohl einige sehr starke Schüler, als auch mehrere schwächere. Die Lehrerin der Klasse gliederte in ihren Unterricht oft die Expertenmethode ein, die in dieser Klasse sehr gut klappte und der Heterogenität entgegenwirkte. Bei der der Unterrichtsmethode helfen die vermeintlich stärkeren Schüler*innen den Schwächeren. Die Kinder bearbeiteten eine Aufgabe zunächst alleine, dann in Partnerarbeit und zum Schluss in einer kleinen Gruppe. Die Lehrerin und ich nahmen während der Übung eher eine beobachtende Rolle ein. Die Kinder waren schon sehr erprobt in dieser Methode und wussten daher wie sie zu arbeiten hatten. Ich denke beim ersten Anwenden der Methode musste die Lehrerin deutlich öfter helfen. Das Prinzip Kinder helfen Kindern hat mich aber in diesem Fall sehr überzeugt.

3. Ein sehr großes Problem an den Bremer Schulen ist meiner Meinung nach der Personalmangel. Ich habe, während meines Praktikums und der Arbeit als Werkstudent immer wieder feststellen müssen, dass es deutlich zu wenig Lehrer*innen und pädagogische Mitarbeiter pro Klasse gibt. In Situationen, in denen mehrere Lehrkräfte in der Klasse waren war das Arbeitsklima und Arbeitsverhalten, sowie das Tempo ein viel Besseres als bei einem /-r. Durch mehrere Lehrkräfte pro Klasse profitieren vor allem die schwächeren Schüler*innen, da sich die Lehrer*innen mehr Zeit für die einzelnen Kinder nehmen können. Dies ist auch eine Möglichkeit Heterogenität entgegenzuwirken. Es entlastet, zudem die Lehrer*innen stark.

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