Umgang mit Heterogenität- Leistung wahrnehmen, rückmelden, beurteilen!

Mir ist heute deutlich geworden, dass Lehrer*innen einen wesentlich geringeren Anteil (20- 25%) an dem schulischen Bildungserfolg der Kinder haben, als ich gedacht hätte. Es sind viele verschiedene Faktoren für den Leistungserfolg wichtig. Um einen guten Bildungserfolg zu ermöglichen müssen alle am Bildungsprozess Beteiligten gemeinsam tätig sein.
Ich finde auch die Forderung nach einem Mindeststandart nachvollziehbar, da so die schwächeren Schüler nicht verloren gehen. Lehrer*haben dadurch die Möglichkeit die schwachen Kinder besser aufzufangen und näher an die starken zu bringen. Dies ermutigt vermutlich die Kinder.
Es sind zwar mehrere Faktoren für den Leistungserfolg der Kinder ausschlaggebend, die teilweise durch Lehrer*innen nicht beinflussbar sind, dennoch können Lehrer*innen dem entgegenwirken, indem schwächere Schüler gefördert werden.
Mir ist in meinen Praxisphasen aufgefallen, dass Kinder oft eine ganz andere Selbstwahrnehmung haben als der Lehrer*in oder als ich. Meistens schätzten die Kinder sich selbst besser ein als die Lehrperson das Kind. Es kann durch Tests eine Rückmeldung erfolgen, auf welchem Leistungsstand die Kinder sich befinden. Diese werden jedoch nicht sehr häufig geschrieben. In der Praxis konnte ich beobachten, dass Lehrer*innen oft mit Wochenplänen arbeiten, anhand derer sie den Kindern Feedback geben. In der Klasse in der ich war gab es vor allem eine Heterogenität in der Schnelligkeit, in der die Kinder arbeiten. Manche Kinder waren schon mit dem Wochenplan fertig, während andere gerade mal die Hälfte geschafft hatten. Dieser enorme Leistungsunterschied könnte natürlich demotivierende Auswirkungen auf die langsameren Schüler haben. Dennoch kann ein Wochenplan sehr aufschlussreich für den Leistungsstand sein und so dem Lehrer/ der Lehrerin einen guten Überblick geben.
Besonders würde mich beim KompoLei- Modell interessieren welche Nachteile das Modell haben kann bzw. worauf es vielleicht nicht gut eingeht. Des Weiteren interessiert es mich, in wie weit das Modell überhaupt von den Schülern und Schülerinnen erwünscht ist (wie z.B. das Führen von Lerngesprächen).
Nach Fendt fungiert die Leistungsbeurteilung als Werkzeug der Aufrechterhaltung von Unterschieden. Wenn die Leistungsbeurteilung nach festgelegten Standards passiert ist das vornehmlich der Fall. Die Kinder werden dann nicht individuell bewertet, sondern es findet auch ein Vergleich mit anderen Kindern statt. Das es Leistungsunterschiede gibt ist auf Grund der vielen verschiedenen Faktoren, die sich auf die Leistung auswirken wahrscheinlich kaum zu verhindern. Für die Schüler ist dadurch die individuelle Leistungsbeurteilung motivierender, als wenn sie mit anderen, vermeintlich leistungsstärkeren Schülern, verglichen werden. Die Unterschiede werden meiner Meinung gerade dann deutlich, wenn die Kinder keine individuell fördernden Aufgaben bekommen. Wenn ein Kind individuell gefördert wird, kann es auch selber seine Lernerfolge besser wahrnehmen, wodurch auch die Lehrkraft und die Eltern profitieren.

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