Paris ist eines der kulturellen Zentren von Europa. Jährlich kommen Unmengen an Touristen in die Hauptstadt Frankreichs um sich diverse Sehenswürdigkeiten wie den Triumphbogen, den Eiffelturm, den Louvre, Versailles und noch andere anzuschauen. Was außerdem das Interesse von Touristen weckt, ist die französische Lebensart, von der in Filmen und Büchern immer geschwärmt wird. Dabei ist vielen gar nicht bewusst, dass diese Lebensart stark multikulturell beeinflusst wird: Geht man durch die Straßen von Paris, so bemerkt man, dass Menschen aus verschiedensten Kulturen mit verschiedenster Herkunft das Bild der Stadt prägen. Und wenn wir hier von Kultur sprechen, dann automatisch auch von Sprache. Besonders viele Immigranten, die nicht nur in der ersten, sondern inzwischen oft auch schon in der zweiten oder dritten Generation dort leben, kommen aus den Ländern, die einst französische Kolonien waren. Afrikaner und Araber, aber auch viele Portugiesen, Spanier, Russen, Polen, Briten und Italiener, um nur einige zu nennen, beeinflussen das Französische erheblich. Dies ist ganz besonders anhand von Namen von Geschäften zu bemerken, die aus Französisch, Arabisch, Englisch etc. oder aus Mischungen von zwei oder mehr Sprachen bestehen.
Ich hatte eine sehr große Auswahl an Stadtteilen und somit auch an Schriftzügen. Zunächst dachte ich daran, Straßenschilder rund um den Louvre zu dokumentieren, wobei mich eigentlich von Beginn an multilinguale Schriftzüge weit mehr interessiert haben. So habe ich zunächst Aufnahmen in Saint-Dénis gemacht, wo der Großteil der dort lebenden Menschen einen Migrationshintergrund hat. Dennoch habe ich mich letztendlich dazu entschieden die Bilder zu nehmen, die ich in der Haupteinkaufsstraße von Ermont gemacht habe. Ermont ist eine kleine Stadt im Nordwesten von Paris. Die Hauptverkehrsstraße ist klar eingrenzbar, was die Einordnung vereinfacht hat. Besonders ist, dass verschiedenste Geschäfte und verschiedene Kulturen und Sprachen vertreten sind.
Laura Hinrichs