Was ist eine „Grüne Bank“?
Wir alle haben eins und ohne ist es fast nicht mehr denkbar. Die Rede ist nicht vom Smartphone, sondern von einem Bankkonto. Im Alltag achten die meisten von uns bereits auf Nachhaltigkeit. Statt einem Pappbecher für den Kaffee bringen wir unseren eigenen wiederverwendbaren Becher mit. Statt Plastiktüten gibt es Jutebeutel oder Papiertüten. Statt das Auto nehmen wir die Bahn, das Fahrrad und für weitere Strecken den Zug. Im Supermarkt achten wir, soweit es der Geldbeutel zu lässt, auf Bio- und Regionale Produkte. Doch wie sieht es mit deiner Bank aus?
Jede:r von uns verwahrt vermutlich sein Geld, seien es auch nur Zahlen im zweistelligen Bereich, nicht unter seiner Matratze auf, sondern vertraut es einer Bank an. Dieses Geld wiederum wird von der Bank für diverse Kredite, Investitionen und Projekte verwendet. Doch wer genau wird mit diesen Geldern unterstützt? Ökobanken oder auch „Grüne Banken“ genannt, investieren die ihnen anvertrauten Gelder in nachhaltige Projekte und erneuerbare Energien für den Klimaschutz. Sie entscheiden sich dabei gegen Finanzierungen von Waffen und klimaschädlichen Energieformen. Gleichzeitig geht es dennoch darum die Wirtschaft ökologisch und zeitgleich ökonomisch zu fördern. Eine der Grundsätze der „Grünen Banken“ ist zudem die Transparenz. Es sollte immer nachvollziehbar sein in was das Geld investiert wird, wodurch sie sich schon von konventionellen Banken unterscheiden. Ebenso solltest du auf Greenwashing achten. Das Spiel kennst du wahrscheinlich bereits. Nicht überall wo „Bio“ drauf steht, ist auch „Bio“ drin. Dementsprechend: Nicht jede Bank, die mit „Nachhaltigkeit“ wirbt, ist es auch. Da Begriffe wie „Bio“, „Öko Bank“ oder „Grüne Bank“ nicht geschützt sind, können diese Bezeichnungen frei verwendet werden. Schau also auf der Webseite deiner Bank einmal genauer hin.
Wie transparent ist sie? Gibt es einen eigenen Reiter dafür? Zeigt sie in welche Projekte und Firmen investiert wird? Gehören dazu Kohlefirmen? Wie sieht es mit Rüstungsfirmen aus? „Grüne Banken“ unterstützen darüber hinaus nicht nur die ökologischen Projekte, sondern betrachten auch Aspekte wie Lohn-Ausbeute, Menschenrechte und Tierversuche. Es lohnt sich also ein Blick auf die Webseite und wahrscheinlich ein Wechsel, wenn du so wie ich bis vor kurzem, noch dein Taschengeld-Sparkassen Konto hast.
Da es aber so schon schwer ist zwischen all den Banken zu unterscheiden welche zu einem passt, gibt es diverse Vergleichsportale, die einem dabei helfen können. Die Seite Fair Finance Guide beispielweise zeigt dir in einer prozentualen Grafik, wie verschiedene Banken abschneiden. Klickst du auf eine Bank drauf, werden dir etliche Unterkategorien angezeigt und wie sie in diesem Bereich abschneiden. Zu den meist empfohlenen „Grünen Banken“ im Internet gehören Tomorrow-App, GLS Bank, EthikBank, UmweltBank und die Triodos Bank. Ob die Konditionen zu deinen Bedürfnissen passen, entscheidest aber am Ende natürlich du. Und wenn diese bei einer Bank besser passen, als bei einer die „grüner“ ist, dann ist das auch in Ordnung. Denn jedes bisschen „grüner“ von jeder einzelnen Person hilft. Niemand ist perfekt und jede:r hat unterschiedliche Herausforderungen und Möglichkeiten seinen/ ihren Teil beizutragen.
Letztlich besteht trotzdem die Frage: Möchtest du mit deinem Geld soziale und ökologische Projekte fördern oder ist es dir egal?
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