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Gedanken und Review zur ersten Semesterwoche

Die O-Woche ist vorbei und wir befinden uns bereits in der 2. Vorlesungswoche des Wintersemesters 2021/22. Beides fand und findet weiterhin wieder in Präsenz statt, obwohl die Corona-Zahlen in Bremen erstmals wieder auf über 100 steigen. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Krankenhaus Patient:innen aufgrund einer Corona Infektion niedrig. Die deutliche Verbesserung dessen und die Option in Präsenz zu studieren,  haben wir der hohen Impfbereitschaft der Bremer Bürger:innen zu verdanken.

Viele haben sich auf den Start des Semesters daher gefreut. Selten habe ich erlebt, dass so viele in meinem Freund:innenkreis dem entgegen gefiebert und ausgiebig darüber geredet wurde. Gleichzeitig merkte ich, dass das bei mir anders war und ist. Hast du dich darauf gefreut? Haben deine Freund:innen auch so viel darüber geredet? Meinen Seminarplan hatte ich mir schon lange erstellt, doch war bis einen Tag vor den Seminaren bei mir nie klar, ob es wirklich in Präsenz oder per Zoom stattfindet. Hier und da hörte ich immer wieder das Wort „hybrid“. Was genau damit gemeint war, konnte mir aber vorerst auch niemand sagen. Einerseits schien also alles klar zu sein und gleichzeitig doch nichts. Ich blieb also skeptisch. Über Instagram hatten wir euch auch gefragt, ob ihr die Form eurer Seminare schon kennt. Das Ergebnis spricht für sich:

 

Wie war also die erste Woche des neuen Semesters? Darüber sprachen wir auch in der Redaktion. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich es sich in den jeweiligen Fachbereichen gestaltet. So war es sehr durchmischt ab wann man Bescheid wusste, ob es tatsächlich Präsenzkurse sind oder nicht. Teilweise erst einen Abend vorher, teilweise bis jetzt nicht, weil man für den Kurs nicht freigeschaltet wurde. Meist erhielten wir also kurzfristig eine E-Mail in der alles beschrieben wurde. Bei einem Kurs fuhr ich auf gut Glück in die Uni, da ich keinerlei Infos diesbezüglich erhielt.

Ein Unterschied bemerkten wir auch in der Form. Einige Dozierende fragten vorab nach den Präferenzen. Zudem gab es auch die Option an einem Präsenzkurs per Zoom teilzunehmen. Dies war bei meinen Kursen leider nicht der Fall. Wir wurden in den Prozess nicht mit einezogen, sondern müssen alle in Persona anwesend sein. Dafür entschieden sich einige meiner Dozierenden die großen Gruppen in zwei zu teilen und das Seminar A-synchron zu gestalten, sodass wir nicht mit 40 Personen wöchentlich in einem kleinen Raum sitzen müssen. Bei uns allen Eule-Redakteurinnen war es zudem im Kurs oftmals räumlich nicht möglich den Mindestabstand einzuhalten, sodass die Masken aufblieben. Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Doch das Wiederkehren in die Uni hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Manche Dozierende stellten es einem zwar in Eigenverantwortung frei sie zu tragen oder nicht, doch behielten sie alle an. Was mir wiederum dann doch ein gutes Gefühl gab. Immerhin ist das Virus noch da und es zeigt dass die Studierenden im Raum aufeinander Acht geben. Die erste Woche startete bei uns allen also sehr holprig und bei weitem vorab nicht so organisiert wie gedacht. Oftmals lief dann aber alles gut, sobald das Seminar los ging.

So holprig der Start war so gemischt sind auch unsere Gefühle dem ganzen gegenüber. Es ist schön wieder mit Menschen und nicht mit Bildschirmen in Interaktion zu sein. Auch direkte Reaktionen auf Gesagtes zu erhalten und Mimik, sowie Gestik zu sehen, ist eine angenehme Abwechslung zu den letzten 1,5 Jahren. Es entstehen wieder schneller Gespräche und seltener unangenehme Pausen. Doch auch daran muss ich mich erst wieder gewöhnen. Auch ein Dozent merkte an, dass es nun schwieriger ist Gespräche zum Laufen zu bringen. Studierende melden sich weniger und warten mehr als vorher. Doch das sei nur eine Frage derzeit, denn wir haben uns dahingehend entwöhnt. Diese Aussage stand zwar entgegen dem was ich erlebt hatte, ergab für mich trotzdem Sinn.
Während wir in der Redaktion viele Positive Dinge sehen wie z.B. weniger Müdigkeit durch Bewegung und raus gehen, schnellere und direkte Rückmeldung von Dozent:innen, sowie Austausch vor und nach dem Seminar, habe ich weiterhin gemischte Gefühle. Ich hatte mich vor allem auf letzteres, das Zwischenmenschliche Miteinander vor und nach den Seminaren gefreut. Nun besteht die Option wieder sich beim Kaffeetrinken oder auf ne Kippe zu sehen, doch wird es grad rasant kalt und winterlich. Aufgrund der Maßnahmen sind viele Orte weiter geschlossen, sodass uns am Nachmittag nur die Glashalle und ein Kaffee blieb. Das regt nicht gerade lange Unterhaltungen an, wenn nur der kalte Boden einen einlädt. Doch man nimmt was man kriegen kann, richtig? Also klammer ich mich an meinen heißen Kaffee und hoffe darauf, dass das neue Semester sich erst einmal wieder warmlaufen muss. Denn etwas Normalität ist besser als nichts!

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