Corona-Hobbys – Teil 1: Magnetfischen
Es ist schon nicht ganz einfach im Moment – die Tage sind kurz, der Winter ist nass und der Lockdown verschärft, da fällt einem schnell mal die Decke auf den Kopf. Die selben drei Apps laufend zu aktualisieren, während man sich die neunte Staffel irgendeiner Serie reinzieht und dabei zum hundertsten Mal versucht, nun endlich das perfekte Bananenbrot zu backen, nach dem es ja alle anderen schon geschafft haben, ist auf Dauer auch eher weniger befriedigend.
Im Gespräch mit den EULen ist zu diesem Thema vor Kurzem ein Begriff gefallen: Corona-Hobbys. Um nicht in geschilderter Misere zu versinken, haben wir alle über die letzten Wochen neue Beschäftigungen für uns entdeckt, um den tristen Pandemie-Alltag etwas zu erhellen. „Not macht erfinderisch“ – oder wie war das noch gleich?
Was uns im ersten Augenblick einfach zum Schmunzeln brachte, soll nun euch in Form einer Serie unterhalten und vielleicht auch zur einen oder anderen neuen Aktivität inspirieren.
Heute mache ich dabei den Anfang und erzähle über meine ersten Erfahrungen als frisch gebackene Magnetfischerin.
Der Begriff Magnetfischen bzw. Magnetangeln war mir bis vor einigen Wochen noch gar nicht bekannt. Über die sozialen Netzwerke (insbesondere über magnet_4_future auf Instagram) bin ich eher durch Zufall auf diesen neuen Trend gestoßen.
Worum geht es?
Beim Magnetfischen wird mit Hilfe eines unglaublich starken Magneten sowie eines Seils, das an diesem befestigt wird, in Seen und anderen Gewässern nach metallischen Gegenständen „gefischt“. Der Grundgedanke dahinter ist häufig die Reinigung von Gewässern, da sich in diesen unglaublich viel Müll finden lässt, der eben häufig auch magnetisch ist. Da ich ja immer für Aufräumaktionen zu begeistern bin, hat mich diese Idee schnell gefesselt. Beim Onlinehändler des Vertrauens lassen sich benötigte Materialien schnell nach Hause liefern und in einem Land wie Bremen, wo man quasi an jeder Ecke irgendeine Form von Gewässer findet, ist auch der passende Einsatzort schnell festgelegt. Coronakonfrom ist dieses Hobby glücklicherweise auch, da man wunderbar genügend Abstand an der frischen Luft einhalten kann.
Was ist zu beachten?
Bevor man loslegt, gibt es noch ein paar Punkte zu beachten: Nicht in jedem Bundesland bzw. jedem Gewässer ist das Magnetfischen gern gesehen. Es gibt Länder und Plätze, wo dies sogar strikt untersagt ist – macht euch da also vorher schlau, was wo geht, um keinen Ärger zu bekommen. Dass Naturschutzgebiete ein Tabu sind, sollte klar sein, genauso kann es aber auch Gegenden geben, in denen noch vermehrt Kriegsüberreste wie Munition, Teile von alten Bomben etc. zu finden sein könnten. Bei allem Nervenkitzel ist Vorsicht während des Angelns geboten. Dazu gehört auch die nötige Schutzkleidung in Form stabiler Handschuhe. Außerdem sollte der Müll – wenn es die Größe denn zulässt – ordentlich entsorgt werden, denn darum geht es ja im Endeffekt bei dieser Aktion. Niemand hat etwas von sauberen Seen, wenn die Wiesen um sie herum vermüllt werden.
Wie war es?
Unsere erste Tour war mehr als erfolgreich. Der große Fang, der beim klassischen Angeln oft ausbleibt, ließ beim Magnetfischen nicht lange auf sich warten. Zwar hatten wir vorher Wetten abgeschlossen, in denen die Rede von Kronkorken oder Münzen war; mit Straßenschildern oder Fahrrädern hätten wir aber auf keinen Fall gerechnet. Es ist schon ein kleines Erfolgserlebnis, wenn man mit seinem Magneten so am Grund eines Baches entlangfischt und plötzlich etwas so Großes „am Haken“ hat, dass man seinen Fang nur zu zweit aus dem Wasser hieven kann. Und wenn wir ehrlich sind, können wir momentan alle ein paar greifbare Erfolgserlebnisse brauchen. Durchnässt vom Regen- und Seewasser haben wir uns nach einer Stunde erfolgreichen Magnetfischens zufrieden wieder auf den Rückweg gemacht – natürlich um bald daraufhin weiterzumachen.
Bleibt auf dem Laufenden für mehr Berichte über unsere Corona-Hobbys!
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Wo warst du schon ?
Hallo.
Also ist das magnetfischen in Bremen erlaubt ?
Mit freundlichen Grüßen