Monat: Februar 2022

Bericht aus der Stadtbibliothek

Huhu,

Im Januar durfte ich drei Wochen in den Alltag in einer öffentlichen Bibliothek reinschnuppern und ein Praktikum in der Zentrale der Stadtbibliothek Bremen absolvieren.
Was mir zunächst aufgefallen ist, sind die großen Unterschiede zu einer wissenschaftlichen Bibliothek. Andere Nutzer, andere Abteilungen, andere Arbeitsweisen.
Aber auch Gemeinsamkeiten haben sich herauskristallisiert: Der Anspruch an Bibliotheken ihren Nutzern die gewünschten Ressourcen auf dem einfachsten Weg zugänglich zu machen.
Ich durfte die verschiedenen Abteilungen in der Stadtbibliothek kennenlernen, darunter die Roman- und Kinderbibliothek, die Musik, Film und CD Bereiche, die technische Medienbearbeitung und Katalogisierung, die Fernleihe, die Servicetheken und vieles mehr. Meine Aufgaben waren vor allem einstellen und sortieren der Bestände, wodurch ich ein Gefühl für die Sortierweise in einer ÖB bekommen habe. Hierbei ist es nicht wie bei uns, dass die Medien vor allem auffindbar sein müssen und nach Themen sortiert, sondern dass die Medien ansprechend präsentiert werden. Während die Nutzer bei uns gezielt suchen, ist es in der Stadtbibliothek eher so, dass die Nutzer reinkommen um etwas zu „stöbern“.  Dennoch gibt es Sortierweisen, die sich aber in den einzelnen Abteilungen wiederum unterscheiden können, wodurch man sich in jeder neu orientieren musste.  Auch an der Servicetheke durfte ich mitarbeiten. Hier ging es vor allem darum, Hilfestellung bei den Druck- und Kopiermöglichkeiten zu geben, bei der Recherche nach gewünschten Ressourcen zu helfen oder Ressourcen für die Zweigstellen herauszusuchen, die verschickt werden oder Bestellungen für Zweigstellen aufzunehmen. Dort konnte ich mich mit den Programmen und dem Katalog der Bibliothek vertraut machen.

Die Fernleihe hier bei uns war mir noch gut im Gedächtnis, weswegen ich neugierig war, wie die Abteilung in einer anderen Bibliothek, vor allem öffentlichen, aussieht. Der Unterschied war natürlich ordentlich, da viel weniger Medien verschickt werden, als bei uns und auch ganz klar unterschieden wird, welche Medien überhaupt für die Fernleihe zur Verfügung stehen. Sonst war der Vorgang aber im Großen und Ganzen der gleiche, weswegen ich tatsächlich unterstützen konnte.
Der Tag in der technischen Medienbearbeitung und Katalogisierung hat mir besonders gut gefallen, weil ich dort den „Kreislauf“ kennengelernt habe, wie Medien in der Bibliothek ankommen und welche Prozesse nötig sind, damit es für Nutzer ausleihbar im Regal landet.  Es war sehr interessant zu sehen, wie die Abteilungen zusammen arbeiten und welche Vorgänge angewandt werden. Hier durfte ich auch selbst tatkräftig Signaturen drucken, auf die Medien kleben, folieren und letztendlich die Medien zu Ende katalogisieren und mit Barcodes versehen, sodass sie nur noch eingestellt werden müssen.

Ich konnte einen guten Eindruck von der Arbeit in einer öffentlichen Bibliothek gewinnen. Die Kolleg*innen dort haben mich sehr herzlich aufgenommen und mir die Arbeit dort so gut wie möglich aufgezeigt. Aber auch dort hat man Corona zu spüren bekommen: die Laufkundschaft fehlte, was etwas schade war.
Dennoch fühle ich mich in einer wissenschaftlichen Bibliothek wohler, weswegen ich auch etwas Heimweh in der Zeit hatte und sehr froh bin, seit Februar wieder zurück zu sein.
Hier ging es direkt spannend weiter: Leonie und ich starteten am 1.2 in der neuen Abteilung: Katalogisierung. Spannend, neu und aufregend – sicher in ein paar Wochen auch einen Bericht wert.

Bis dahin!

Bleibt gesund.

Eure Maike

Film oder lieber zweidimensional bewegtes Bild?

Hallöchen ihr Lieben!

Ich habe die Zeitschriftenstelle hinter mir gelassen und habe quasi kaum Zeit, einmal Luft zu holen. Es geht direkt weiter mit der nächsten Abteilung, diesmal bin ich den Monat in der Mediathek.

In der Mediathek werden AV-Medien erworben, katalogisiert, systematisiert, archiviert und für die Nutzung zur Verfügung gestellt. Sie stellt diverse Medien bereit, von DVDs zu CDs, über VHS-Kassetten bis hin zu 16mm-Filmrollen (solltet ihr nicht wissen, was für Datenträger die beiden Letztgenannten sind, habe ich den jeweiligen Wikipedia-Eintrag verlinkt). Aber auch Medienkombinationen, zum Beispiel Bücher mit CDs kann man in der Mediathek ausleihen. So sind Sprachlehrgänge, Musik, Filme und Serien die gängigsten Medien.

Aber auch wenn die Ressourcen andere sind, so ist die Bearbeitung der Medien, sprich die Katalogisierung beispielsweise, in weiten Teilen gleich mit der von Monografien. Natürlich unterscheiden sie sich in den sogenannten IMD-Typen. In der Katalogisierung beschreibt man so die physische Form eines Mediums, I steht für Inhaltstyp, M für Medientyp und D für Datenträgertyp. Beispiel: Eine Monografie, also ein Buch, hat die IMD-Typen I = Text, M = „ohne Hilfsmittel zu benutzen“ und D = Band. Bei einem Film auf DVD sehen die Typen schon anders aus: I = „zweidimensional bewegtes Bild“, M = Video und D = Videodisk. Und auch wenn die Bezeichnng „zweidimensional bewegtes Bild“ auf den ersten Blick ein wenig seltsam und vielleicht auch abstrakt wirkt, so beschreibt es einen Film auf DVD doch ganz gut. Und damit genug vom Exkurs zu IMD-Typen. :)

Was einem auch direkt auffällt: Es werden auch Personen in den Datensatz aufgenommen, über die man sonst nicht so genau nachdenkt, z.B. Kameramann, Regisseur, Komponist usw. Das war für mich erstmal eine neue Erfahrung, aber nichtsdesotrotz eine sehr spannende. Ich habe bis zur Ankunft in der Mediathek lediglich mit Monografien und Zeitschriften zu tun gehabt, jetzt mal DVDs und CDs in der Hand zu haben und damit zu arbeiten fällt da dann positiv auf.

Über die Mediathek können, neben verschiedenen Medien, auch Studios und Einzelkabinen gebucht werden. Diese sind schalldicht und mit allerlei Geräten ausgestattet, mit denen man z.B. Kassetten abspielen kann. Aber auch Musik machen wäre hier kein Problem, denn in einem Studio steht ein Klavier, welches auch regelmäßig gestimmt wird.

Noch bin ich nicht durch hier, ich werde also noch ein bisschen was sehen. Und vielleicht werde ich auch mehr aus der Mediathek ausleihen, vor allem bei den Sprachlehrgängen habe ich einiges Interessantes gesehen.

So, das war’s erstmal  für diese Woche. Bleibt schön gesund und bis zum nächsten Mal! :)

Eine Ära geht zu Ende

Hey Ihr Lieben,

und wieder geht eine Ära zu Ende. Am 28.01.2022 habe ich meine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste im Fachbereich Bibliothek erfolgreich bestanden und bin nun als ausgebildete Fachkraft ein Teil des Teams der Teilbibliothek Bremerhaven.

Ich freue mich sehr nun eigenständig arbeiten zu können, mein Gelerntes in meinen verschiedenen Tätigkeitsbereichen anzuwenden und das Bremerhavener Team tatkräftig zu unterstützen. Nichtsdestotrotz wird dieser Beitrag mein letzter sein, aber die verbleibenden und im Sommer die neuen Azubis werden euch weiterhin, über das aufregende FaMI-Leben auf dem Laufenden halten.

Bevor ich mich jedoch endgültig verabschiede, hier noch einige Details zu den Abschlussprüfungen!

Nach Rücksprache mit meiner ehemaligen Ausbildungsleitung wurde im November kurzfristig beschlossen, dass ich die Ausbildung zum Januar hin, verkürzen werde, da eine unbefristete Stelle in der Teilbibliothek Bremerhaven ausgeschrieben wurde, die ich aber leider nicht bekommen habe. Zu meinem Glück jedoch darf ich aufgrund von personellen Veränderungen trotzdem in Bremerhaven beginnen.

Eine Verkürzung der Ausbildung kann jeder FaMI-Auszubildende in Anspruch nehmen, wenn die schulischen und praktischen Leistung dieses befürworten.
So eine Verkürzung bringt natürlich viel Stress, Druck und Schweißausbrüche mit sich, die ich am eigenen Leib erfahren musste, dennoch bin ich froh diesen Schritt getan zu haben und wie schon gesagt eine Teil des Teams geworden zu sein.

Ich würde jedem raten eine Verkürzung der Ausbildung in Betracht zu ziehen, da man nichts zu verlieren hat. Sollten die schriftlichen Prüfungen oder auch die mündliche Prüfung so schlecht ausfallen, dass der/die Auszubildende durchfällt, dann darf die Abschlussprüfungen im Mai wiederholt werden und der Prüfling muss nicht ein gesamten Jahr auf die neuen Nachschreibtermine warten. Aber ich kann euch versichern, dieser Fall ist bisher noch nicht vorgekommen.

Die schriftlichen Prüfungen sind zudem nicht so schrecklich wie man glaubt.

Der schriftliche Teil wird untergliedert in drei Abschnitte:

  • Beschaffung und Aufbereiten von Medien und Informationen
  • Wirtschaft- und Sozialkunde
  • Bereitstellen und Vermitteln von Medien und Informationen

In diesen Prüfungsabschnitten kann man jeweils 100 Punkte erreichen, abgesehen von Wirtschafts- und Sozialkunde in diesem Bereich beläuft sich die Gesamtpunktzahl auf ungefähr 70 Punkte. Das bedeutet, dass die Prüfungen allgemein nicht so ausführlich ausgerichtet werden können. Von den Prüflingen wird daher nur allgemeines Wissen gefordert, womit man ggf. täglich in einer Bibliothek zu tun hat oder wovon man in der Praxis oder in der Schule mindestens einmal von gehört hat.
Zum Beispiel den Unterschied zwischen einer Fernleihe und einem Dokumentenlieferdienst oder was ein Verbundkatalog ist etc.

Also für alle zukünftigen Azubis: macht euch nicht verrückt und geht die Prüfungen ganz entspannt an. Ihr könnt und packt das. :)

Die mündliche Prüfung bezieht sich größtenteils auf die berufliche Handlungsfähigkeit der Azubis, die sie im Laufe ihrer Ausbildung sich im Betrieb angeeignet haben.

Der erste Abschnitt der mündlichen Prüfung beginnt damit, dass man in einem separaten Raum geführt wird, indem man das erste Mal seine Prüfungsaufgaben erhält. Dabei darf man sich zwischen zwei Teilen entscheiden,

  • eine Rechercheaufgabe oder
  • eine Konzeptaufgabe.

Die Aufgaben der Recherche beziehen sich häufig auf Nutzer, die das erste Mal in einer Bibliothek sind und kein Wissen darüber besitzen, wie die Anmeldung oder die Recherche funktioniert. Das bedeutet, dass man diesen Nutzern über die Anmeldung und über die Benutzung informiert und mit ihnen zusammen erste Rechercheschritte geht.
Die Konzeptaufgabe hingegen besteht darin eine Konzept zu einem Thema (Bibliothekseinführungen, Schulungen etc.)  zu entwickeln und dieses beispielhaft dem Vorgesetzten oder einer externen Person vorzustellen.

Nachdem man sich für eine Aufgabe entschieden hat, beginnt auch schon die Vorbereitung. Der Prüfling darf dabei 15 Minuten im Katalog seiner Bibliothek recherchieren und sich nebenbei Notizen machen. Diese Notizen darf er später in die Prüfung nehmen. In den Prüfungsvorbereitungsraum, dürfen eigentlich keine Zettel mitgenommen werden, abgesehen von den Materialien aus der Einrichtung (Bibliotheksausweis, Informationsflyer etc.)
Nach den 15 Minuten der Aufregung und Nervosität geht es dann auch schon in die Vollen. Ein Prüfer holt den jeweiligen Auszubildenden aus dem Vorbereitungsraum und führt diesen in den Prüfungsraum, in dem bereits die anderen Prüfer warten.
Noch einmal tief durchatmen und schon geht es los. Natürlich geben die Prüfer noch Zeit alles aufzubauen und sich vorzubereiten.

Ich habe mich in der Prüfung für die Rechercheaufgabe entschieden. In dieser sollte ich einer Studentin die verschiedenen Angebote der Bibliothek vorstellen, wie z.B. die Fachdatenbanken, die Expertensuche etc. und Sie dabei unterstützen Literatur zu ihrem Hausarbeitsthema zu finden.
Eine Prüferin spielte dabei die rechercheunerfahrende Nutzerin, die mich mit ihren Fragen überhäufte. Ich jedoch ließ mich nicht aus der Fassung bringen, erklärte Ihr Schritt für Schritt die Startseite der Staats- und Universitätsbibliothek , die Recherche und wie in der Aufgabenstellung gefordert, die Angebote der SuUB.
Nachdem die 20-minütige Beratung abgeschlossen war, wurde ich von den verbleibenden Prüfern auf den Flur gebeten, um dort auf mein Ergebnis zu warten.
Jetzt kann ich endlich nachvollziehen, was die vorherige Auszubildende gemeint hatte, diese 10 Minuten warten auf das Prüfungsergebnis ist wirklich schlimm. Man läuft gefühlt stundenlang den Flur auf und ab und wartet darauf, hinein gebeten zu werden.
Als es dann endlich soweit war, ging alles sehr schnell. Mir wurde die Punktzahl der mündlichen Prüfung sowie der schriftlichen Prüfung mitgeteilt und schließlich das Zeugnis überreicht.

Ich  war erfolgreich ausgebildet!

 

Damit wäre ich auch am Ende der Berichtserstattung angekommen.

Ich bin froh die Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen begonnen zu haben. In meiner zweieinhalb jährigen Ausbildung habe ich viele neue Personen kennen gelernt, neue Bekanntschaften geschlossen und natürlich vieles Neues gelernt.
Zudem bedanke ich mich bei allen, die mich ausgebildet haben, bei meiner Ausbildungsleitung, die mich jederzeit unterstützt hat und auch bei den verbleibenden Auszubildenden die mich die ganze Zeit ertragen mussten. :D
Den jetzigen Azubis wünsche ich weiterhin viel Spaß in der Ausbildung und ich bin glücklich euch kennengelernt zu haben, mit euch Projekte durch führen zu dürfen und vieles mehr. Bleibt wie ihr seit und ihr werdet die restliche Zeit rocken.

Ihr, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der SuUB, Ausbildungsinteressierte und weitere, könnt mich jederzeit in der Teilbibliothek Bremerhaven antreffen. Ich werde jederzeit jedem bei Fragen, ob allgemein oder über die Ausbildung, zur Seite stehen und so viel erklären wie ich nur kann.

Bis dahin und bleibt in dieser Zeit stets gesund.

 

 

 

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