Sei mutig!

Monat: Juli 2022 (Seite 2 von 3)

Wie viel Zivilcourage steckt in DIR?

Die Website zivile helden – für mehr Zivilcourage bietet die Möglichkeit sich selber in seinem Mut und seiner Bereitschaft zu testen. Für unsere Gruppenarbeit und unsere Thematik ein sehr wertvolles Tool mit vielen Denkanstößen und Inspirationen. Jeder der sich testen möchte, kann zwischen den Kategorien Verschwörungsmythem, Antisemitismus, Gewalt, Hass im Netz und Radikalisierung wählen und das Ende der gezeigten Geschichte beeinflussen. Es wird zu der jeweiligen Kategorie ein Video gezeigt und währenddessen stoppt das Video und man kann/muss Fragen beantworten oder Handlungen anweisen. Für die Stärkung des eigenen Mutes und der Selbsteinschätzung könnte dieses Tool hilfreich sein.(Zivile Helden 2022)

Also: Wie viel Zivilcourage steckt in DIR?



Zwischenperformance

Nun kam es zum aktiven Teil der Performance. Dieser war ein wichtiger Bestandteil für unsere End Performance. Sie diente uns zum Austesten von Möglichkeiten und Grenzen, die sich mit der Gruppe bieten. Wir wollten sehen, ob die Ideen und Überlegungen, die wir uns gemacht haben, angenommen werden und ob der gewünschte Effekt, den wir uns erhofften, eintreffen wird. Die Grundidee war, der Gruppe ein Erlebnis zu bieten, in dem sie ihre eigene Fähigkeit für Zivilcourage erfahren können und eventuell daran zu wachsen. Es sollte zum Eingreifen anregen und Mut fördern, sowieso die Hemmschwelle für ein Eingreife in eventuellen Situationen senken. Dieses wollten wir mithilfe eines Theaters zum Mitmachen erreichen. Dabei war es uns wichtig niemanden in diese Situation zu zwingen, sondern auch den Freiraum  zu geben, währenddessen den Raum bzw. die Situation zu verlassen, weswegen wir dies zu Anfang kommuniziert haben.

Die Szene sollte eine alltägliche Szene sein, die überall passieren kann und wahrscheinlich auch vielen Leuten schon so oder ähnlich passiert ist. Es handelt sich um eine Situation in einem Bus, bei dem zwei Mädchen auf dem Nachhauseweg von der Disko sind und im Bus von einem Mann sehr unangenehm belästigt werden. Dies geschieht zuerst verbal und zuletzt auch körperlich. Dabei wurden die Rollen des Busfahrers , der beiden  Mädchen und des unbekannten Mannes von uns übernommen. Um die Szene möglichst real für alle Beteiligten wirken zu lassen, haben wir den Aufbau wie in einem Bus konzipiert. Vorne hat der Busfahrer Platz genommen. hinter dem Busfahrer saßen alle kommilitonen in 2er reihen rechts und liks verteilt. ganz hinten nahmen nach dem Einsteigen die Mädchen  auf einem 4er Sitz platz. So konnten die Kommilitonen eher durch Zuhören die Szene beobachten. Zusätzlich gab ihnen das auch die Möglichkeit, sich aktiv umzudrehen, um den Schauspielern die Teilhabe zu signalisieren. 

Im folgendem wird die Szene in Dialogform dargelegt:

Rollen: Der Busfahrer, Zwei Freundinnen: Ari und Bella, der unbekannte Mann

Busfahrer: Moin Manni,, wie sieht es bei dir aus? Ich bin noch auf Tour aber gleich Feierabend, ist ja jetzt schon 3:48 Uhr. Bin grad Abzweig Anhausen, hier liegt ja auch der Hund begraben, noch nicht mal ne Straßenlaterne funktioniert hier…

Und das Stück bis Freihof zieht sich… meine Güte … ja ja 

Aber hatte bisher ne ruhige Nacht, jetzt schon nur noch ne Handvoll  Fahrgäste , lohnt ja fast gar nicht ,.. aber gleich  kommt noch die Haltestelle an der Eisenschänke, die letzten Nachtschwärmer aufgabeln. 

Jo, genau, dann hören wir uns Mach es jut, bis Morgen 

 

*Zwei junge Mädchen um die 18  steigen ein und setzen sich relativ weit nach hinten in den Bus*

 

Ari: Uff Endlich sitzen …. aber das war ja wohl ein mega Abend

Bella: Erste Party nach Corona, war schon gut voll … auch haben ja auch echt viele Leute wiedergesehen.

Ari: Ja, Mann! Hat Laura dir eigentlich Hallo gesagt? Die ist direkt zu mir gekommen, hat wohl vergessen, was sie letztens abgezogen hat..

Bella: Ja echt ey, aber scheiß drauf!… Die hatte alle Lampen an und hat ja gar nichts mehr gemerkt .

 

*Der Bus hält an der nächsten Haltestelle und ein Mann steigt in den Bus*

 

Busfahrer: Zigarette aus Kollege!

 

* Der Mann pustet den letzten Zug seiner Zigarette in den Bus, guckt sich im Bus um und steuert schließlich gezielt auf die Mädchen zu. Die beiden Mädchen schauen sich fragend an, als sich der Mann zu Ihnen auf der 4-er Platz setzt.*

 

Mann: Was macht ihr zwei Hübschen denn nachts alleine hier?

 

*Er mustert die Mädchen mit einem anzüglichen Blick von oben nach unten. Die Mädels gucken verunsichert und drehen sich etwas weg.*

 

Mann: Ihr seht so aus, als wärt ihr in der Eisenschänke gewesen.

B: …Ja ja genau ..

Mann: Sei doch nicht so schüchtern

 

*Mann streichelt Bella über den Oberschenkel*

 

A: Fass sie nicht an!

 

*Eine Frau schaut von ihrem Handy auf und beobachtet die Situation*

 

Mann: Tut mal nicht so als hättet ihr keinen Bock ! So wie  ihr ausseht  wollt ihr doch angesporchen werden

Ari: Ne eigentlich nicht

Bella: Ne echt nicht 

Mann: Ich nehm euch auch beide mit , gar kein Problem. Wo wollt ihr denn aussteigen?

Bella: Da wo du nicht aussteigst

Ari: Lass mal nach vorne setzen

Bella: Ne man… seh ich gar nicht ein, wir saßen hier zuerst.

 

*Mann stubst Bella fester an*

 

Mann: Ist doch nichts dabei, Mensch, mach dich mal locker.

Bella: Ich bin locker , such dir einen anderen PLatz und lass uns in Ruhe

Mann: Ich sitz doch hier nur , das wird ja wohl noch erlaubt sein,… lächelt doch lieber mal 

Bella: Nein, safe nicht

Ari: Und für dich schon gar nicht

Mann: Ich flirte doch nur mit euch , ihr beiden seit doch bestimmt singel bei den engen jeans die ihr beide anhabt, in meiner Jeans wirds auch grad enger..

Ari: Bahh oh gott

 

*Mann fässt sich demonstrativ in den Schritt*

 

Bella: Es reicht jetzt, verpiss dich mal

Mann: Stellt euch nicht so an , ich kenne solche Weiber wie euch , die müssen doch nur mal richtig durchgef**** werden. 

 

*Die Frau legt ihr Handy zur Seite und schaut die Mädchen direkt an*

 

Frau: Belästigt der Typ euch? 

 

*Ari und Bella nicken dankar. Die Frau steht auf und stellt sich zu den Mädchen*

 

Frau: Du hast die Mädels gehört. Sie zu dass du sie in Ruhe lässt und dich woanders hinsetzt  sonst rufe ich die Polizei

 

*Der Mann ist genervt und verzieht sich mit einem verächtlichen stöhnen*

 

Zum Ende der Zwischenperformance  wurden alle Kommiliton/innen eingeladen, an die Tafel zu kommen und sich mithilfe eines Zeichens an einer Mut-Skala selbst einzuschätzen. Die Ergebnisse werden wir an einem späteren Zeitpunkt noch einmal betrachten und einen Bezug dazu herstellen. 

 

Fazit unserer Zwischenperformance 

Wie fanden wir es?

Aus unserer Sicht war die Zwischen Performance ein voller Erfolg. Es war sehr hilfreich für uns, die Reaktionen und das Feedback der Gruppe zu (mitzu)bekommen. Wir konnten sehen, dass es zwar einen gewissen Eindruck gemacht hat, der letzte Schritt zum Eingreifen jedoch gefehlt hat. Daraus haben wir gezogen, dass wir für die End-Performance mehrere Szenen verschiedener Toleranzgrenzen bieten möchten, um ein Eingreifen zu erleichtern oder häufiger möglich zu machen. Wir konnten mit hilfe der Zwischen Performance das Vortragen, Schauspielern und den Einsatz unserer Stimmen proben. Wir haben gemerkt, wem welche Rolle am meisten zusagt, um dies auch für die End Performance zu übernehmen. 

 

Wie fanden es die Kommilitonen?

Aus der Sicht der Kommiliton/Innen wurde die Zwischen Performance als sehr eindrucksvoll beschrieben. Der gewünschte Effekt, dass sich die Personen als Teil einer realen Szene fühlen sollen, ist eingetreten. Einige berichteten von einem beklemmenden Gefühl, als die Gespräche zwischen dem Mann und den beiden Mädchen immer unangenehmer wurden. Zudem ist genau so etwas einigen im echten Leben schon einmal passiert, weswegen sie sich noch besser in diese Situation einfühlen konnten. Einige drehten sich während des Schauspiels auch, um dem Mann das Gefühl zu geben, beobachtet zu werden. Aktiv eingegriffen hat jedoch niemand. Dies lag zum einen an einer gewissen Unsicherheit der Person selbst und an der Ungewissheit über die Reaktion des Mannes, wie sich im anschließenden Reflektionsgespräch herausstellte. Zudem bestand Unsicherheit darüber, was in der Szene noch passieren könnte. Eine gewisse Hemmschwelle existierte also bei allen Beteiligten aus verschiedenen Gründen. Wann diese jedoch übertreten worden wäre, war den Teilnehmern unklar. Für diesen Fall haben wir einen zusätzlichen Kommilitonen eingeweiht, der in der Situation die Frau spielt, eingreift und somit Zivilcourage beweist, indem sie den Mädchen aus der Situation hilft. 

 

Endperformance 

Unsere Endperfomance war das Ergebnis aus dem was wir aus den Selbstexperimeten gelernt, aus den Seminaren mitgenommen und aus der Zwischenperformance gezogen haben. Von der Theorie war sie,  wie unsere Zwischenperformance , nur etwas ausgedehnter und länger. Wir wollten unseren Kommilitoen so richtig was bieten und wir denken das haben wir auch geschafft. 

Seht selbst!

 

Auf in den Club

„Moin Manni hier, auch auf Achse?

Jo, das ist ja immer so, dass jetzt auf Partybetrieb umgestellt wird….ich bin da ja nicht so, wir waren ja auch mal jung und der ein oder andere Schluck Alkohol wurde auf dem Weg zur Party ja auch getrunken, damit das Tanzbein besser schwingt…alles klar Manni ich seh die Partymeute da schon stehen… machs jut!“

*Haltestelle Martinistraße*

„So, alle Einsteigen!“

*Zwei Mädels steigen ein*

Aria: „ Mega,dass du noch mitgekommen bist! Feiern ist doch die beste Ablenkung bei Liebeskummer.“

Bella: „Ja, Safe,gut, dass ich das du mich überredet hast,sonst würde ich nur mit Ben&Jerrys im Bett chillen.“

Aria: „Ja ,da ist La Viva doch echt die passende Alternative! Und jetzt können wir endlich mal unsere neuen Outfits ausführen!“

Bella: „echt so, wir sehen echt rot aus!“

*Stoßen mit Red Bull an*

*Typ mit Wodkaflasche in der Hand steigt ein*grölend* 

Typ: „Eeeeeey, wer will Shots?!“ Busfahrer: „Kollege, Spaß darf ja sein, aber die Glasflasche bleibt draußen!“ 

Typ:„Alles klar Opi!“  *Geht langsam durch den Gang, checkt alle mitfahren ihn aus, setzt sich zu den Mädels* 

 Typ: „Na ihr Mäuse, auch ins La Viva?“

Aria: „ Wir sind keine Mäuse?! Aber ja…wir gehen auch ins La Viva.“

Typ: „ Willst du jetzt zickig werden? Da steh ich ja gar nicht drauf, aber so geil wie ihr beide ausseht…da drücke ich mal ein Auge zu.“

*streicht über ihr Bein*

Typ: „ Boah geile Lederhose, auf sowas stehst du doch bestimmt auch im Bett… nur noch knapper..“

Bella: „ Alter hör auf sie zu begrabschen!!“

Aria: „ Ja man gehts noch??“

Typ: „ Habt euch doch nicht so…. Wir können auch einen Dreier haben, hier muss keiner eifersüchtig werden!“

*A und B gucken sich schockiert an*

Aria und Bella gleichzeitig: „ Bahhh alter…gehts noch?“

Typ: „ Hab gehört die Toiletten im La Viva sind geräumig, da hab ich genug Platzeuch beide durchzuficken.“ *Typ fasst sich in den Schritt*

(Spätester Zeitpunkt für einen Eingriff der Zuschauer, alternativ kommt unser Joker)

Joker: „ Was sind denn das für widerliche Kommentare, Mädels belästigt der Typ euch?“

Aria und Bella nickend: „ Ja!“

Joker: „ Sowas geht gar nicht, du überschreitest ganz klar die Grenze!“

*holt den Busfahrer*

Busfahrer: „ So Kollege, du kannst froh sein, dass ich nicht die Polizei rufe, die Fahrt ist für dich jetzt zu Ende und ich glaub der Abend ebenso!“

Typ: „ Auch fickt euch doch alle!“ *steigt aus dem Bus aus*

Aria und Bella zu dem Busfahrer und dem Joker: „ Danke!!“



Erstmal Schlange stehen

*zwei Mädchen stürmen zu den Toiletten im Club und stellen sich in die Schlange, dann kommt ein fremdes Mädchen angetrunken angelaufen und stellt sich demonstrativ vor die beiden*

Bella: „ Sorry?! Wir müssen auch… die Schlange ist da hinten!“

fremdes Mädchen: „ Huch… hab ich ja gar nicht gesehen…. Aber passt doch so…. Ihr lasst mich sicher vor?!“

Aria: „ Ne sicher nicht!!! Stell dich gefälligst hinten an!“

fremdes Mädchen: „ Mach dich mal locker.. und zieh mal den Stock aus deinem flachen Arsch!“

Bella: „ Jetzt bin ich noch locker aber wenn du nicht verschwindest, reiß ich dir deine billigen Extentions aus den Haaren.“

(JOKER)von hinten aus der Reihe: „ Jeder muss hier dringend aufs Klo.. hinten anstellen und gut ist!“

fremdes Mädchen: „ Boah noch so ne unentspannte…. Dann geh ich eben aufs Männerklo:“

*fremdes Mädchen geht genervt weg*



Antanz-Szene 

“Auf dem Dancefloor”

 

Ari: Würdest du das bitte lassen, ich tanze hier mit meinen Mädels.

Typ: Nun hab dich nicht so

Ari: Nein, wirklich, ich möchte das nicht.

 

*Der Typ reibt seinen Körper weiter an Ari *

 

Bella: Alter, jetzt hör endlich auf, sie möchte das nicht.

Typ: Ach kommt schon Mädels, wir wollen doch alle nur Spaß haben.

 

*Freundin 1 versucht den Typen wegzuschubsen, dieser lässt sie aber nicht los*

*Ein Mann kommt aus der Menge und zieht den Typen weg von Freundin 1*

 

Mann: Ey Kollege, lass die Mädels mal jetzt in Ruhe und fahr dich runter.

Typ: Alter, wer bist du denn? Fass mich nicht an und lass mich meinen Spaß haben.

Mann: Du kannst hier nicht jede einfach angrabschen und antanzen.

Typ: Versau mir meine Tour nicht. Nur weil du Lappen keine abbekommst, ich kenn’ solche Weiber, die machen sich immer rar. Das ist genau deren Masche

Mann: Junge, wie redest du? Hab mal ein bisschen Respekt

Typ: Was für Respekt? Ich kann machen, was ich will. Soll ich mal meine Kollegen holen, wenn du das so nicht checkst?

 

*Der Mann lacht*

 

Mann: Brauchst du Verstärkung oder was?

 

*Der Typ holt aus und schlägt dem Mann mit der Faust ins Gesicht, dieser geht zu boden*

 

Typ: ich zeig dir jetzt wer hier Hilfe braucht

 

*Der Typ tritt den am Boden liegenden Mann in den Bauch und gegen den Kopf*

*Der Typ zückt ein Messer*

*Die Freundinnen sind verängstigt und wissen nicht was sie machen sollen*

 

In dieser Szene wurde bereits von einer Kommilitonin eingegriffen. Sie intervenierte in dem Moment, wo der eine unbekannte Mann das Mädchen gegen ihren Willen antanzt. Somit kam es erst gar nicht zu einer weiteren Eskalation mit umstehenden Beobachtern oder schlimmeren Übergriffen. 

 

Zwischenresümeé

Nun wollen wir betrachten, was wir bisher aus unserem Projekt mitnehmen konnten. 

 

Grenzen

 

Ein Wort, welches uns in diesem Beitrag schon öfter über den Weg gelaufen ist und mit dessen Bedeutung wir uns schon intensiv auseinandergesetzt haben. Bei näherem Hinsehen wird klar, dass hinter diesem kleinen Wörtchen mehr steckt, als man zunächst vermuten würde.

(Quelle:https://images.app.goo.gl/xYVbRFhScwzJ8sgd6)

Welche Bedeutung hatten Grenzen für uns vor Beginn des Projekts und welche Wandlung ist im Verlauf geschehen?

 

Mitten im Prozess unserer Projekte war das Wort Grenzen natürlich auch schon ein vielseitig assoziierter Begriff für uns. Beim Brainstormen schrieben wir ihm vielseitige Bedeutungen zu. Wir setzten uns in kleinen Gruppen in das Gärtchen der Grazer Straße und ein interessantes Gespräch kam zustande, welches sich in etwa so zutrug:

 

Aussgangssituation:

Nachdem Martina uns fragte, was wir unter dem Begriff  „Grenzen“ verstehen, setzten wir uns in kleinen Grüppchen nach draußen.

 

P1: „ Als ich das Wort „Grenzen“ gehört habe, musste ich direkt an Landesgrenzen denken. Gerade bei der momentanen Situation mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine, assoziiere ich direkt die plastische Definition von Grenzen mit der Fragestellung. Gerade bei dieser geographischen Einordnung denkt man nochmal mehr über die Bedeutung der Grenzen nach. Für die Flüchtlinge, wobei die Grenze für manche den Tod bedeutet, da sie beispielsweise über die Mittelmeerroute kommen und es nicht geschafft haben, für andere die Überquerung jedoch ein neues Leben mit neuen Chancen und ohne Verfolgung und Gefahr bedeutet.“

 

Zu Überlegungen wie diesen startete die Gruppe „MaChaKOle“ ein tolles Projekt, in welchem sie sich mit einer herausragenden Vielfalt und einer dem Thema gerecht werdenden Sensibilität mit der Thematik der Flucht auseinandersetzen.

 

Ich fragte Ole, wie sich seine Perspektive auf das Thema während der Auseinandersetzung wandelte.

 

Ole: „ Für mich bedeuten Grenzen und Flucht die Suche nach etwas besserem, auf eine Art auch der letzte Ausweg auf der Suche nach Besserung, auf emotionaler, physischer und geographischer Ebene. In diesem Sinne kommen auch die Gedanken der eigenen Grenzen und Grenzüberschreitungen. Auch unserer zwischenmenschliches Miteinander basiert auf emotionaler Bereitschaft, Nächstenliebe und kann hier natürlich auf Grenzen wie Sprachbarrieren stoßen.

 

 Danke Ole! Zurück in den Garten der Grazer Straße

 

P2:„Wenn ich jetzt so über Grenzen nachdenke, muss ich direkt an persönliche Grenzen denken, das schönere und passendere Wort ist für mich das englische Wort „Boundaries“. Seien es familiäre Situationen, zwischenmenschliche Beziehungen freundschaftlicher- oder romantischer Natur oder auch im öffentlichen Raum. Ich finde es wichtig, in jeglichen Situationen die das Leben so bietet, für sich selbst abzuwägen, wie man persönlich agieren möchte ohne sich unwohl zu fühlen. Dabei sollte man seine eigenen boundaries und die des Gegenübers respektieren.“

 

Situationen im öffentlichen Raum? Die eigenen Grenzen und die des Gegenübers?

Da wurde unsere Gruppe natürlich hellhörig!

 

*die be.courage- Mitglieder durcheinander*: „Darüber haben wir uns in der Gruppe auch schon so viele Gedanken gemacht… Ihr wisst gar nicht, wie oft wir jetzt schon an unsere persönlichen Grenzen gestoßen sind. Es ist so interessant, wie mehrdimensional Grenzen sein können.“

 

P2: „Echt? Was ist bisher so passiert bei euch? In wiefern habt ihr euch aus der Komfortzone hinausbewegt?“

 

*be.courage*: „Zum einen kann man sagen, dass wir allein physisch schon in mehreren Situationen wirklich mutig waren. Da wäre zum Beispiel der Selbstverteidigungskurs zu nennen. Neue, unbekannte Leute, mit denen man sich in unangenehme Situationen imaginiert und sich in diesen erst einmal zurechtfinden muss. Und dann auch noch aktiv für sich einzustehen und andere dabei so nah an sich heranzulassen, hat uns teilweise echt Überwindung gekostet.

 

…switchen wir nun einmal gedanklich zum Zeitpunkt nach der Zwischenperformance

 

Mittlerweile hat sich der Grenzbegriff nochmal um den Punkt der Schauspielerei erweitert. Aber lasst uns hier zu einer anderen Beschreibung wandern, die der

 

„Erfahrungen und Gefühle auf der Reise“

 

Bei der Erarbeitung unserer Präsentation durften wir in verschiedene Fassetten der performativen Sozialforschung eintauchen. Der aufregendste Teil, den wir entdecken durften, ist die Welt des Schauspiels. Hier  durchlebten wir verschiedene Welten der Emotionen. Angefangen im „Theater der Versammlung“ der Uni Bremen, in dem wir uns durch Gestik, Mimik und einsilbige Laute in Übungen und kurzen Stücken versuchten und dabei teilweise Scham, Aufregung, Lampenfieber und Berührungsängste mit dem Neuen überwinden konnten. Eine Erfahrung die für uns alle ziemlich neu war. Durch bestimmte Laute und Gestiken, so hatten wir das Gefühl, macht man sich irgendwie verletzlich. Aber gerade diese Vulnerabilität schweißte und mit der Seminargruppe weiter zusammen, da wir ja alle in einem Boot saßen. 

 

Die Gruppendynamik

 

Wir haben in diesem Semianr viele tolle, interessante und auch sensible Themen behandelt. Von Körperbehaarung und dem eigenen- sowie dem gesellschaftlichen Umgang damit, über das Problem unserer Konsumgesellschaft und wie wir diesen Habitus besser in den Griff bekommen, bishin zum Umgang mit geflücheten Personen und ihrer Situation. Solch intensive Thematiken zu behandeln und immer wieder durch tiefgründige Gespräche und Diskussionen seinen eigenen Standpunkt zu hinterfragen, hat und als Gruppe und als Individuen weitergebracht. 


(Quelle:https://images.app.goo.gl/8rjMTemE6u6EBgGk8)

Das Gefühl bei der Endperformance

 

Durch die Vertrautheit der Gruppe und das sichere Umfeeld, welches wir uns in den letzten Monaten gemeinsam erarbeitet hatten, sank die Hürde der Endperformance enorm und aus der allanfänglichen Angst, sich zu blamieren, wurde die Freude unser Schauspiel, unser Gedicht, unsere interaktiven Vorhaben mit der Gruppe zu teilen. Ein Raum ohne Vorurteile und Wertung. Wenn wir einander Feedback gaben, welches Kritik beinhaltete, so war diese stets konstruktiv.

 

Gesundheit_Macht_Gesellschaft_Macht_Körper

 

Na, erinnert ihr euch noch an den Titel unseres Seminars? „Gesundheit_Macht_Gesellschaft_Macht_Körper“. Ein Titel, über den wir anfänglich stolperten, der aber am Ende so viel Sinn ergab. Der rote Faden in unserem Projekt der Zivilcourage stellt ja letztendlich die Gesellschaft dar. Mit ihr beginnt die Notwendigkeit von Zivilcourage und durch sie wird sie auch ausgeübt. Gesundheit ist hier natürlich ein wichtiger Faktor, sodass zum Bespiel das Helfen von anderen Menschen positiv zur eigenen mentalen Gesundheit beitragen kann, sowie aber auch der Gesundheit der Betroffenen Person. Auch der Körper spielt hier keine unwesentliche Rolle, da dieser unser stetiger Begleiter ist, den schönen und den unschönen Dingen des Lebens ausgesetzt und in einer Welt, die für die unschönen Situationen gewappnet ist, wesentlich besser aufgehoben ist, als in einer unsensibilisierten Atmosphäre. Durch unser Projekt wurden wir als Gruppe mutiger und durften unsere Erkenntnisse und Erfahrungen mit der Seminargruppe teilen, was teils sehr emotional und aufwühlend, aber auch mal lustig und unterhaltsam war. 

(Quelle: https://images.app.goo.gl/3ePp6gWUXRyyQoqx5)

Näher hinschauen- Lücken zu Brücken

 

Betrachten ihr den Titel noch einmal näher, fallen euch bestimmt die sog. „Underscores“ auf. Die Unterstriche, welche die einzelnen Worte des Titels voneinander trennen. Am Anfang maßen wir ihnen nicht wirklich eine Bedeutung zu und dachten und lediglich, dass das ja mal ein interessanter Name sei.  Schaut man aber genauer hin, fällt auf , dass die underscores als Brücken gesehen werden könne. Die Lücken werden zu Brücken und verbinden die einzelnen Elemente miteinander. Im Projektverlauf füllten wir die Lücken mit unseren Erfahrungen Die Gesellschaft wird durch unseren Mut, gesunden Altruismus und intuitive Zivilcourage miteinander verbunden und gestärkt, der Körper und die Gesundheit spielen hier eine ganz zentrale Rollle.Alles hängt mit allem zusammen, bedingt und „macht“ sich quasi gegenseitig.

 

(Quelle: https://images.app.goo.gl/XbCZEG9m9s3PdhubA)

Ein Geben und Nehmen

 

Wir nähern uns dem Ende und die letzten Zeilen unseres Blogs werden geschrieben. Nach einem ausführlichen Zwischenresümee, lässt sich letztendlich noch ein allumfassendes Fazit aus den zwei Semestern ziehen. Wir durften viel von Martina und von den anderen Gruppen lernen, die eigenen Horizonte wurden erweitert, wir lernten neue Menschen kennen, die teilweise zu Freund*innen wurden und tauchten in die verschiedensten Themenwelten ein. Wir durften also viel mit- Nehmen aus der Zeit, doch zum Glück durften wir auch geben. Was für ein tolles Gefühl es war, zu sehen, dass alle Teilnehmer*innen sich in der „Mut- Timeline“ nach einiger Zeit als mutiger einstuften und uns sagten, wir hätten geholfen, sie für das Thema Zivilcourage zu sensibilisieren. Alles in allem war es wirklich eine tolle Erfahrung, wir sagen „DANKE UND BLEIBT MUTIG!“ 

(Quelle:https://images.app.goo.gl/Wf7GSCngqT57nE21A)

Euer Team be.courage <3

K.O.-Tropfen-Szene

“Passt auf Euch auf!”

 

*Laute Musik spielt auf der Tanzfläche*

 

Ari: Alter die Musik ist so heftig heute

Bella: Ja echt! Ist aber auch wie in einer Sauna hier drin, von einer Klimaanlage haben die wohl auch noch nichts gehört

Ari: Wir können ja glech malwas trinken gehen, was möchtest du denn?
Bella: mh ich weiß nicht, das ist immer so mega teuer

Ari:ja sonst müssen wir whl ausm Wasserhahn trinken wir früher immer haha

Bella: Auch voll peinlich, ich weiß grad nicht, lass uns noch kurz warten

Ari: ja gut kein Problem

 

*In diesem Moment kommen zwei jünge Männer auf die Freundinnen zu und lächeln freundlich*

 

Chris: Hey ihr beiden, wir haben euch vorhin bein reingehen schon gesehen, ich bin Chris

Simon: Hi und ich bin Simon. *Zu B* Und du bist mir direkt aufgefallen, du kannst dich echt gut bewegen.

 

*Die vier begrüßen sich und stellen sich einander vor*

 

Bella: das ist aber süß von dir, ich bin Bella und das ist Ari

Chris: Habt ihr denn Lust was mit unszu trinekn

Ari: Ach das passt ja gut, wir wollten eh grad an die Bar

Chris:Was mögt ihr denn gerne ?
Bella: Einfach zwei Gin Tonic, aber wir kommen einfach mit 

 

*Alle 4 gehen wir Bar und unterhalten sich, C bestellt an der Bar für alle die Getränke*

 

Ari: Ohaa was sagst du 

Bella: Simon ist ja wohl mal mega ute 

Ari: Ja Chris aber auch, der hat mir eben so tief in die Augen geguckt als wir uns unterhalten haben, das lieb ich ja immer 

Bella:Ja ich glaub uhc dass der dich mega gut finet

 

*Währenddessen drehen sich Chris und Simon zueinander und stehen etwas abseits von den Mädels*

 

Chris: Jackpot alter

Simon: Meinste?..

Chris: Ja klar die beiden sind doch perfekt

Simon: BIn mir irgendwie unsicher die waren doch voll nett

Chris: Hä ja da ist es doch und dazu fahren sie auch noch voll auf uns ab

Simon: Ja gut stimmt

Chris: Wir beschleunigen das ganze einfach etwas, würden doch eh mit denen in der Kiste landen

Simon: Ja gut, dann aber jetzt oder nie !

 

*Einer der Jungs holt ein kleines Fläschchen aus seiner Hosentasche und tropft in die Getränke der Mädchen eine Flüssigkeit. Die beiden Jungs gucken sich um , Simon verrührt die Getränke etwas mit dem Strohhalm. Die jungs nehmen die Gläser und gehen rüber zu den Mädels*

 

Chris: Hier ihr beiden, na dann mal Prost

Ari: Dankeschööön

Bella: Mega danke Jungs

 

*Eine fünfte unabhängige Person die das Geschehen beobachtet hat greift schließlich in letzter sekunde ein*

 

Barkeeper: Mädels trinkt das nciht, die jungs haben da was rein gemacht 

 

*Der Barkeeper dreht sich zu den Jungs*

 

Barkeeper: Das ist absolut widerlich von euch , verzieht euch sofort von hier, könnt draußen gleich mal auf die Polizei warten, ich hab den Türstehern schon Bescheid gegeben. 

 

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