Welcome, Bienvenue, bienvenida und Herzlich Willkommen zu unserem U-Blog mit dem Thema „Zivilcourage“!
Wer sind wir und worum geht‘s hier eigentlich?
Wir sind Maxi, Nane, Lea und Charlotte, vier Public Health Studentinnen der Uni Bremen im vierten Semester. In unserem Seminar „Gesundheit macht Gesellschaft macht Körper“ fanden wir uns zu einer Gruppe zusammen und machten uns unter dem Namen „be.Courage“ auf eine Reise auf der wir Themen wie Mut, eigene Grenzen, Probleme unserer Gesellschaft, Altruismus und vielen anderen mit Zivilcourage verknüpften Themen begegneten. Und auf diese Reise möchten wir euch mitnehmen. Doch fangen wir ganz am Anfang an.
Unser Thema
Da wir in unserer Themenwahl sehr frei waren, waren wir uns schnell einig, dass wir gerne ein Thema hätten, welches sowohl uns als Gruppe verbindet, als auch gesellschaftlich- sowie Public Health relevant ist. Und so stießen wir auf das breite Themenfeld der Zivilcourage. Wir leben in einer Gesellschaft des ständigen Wandels, die LGBTQ+ Community wächst stetig und wird immer sichtbarer, wir fusionieren mehr und mehr zu einer multikulturellen Gemeinschaft und auch aus dem Patriarchat kämpfen wir uns Stück für Stück heraus. Doch dort wo immer mehr Raum für Frieden und Toleranz entsteht, Vielfalt und Individualität im öffentlichen Raum stattfindet und gefeiert wird, bietet sich trotz alldem nach wie vor eine Bühne für Gegenbewegungen, Anfeindungen und Intoleranz. Öffentliche Diskriminierungen finden leider nach wie vor überall statt.
Doch wie gehen wir mit so etwas als Gesellschaft um? Wir haben uns als Gruppe darüber ausgetauscht und schnell stellten wir fest, dass wir alle vier bereits ähnliche Erfahrungen gemacht haben, in denen wir uns in unangenehmen Situationen in der Öffentlichkeit wiederfanden und uns Hilfe, Anteilnahme oder wenigstens die bewusste Wahrnehmung der Situation durch unser direktes Umfeld gewünscht hatten. Zivilcourage beinhaltet ein breites Spektrum an zu beachtenden Punkten, mit denen wir uns im Laufe unserer Projektentwicklung auseinander gesetzt haben. Da wären unter anderem Mut, Sensibilität, Empathie, Vorsicht und das aufmerksame Beobachten des eigenen Umfeldes zu nennen. Im weiteren Verlauf unseres U- Blogs werden wir weiter auf diese verschiedenen Attribute eingehen und wie man sie entwickeln und stärken kann. Doch warum ist Zivilcourage eigentlich so wichtig? Welchen gesundheitlichen Mehrwert hat sie und inwiefern kann sie mit Public Health verknüpft werden? Bei Public Health beobachteten wir den Körper aus einer holistischen, also ganzheitlichen Perspektive. Die mentale Gesundheit genießt den gleichen Stellenwert wie die physische. Eine der vielen Definitionen von Gesundheit besagt, dass die beiden Gesundheitszustände ohneeinander nicht existieren können. „Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Das Erreichen des höchstmöglichen Gesundheitsniveaus ist eines der Grundrechte jedes Menschen, ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit [original: „race“], der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“ (WHO 1948)
Und so ist auch die Erfordernis von Zivilcourage nicht eindimensional. Viele Individuen sind nicht in der Lage sich selbst aus unangenehmen Situationen hinauszumanövrieren, sei es körperlich oder psychisch und in diesem Moment kommen andere Menschen ins Spiel. Anfeindungen können natürlich Auswirkungen verschiedenster Art haben. Es kann zu körperlichen Angriffen aber auch zu verbalen Anfeindungen kommen, welche physische und/ oder psychische Schäden mit sich bringen können. Beleidungen, Catcalling, herabwürdigende Kommentare, sexuelle Belästigung- die Liste ist schier unendlich Folglich findet sich die Relevanz von Zivilcourage in vielen Situation des Alltags wieder.
Was gibts es also für Lösungsansätze? In Bars, Discotheken und auf Festivals gibt es mittlerweile beispielsweise immer öfter „Awareness-Teams“. Diese sorgen dafür, dass sich alle Besucher*innen sicher fühlen und ein angenehmes Umfeld für alle geschaffen wird. Awareness-Teams setzen sich für eine emanzipierte Party ein, auf der alle sich wohlfühlen können. Wer eine negative Erfahrung macht, kann sich an das Team wenden, das betroffene Personen unterstützt – sei es durch Gespräche, Betreuung oder konkrete Handlungen.
Der Begriff Awareness kommt aus dem Englischen und bedeutet Bewusstsein oder Wahrnehmung. Auch anderweitig lässt sich beim Thema Zivilcourage eine immer größere mediale Präsenz erkennen. Es gibt mehr und mehr Social Media accounts, welche Themen wie „Catcalling“ thematisieren und enttabuisieren. Unter Catcalling versteht man die sexuelle Belästigung ohne Körperkontakt. Gemeint sind hiermit sexuell konnotierte Verhaltensweisen gegenüber dem anderen Geschlecht wie zum Beispiel anzügliche Bemerkungen, Hinterherpfeifen etc. Betroffen sind dabei überwiegend Frauen. Seiten wie „Catcallsofbrmn“ porträtieren solche Vorfälle auf Instagram und sorgen für mehr Sichtbarkeit, Austausch unter Betroffenen und Lösungsansätze zum Umgang mit Catcalling- Konfrontationssituationen. Im Weiteren Verlauf unseres U-Blogs werden wir unsere Auseinandersetzung mit demThema Zivilcourage darstellen, sowohl die performative Art als auch die inhaltliche anhand einer Vielzahl von Erzählformen.
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