Auf dem Weg zu einer Schule für alle – gemeinsames Lernen am gemeinsamen Gegenstand oder gemeinsame Lernsituationen – RV07

Auf dem Weg zu einer Schule für alle – gemeinsames Lernen am gemeinsamen Gegenstand oder gemeinsame Lernsituationen – RV07

 

  1. Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

Die Konsequenzen, die bei der Aussonderung von SuS mit Förderbedarf entstehen, sind vermutlich, dass diese Sus keine Vorbilder explizit haben, besonders in unterschiedlichen Entwicklungsstufen, wie Sprach- und Lernentwicklung.

Kinder profitieren davon, wenn sie gewisse Menschen als Vorbilder haben. Besonders in der Schulzeit wird dies bemerkbar. Haben SuS diese Vorbilder nicht, so ist es schwierig, lediglich die erwachsenen Menschen als Vorbilder anzusehen. Der Austausch unter Gleichaltrigen ist unabdingbar. Fällt dies weg, so entstehen klassische Aussonderungen und die SuS mit Förderbedarf werden marginalisiert. Dies ist in keinerlei Hinsicht produktiv für eine bunte Gesellschaft.

 

  1. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

Die Diagnosen mit dem Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung sowie dem Förderschwerpunkt Lernen sind meiner Meinung nach nicht wirklich gehaltvoll. Jeder Mensch ist individuell und mit diesen Diagnosen wird nicht ermittelt, welche Charakteristiken wirklich vorhanden sind. Wie kann es also gelingen, einen geeigneten Unterricht für jedes Kind zu gestalten? Dies ist leider anhand der Diagnosen nicht zu gestalten bzw. sehr schwierig zu gestalten. Man erhält in diesem Kontext nur die Defizite der jeweiligen SuS kennen. In der Vorlesung wird somit auf eine Grafik von Bernd-Schmidt et al. aufgegriffen, die beschreibt, dass man sich dem „Kind mit seinen physischen und psychischen Voraussetzungen, seinen Fähigkeiten, Interessen, Handlungsstrategien, Bedürfnissen und mit seinen besonderen Förderbedürfnissen” zuwenden muss.

Wenn man diese Informationen berücksichtigt, so könnte man ansatzweise sich der Gestaltung des Unterrichts widmen, um positive Ergebnisse erzielen zu wollen.

 

  1. Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Zu allererst ist zu erwähnen, dass man sich den Bedürfnissen der SuS widmen sollte. Die ständigen Interaktionen mit den SuS sind wichtig, aber auch der Austausch mit den Eltern ist notwendig, um den SuS gerecht zu werden und die Vielfalt der SuS zu fördern. Wenn man dies also betrachtet, so sind unterschiedliche Verbündete notwendig. Diese sind also SuS, Eltern, Lehrkräfte und weitere Institutionen, die die SuS im Leben begleiten, so z.B. Jugendfreizeitheime, Horts etc.

 

  1. Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)

Feuser ist als ein Vertreter im Bereich der integrativen Pädagogik anzusehen. In seiner Konzeption vermittelt er, dass es sich nicht um eine integrative Pädagogik sondern um eine „Allgemeine Pädagogik“, die sowohl für sogenannte Behinderte wie Nicht-Behinderte grundlegendes vermittelt, handelt.

Feuser sieht die Entwicklung der „Sonderschulen“ als eine positive Entwicklung und vor allem als eine Befreiung der Menschen aus den miserablen Bedingungen in Landeskrankenhäusern und Psychiatrien. Im Rahmen der Errichtung der Martin-Buber-Schule richtet sich Feuser an die Konzepte von Martin Buber. Die Entwicklung der Sonderschulen stellt deshalb historisch einen Fortschritt dar, weil Feuser mit seinen Ideen einen Versuch exemplifiziert hat,„das „Be-hindertsein“ eines Kindes mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung, welches es durch ungenügend differenzierte, segregierte bildungspolitische Maßnahmen und didaktische Praktiken erfährt, zu überwinden“ ist (Feuser 1989). Ebenfalls meint er, dass Integration nur dann realisiert werden kann, wenn ohne ein selektives Schulsystem, eine entwicklungslogische Didaktik zum Tragen kommt.
Feuser verfolgte mit der Errichtung der Sonderschule das Ziel SuS mit besonderem Förderbedarf die Möglichkeit zu geben, am Bildungssystem teilnehmen zu können. Diese Ideen und dieses Bestreben sind durchaus als Fortschritt zu sehen.

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert