Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens RV08

Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens RV08

  1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien. 

Man spricht dann vom Konzept der „doppelten“ Heterogenität, wenn von der Interaktion der Vorstellungen der SuS, der Fachlichkeit und der didaktischen Aufbereitung die Rede ist. Hierbei gibt es zwei Punkte, die die „doppelte Heterogenität“ zur Individualisierung nutzen kann. Zum einen sind es die vielfältigen Lernzugänge und –voraussetzungen und zum anderen die vielperspektivischen Sachkontexte. Das Ziel dabei ist es, die Aufbereitung des Lerngegenstandes im Diskurs von fachwissenschaftlich-curricularen Anforderungen und individuellen Erfahrungen, Interessen und Lernvoraussetzungen der SuS zu erreichen (vgl. Hempel 2007). Wenn man sich beispielsweise den Begriff der Demokratie als Unterrichtsinhalt vornimmt, dann ergeben sich sicherlich vielerlei Assoziationen damit. Die SuS werden in diesem Kontext unterschiedliche Erfahrungen bzw. Vorkenntnisse mitbringen. So kann es sein, dass die SuS den Begriff der Demokratie in Zusammenhang mit anderen Staatsherrschaftsformen aufgreifen oder aber die Demokratie als Lebens-, Gesellschafts- oder Herrschaftsform erklären. Es stehen hier demnach die Aufgaben des Lehrplans im Vordergrund, die auch bearbeitet werden müssen, sprich die Geschichte de Demokratie, die Demokratie als Regierungsform und Gut der Bundesrepublik Deutschland.

 

  1. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler/innenvorstellungen.

Wenn man das Beispiel der Demokratie aufgreift, so könnte man bei den SuS das Modell von Gerhard Himmelmann aufgreifen und hierbei den Fokus auf die Demokratie als Lebensform legen. In einem Demokratieseminar, welches Kollegen und ich vor kurzem mit SuS zwischen 14 und 19 Jahren durchgeführt hatten, haben wir diese Methode angewandt. Wir konzentrierten uns auf die Demokratie als Lebensforum und stellten dabei alltägliche Konfliktsituationen, denen die SuS ausgesetzt sind, in den Vordergrund. So haben wir alltägliche Situationen mit dem Konzept von Himmelmann verbunden. Im weiteren Verlauf tauchten immer mehr fachliche Begriffe in die Diskussionsrunden auf, sodass man nun auch gezielt mit Begriffen wie Gleichheit, Gleichberechtigung, Zivilcourage, Toleranz etc. arbeiten konnte. Am Abschluss des Seminars sollten dann die SuS anhand eines kurzen Videos in einfachen Worten erklären, was ein bestimmter Begriff genau meint. Die Videos waren angelehnt an die „simple show“-Videos.

 

  1. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von Schüler/innen und Lehrer/innen.

Kann man anhand der Wortmeldungen der SuS erkennen, ob die jeweiligen SuS der Sprachwirklichkeit der jeweiligen Lehrkraft wirklich folgen können?

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