1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Eines meiner Fächer, die ich später studiere, ist Deutsch, wo mir die Vorlesung „Erlesene Geschlechter“ von E. Hollerweger einige theoretische Erkenntnisse vermitteln konnte.
Die soziale Herkunft, der kultureller Hintergrund und das Geschlecht des Kindes spielen bei der Lesesozialisation eine große Rolle.
Die hier dargestellten Ansatzpunkte eines gendersensiblen (Literatur-) Unterrichts könnten zum Beispiel die Kompetenzziele und -messung (Literarische Kompetenz und Lesekompetenz), die Lerngegenstände oder Lesestoffe, der Vermittler oder die Vermittlerin und natürlich der Adressat oder die Adressatin sein.
Beim Ergründen der Genderdimensionen der Literaturvermittlung wurde deutlich, dass der Vermittler oder die Vermittlerin eine entscheidende Rolle spielt: Zum einen besitz er oder sie eine Vorbildwirkung: Eine weiblich geprägte Lesesozialisation kann zur Wahrnehmung von Lesen als einer weiblichen Kulturpraxis führen. (Schmitt-Rößer 2011).
Wird den Schülerinnen und Schülern also nur von Lehrerinnen vorgelesen, kann es passieren, dass sich männliche Schüler weniger für das Lesen interessieren oder begeistern können, weil sie damit etwas weibliches assoziiere, bewusst oder unbewusst.
Auch die Lektüreauswahl spielt eine große Rolle: Eine weiblich geprägte Lektüreauswahl kann sich auf die literarischen Identifikationsangebote für Jungen auswirken, da diese ein anderes Interessengebiet teilen.
Und Studien bewiesen: „Bücher sind ein fester Bestandteil des Medienalltags der Kinder beider Geschlechter. […] Mädchen zählen mit 58 Prozent deutlich häufiger zu den regelmäßigen Lesern als Jungen (43%).“ (KIM 2018, S. 82)
Dies kann gravierende Konsequenzen für die Praxis haben, um dem entgegenzuwirken sollte man männliche Kollegen, Väter, Autoren oder Lesepaten in die Klassen einbeziehen, um eine Vielfalt an Lesevorbildern zu ermöglichen.
Es besteht auch die Möglichkeit, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte zu etablieren, um aktuelle gendersensible Lektüreauswahl zu gewährleisten.
Des weiteren ist es natürlich von Vorteil, Jungen und Mädchen an der Auswahl der Klassenlektüre zu beteiligen, um Interessen beider Geschlechter zu berücksichtigen.
Außerdem sollte die Lehrkraft übergeneralisierende Allgemeinplätze kritisch und mit Bezugnahme auf Studienergebnisse hinterfragen, um keine Klischees zu reproduzieren.
Im Allgemeinen sollte man versuchen, unterschiedliche Textsorten in den Unterricht einzubeziehen, um das informierende als auch das literarische Lesen gleichermaßen zu fördern und natürlich die thematische Präferenzen der Kinder bei der Lektüreauswahl  berücksichtigen, um an ihre Interessen anzuknüpfen UND ihren Erfahrungshorizont zu erweitern.
Zumindest konnte ich für das Fach Deutsch sehr viel davon für mich persönlich mitnehmen und da ich finde, die anderen Fächer lassen sich nicht besonders gut auf das Fach Kunst übertragen, bin ich der Meinung, dass, wenn Lesen eher weiblich konnotiert ist, auch Kunst in unserer Gesellschaft eher mit etwas weiblichem assoziiert wird.
Die Lebenswelt der Kinder wird auch hier vermutlich eher von bastelnden Mädchen oder Frauen geprägt sein.
Und das erweckt in den Kindern einen falschen Eindruck.
Nur, weil Mädchen in dem Alter sehr gerne malen, basteln, zeichnen und sich oft ruhig und intensiv konzentriert auseinandersetzen, bedeutet das nicht, dass Jungen dazu nicht auch in der Lage sind.
Bezogen auf die Vorlesung könnte man auch hier versuchen, mehr männliche Vorbilder miteinzubringen, Bastellabende mit Vätern in der Elternarbeit zu integrieren.

Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Besonders interessant dazu fand ich das Thema Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe von Andrea Daase. Die Immigration nach Deutschland ist ein stabiles Phänomen und die Auswirkungen, die damit einhergehen, sind Aspekte, die wir auch nach unserer abgeschlossenen Berufsausbildung immer berücksichtigen müssen. Der Einfluss des Migrationshintergrundes auf den Bildungserfolg widerspricht dem
Ideal der Bildungsgerechtigkeit, was besonders an Bremen immer deutlicher wird. Der Sprachgebrauch der Schule unterscheidet sich vom alltagssprachlichen Gebrauch, was man nie vergessen sollte, denn hier kommen einige Schüler und Schülerinnen mit DaZ zum ersten Mal in der Schule mit in Verbindung. Die spezifischen Charakteristika des schulischen Sprachgebrauchs werden nicht unterrichtet, was es für bestimmte Schüler und Schülerinnen sehr schwierig macht. Die lebensweltliche Mehrsprachigkeit oder die sprachliche Heterogenität wirkt sich zwangsläufig auf die Unterrichtsgestaltung aus, was die Schulstruktur maßgeblich beeinflussen kann.
Die sprachlichen Leistungen von Schülerinnen und Schülern beeinflussen Lehrende in ihrer Beurteilung.

Die Vorlesung mit dem Thema Fokus: Soziokulturelle Heterogenität – Erziehungswissenschaftliche Perspektiven von Christoph Fantini fand ich ebenfalls sehr einleuchtend.
Der sozio-kulturelle Faktor prägt meiner Erfahrung nach sehr den schulischen Alltag.
Schon wenn wir Studierenden ein Praktikum an einer Schule machen, sagt der Stadtteil schon viel über die Schülerinnen und Schüler aus.
Ich finde es sehr schwer, die Heterogenität der Kinder in einer Klasse anzuerkennen und damit die Schwere zwischen arm und reich in Verbindung zu bringen, denn wir als Lehrer sollen die Heterogenität der Kinder zwar akzeptieren, arbeiten aber auf eine gewissen Heterogenität des Lernstandes hin jedes einzelnen Kindes hin, was es sehr problematisch macht, „die Herde zusammen zu halten“.
Die Herausforderung besteht darin, dass hier die Heterogenität produktiv genutzt wird und die Stärksten die Schwächsten unterstützen.

Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema BAUMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ich würde mich gern mit der Fragestellung befassen, wie mit sozio-kultureller Heterogenität in der Praxis umgegangen wird, beispielsweise an einer Grundschule in einem sozialen Brennpunkt. Ich bin neugierig zu erfahren, ob meine persönlichen Ansichten dort von den Lehrkräften ebenfalls vertreten werde oder ob es Unterschiede gibt. Außerdem interessiert mich brennend, wie die Lehrkräfte dort mit Problemen oder Unstimmigkeiten umgehen und wie sie Konflikte der Schülerinnen und Schüler lösen oder damit umgehen.

Ich glaube, dass genau das auch für mich eine große Herausforderung darstellen wir und ich freue mich in Zukunft von anderen lernen zu können, um mich damit näher zu befassen.

Meine zweite Fragestellung befasst sich mit Elternarbeit, wobei kulturelle, gesellschaftliche, politische, soziale Unterschiede eine große Rolle spielt.
Bereits im ersten Semester hatten wir ein Seminar zu Elternarbeit, aber im Hinblick auf die Heterogenität einer Schülerschaft ist dementsprechend auch die Elternschaft heterogen und dies muss man akzeptieren und als Stärke anerkennen. Schwierig wird es hier aber, wenn man mit Eltern zu arbeiten versucht, die sich systematisch von Klasse 1 an den Elternabenden entziehen, an schulischen Veranstaltungen nie teilnehmen und auch sonst jeglichen Kontakt vermeiden wollen. Elternarbeit hat einen großen Stellenwert und es ist immer sinnvoll, mit diesen in Kontakt zu stehen.

Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

In den Vorlesungseinheiten von BAUMHET wurden einige Problematiken thematisiert, mit denen sich jeder werdende Lehrer und jede werdende Lehrerin früher oder später auseinandersetzen muss.
Zum einen stellen wir uns der Herausforderung, sehr verschiedene Kinder mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen zu unterrichten, die wir jedoch nach dem selben Prinzip fair bewerten sollen.
Hierbei stehen Lehrkräfte unter einem erhöhten Entscheidungsdruck und einer Begründungsverpflichtung. Dabei dürfen Lehrkräfte aber nicht ihre unterbewussten Vorurteile miteinfließen lassen, auch das ist leichter gesagt, als getan.
In Zeiten starker kultureller Transformation und starker Wandlungsprozesse wird diese Antinomie manifest.
Vorlesungseinheiten von BAUMHET haben mir klar gemacht, dass in der Theorie vieles einfacher klingt, als in der Praxis.
Besonders in Bezug auf Inklusion befinden wir uns in einer Entwicklungsphase, die schwer umsetzbar ist, weil oft Ressourcen fehlen oder einige Ansätze nicht immer umsetzbar sind.
Gerade auch, wenn man berücksichtigt, dass Kinder mit DaZ dem Unterricht nicht immer folgen können, dies aber für die Kinder dennoch die allerbeste Möglichkeit ist, Deutsch zu lernen.
Dadurch können Lehrkräfte gar nicht alle gleich behandeln, das ist unmöglich, denn die Leistung eines Kindes, dass fließend Deutsch spricht, weil deutsch die Muttersprache ist, kann nicht nach den gleichen Kriterien bewertet werden, wie ein Kind mit DaZ oder DaF, das es allein durch die sprachlichen Bedingungen sehr viel schwerer hat oder haben kann.
Tatsächlich kann man hier keine Schülerinnen und Schüler nach Kriterien sortieren oder in Schibladen stecken, nicht einmal das Bewerten der Kinder macht Sinn.
Wir können versuchen uns in der Theorie das rauszusuchen, was uns hilft und diesen Prozess positiv fördert, aber wenn jemand, der von der Praxis keine Ahnung hat, in der Theorie bestimmte Dinge auf die Praxis zu beziehen, muss das nicht immer von Erfolg gekrönt sein, auch wenn es ein Versuch war.
Wichtig ist, dass Theorie und Praxis hier miteinander verbunden bleiben und beides voneinander lernen kann, um das System so weiter entwickeln zu können.
Wir Lehrer und Lehrerinnen sind keine Maschinen, Lehrerhandeln ist nicht technologisierbar.
Natürlich spielen die neuen Medien eine große Rolle, doch ein Tablet wird nicht das Schreibenlernen per Hand ablösen können.
Gerade in Bezug auf den Umgang mit Kindern besteht immer die Gefahr, in unzulässiger Typisierung dem Einzelfall nicht gerecht zu werden.
Wir dürfen Kinder, die wir nicht als klug einschätzen, nicht unterfordern.
Kinder, die wir für begabt halten, dürfen wir auch nicht überfordern.
Gerade wenn man als Lehrkraft in eine Routine verfällt, die Sicherheit mit sich bringen kann, was zum professionellen handeln beiträgt, darf man seine Skepsis gegenüber dieser Routine nicht verlierenund muss das eigene Handeln hinterfragen.
Mit einer heterogenen Gruppe hat man natürlich eine gewisse Unsicherheit, eine Ungewissheit. Es gibt kein festes Lösungsrezept, keine Erfolgsgarantie für einen perfekten Unterricht, weil dies von den einzelnen Kindern aus immer unterschiedlich ist.
Die Vorlesung hat gezeigt, wie schwer es sein kann, sich auch auf die Fremde einzulassen, denn als Lehrperson kann man mit dem eigenen Denken nicht immer auf das kindliche Denken rückschließen.
Bestimmte kulturell geprägte Merkmale kennen wir möglicherweise nicht und darauf muss man vorbereitet sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass man natürlich mit der Klasse ein Team bildet und sich respektvoll verhält, aber auch eine Vorbildfunktion hat und sich in vielen Situation dominant verhält und durchsetzen können muss.
Hier kann es schwierig werden, Kinder in der Schule für etwas bestrafen zu müssen, wenn sie sich dessen nicht wirklich bewusst sind oder sich nicht schuldig fühlen, diese Konditionierung, die hier in der Vorlesung angesprochen wurde, funktioniert nicht immer, wenn sich die Regeln in der Schule und die Regeln, die zu Hause bei den Kindern gelten, sehr stark unterscheiden, es kann zu einer kognitiven Dissonanz führen, bei der die Kinder sich vielleicht mit Glück an die Regeln halten, aber gar nicht verstehen oder verstehen können, warum es diese Regeln gibt und warum sie hier mal gelten, da mal nicht.
Auch für die Kinder ist das nicht leicht, da sich der Lehrkraft unterordnen müssen und wahrscheinlich nicht bewusst wissen, warum das der Fall ist.

Gerade in dieser Interaktionssituation ist die Herstellung von Vertrauen schwierig.
In vielen Kulturen ist außerdem das Verhältnis von Nähe und Distanz zu anderen Menschen, das ist in der Schule anders.
Besonders die Differenzierungsantinomie greift hier oft: die Spannung zwischen homogenisierter Gleichbehandlung aller und der Notwendigkeit, zwischen der Schülergruppe und einzelnen Schülern differenzieren zu müssen.
Nicht alle Schülerinnen und Schüler verfügen über gleiche Bildungschancen, was es für die Lehrperson schwer machen kann, alle Kinder auf die Weise zu fördern, wie sie es verdient haben.

 

 

  1. Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

    Männer spielen eine große Rolle in der Grundschule, dasie außerhalb der Schule eine große Rolle im Leben der Kinder spielen und Kinder lernen müssen, dass Sie genau so einen Care-Beruf ausüben können, wie Frauen.
    Wenn sich Männer aus den „Care-Berufen“ insgesamt zurückziehen, kann das für die Kinder den Schein erwecken, Männer hätten insgesamt keine Lust auf Kinder, würden nur körperliche Berufe ausüben können und das würde in den Köpfen der Kinder ein falsches Männerbild entwickeln.

    Möglicherweise ist das Sinken des Männeranteils an der Grundschule auf das Gehalt zurückzuführen oder die Behauptung, mit Kindern zu arbeiten sei „nicht männlich“.

  2. Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

    In meiner eigenen Schulzeit gab es an der Grundschule wenige Männer, aber es gab sie.
    Ich erinnere mich noch, wie sehr unsere Klasse lachte, als die Parallelklasse, die einen Klassenlehrer hatte, den Ententanz vor der ganzen Schule tanzen musste.
    Von einer gewissen Distanz aus fand ich diesen Lehrer seltsam, manchmal hatte ich sogar Angst vor ihm.
    Ich hatte diesen Lehrer ein Mal im Vertretungsunterricht und dann stellte sich raus, dass er doch sehr nett war.

    In meinem Orientierungspraktikum habe ich nur mitbekommen, dass es unter den Lehrern und Lehrerinnen ein Pärchen gab. Ich wurde Zeugin von einer kleinen Lästerei über dieses Pärchen.
    Immer Lehrerzimmer kam es wohl nicht so gut an, dass die Kollegen was miteinander hatten, ich hielt es für sinnvoll, mich da raus zu halten.

  3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Wie stark ausgeprägt ist die Lesesozialisation einzelner Kinder in Berücksichtigung auf Geschlecht und soziokultureller Background?

  1. Theoriebezogene Reflexion der Vorlesungsinhalte:
    Erörtern Sie die zentrale Bedeutung der Lektüreauswahl im Kontext der Ansatzpunkte (Vermittler*innen, Rezipient*innen, Kompetenzziele, Lerngegenstände) eines gendersensiblen Literaturunterrichts!Die Lektrüreauswahl kann von entscheidender Beduetung sein.
    Im allgemeinen ist es wichtig, dass sich bei der Auswahl die großtmögliche Masse der Rezipient*innen angesprochen fühlt ODER dass eine Auswahl von Lektüre zusammen gestellt wird, bei der die Interessen aller angesprochen werden, unabhängig von Sozialer Herkunft, Geschlecht oder Kulturellem Hintergrund.
    Eine weiblich geprägte Lesesozialisation durch beispielsweise ausschließlich weibliche Vorblider kann zur
    Wahrnehmung von Lesen als einer weiblichen Kulturpraxis führen, was vor allem Jungen in der Klasse beeinflussen könnte. Ebenso kann sich eine weiblich geprägte Lektüreauswahl auf die literarischen Identifikationsangebote für Jungen negativ auswirken.
  1. Reflexion eigener Praxiserfahrungen zum jeweiligen Thema:
    Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit den einzelnen Ansatzpunkten gendersensiblen Literaturunterrichts gemacht?Keine mir bewussten tatsächlich. Es gab einmal ein Projekt, bei dem die Väter mehr vorlesen sollten. Dieses Projekt ging aber voll in die Hose und erst jetzt in Nachhinein habe ich die Hintergründe dieses Projektes reflektieren können.
    Es hatte kaum Einfluss auf meine Lesesozialisation.
  1. Generierung möglicher (Praxis-)Beobachtungs- und Forschungsfragen: Welche der angeführten Genderdimensionen scheint Ihnen für die Praxis besonders interessant? Formulieren Sie dazu 1-3 Fragen!Mich interessieren besonders die Lesestoffe und -präferenzen: Mädchen und Frauen lesen andere Bücher, Zeitschriften, Textsorten als Jungen und Männer.
    Aber warum tun sie das? Mit welchem Ziel wählen Mädchen und Frauen einen anderen Lesestoff als Männer?
    Geschieht dies bewusst oder unbewusst?
    Hat das auch mit einem gewissen Angebot zu tun?
  2. Nachdenken über systembezogene Aspekte des Umgangs mit der Heterogenität von Schülerinnen und Schülern: Wie ließe sich den verbreiteten Annahmen, Jungen seien Lesemuffel und Mädchen seien Leseratten in der Praxis entgegenwirken (optional)?Um diesem Phänomen entgegen zu wirken, könnte man als Lehrkraft männliche Kollegen, Väter, Autoren oder Lesepaten in die Klassen einbeziehen, um eine Vielfalt an Lesevorbildern zu ermöglichen, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte etablieren, um aktuelle gendersensible Lektüreauswahl zu gewährleisten oder Jungen und Mädchen an der Auswahl der Klassenlektüre beteiligen, um
    Interessen beider Geschlechter zu berücksichtigen.

Im Rahmen eines Projekttages dürfen die Schüler*innen der 3b wählen, ob sie lieber Naturgegenstände sammeln und damit ein Wald-Mandala gestalten oder aber in Bäumen aufgehängte Nistkästen abhängen und reparieren möchten. Sandra interessiert sich mehr für die Nistkästenaufgabe, wählt aber wie die meisten anderen Mädchen der Klasse das Mandala-Vorhaben. Finden Sie mögliche Erklärungen für diese Entscheidung vor dem Hintergrund der „grundlegenden psychologischen Bedürfnisse“ nach Deci und Ryan (1993).

Ich gehe davon aus, dass Sandra das Bedürfnis hat, sich in die Gruppe der Klasse zu integrieren, um keine Außenseiterin zu werden. In Bezug auf Gender spielen hier Interessenentwicklung, Identitätsentwicklung / Selbstkonzept eine große Rolle. Mädchen der Klasse 3B assoziieren das handwerkliche Arbeiten im Kontrast zum künstlerischen Arbeiten wahrscheinlich eher mit der männlichen Geschlechterrolle, doch es ist wichtig, dieses Denken brechen zu können, um ein positives, fähigkeitsbezogenes Technik-Selbstkonzept zu entwickeln. Deswegen ist es wichtig, dass Kinder im Grundschulunterricht Gender-Bender Vorbilder vorfinden (können) um sich nicht auf Vorurteile hinsichtlich dessen zu versteifen. Aus diesem Grund kann auch gesagt werden, dass Grundschulen vielleicht weibliche Hausmeisterinnen einstellen sollten, um klischeehafte Rollenvorbilder nicht zu stabilisieren.
Eventuell hat Sandra keine Erfahrung mit technik-kompetenten weiblichen Vorbildern.

Welche didaktischen Entscheidungen konterkarieren in dieser Situation (paradoxer Weise?) für den Großteil der 3b die Förderung vielfältiger Interessen?

Deci und Ryan gehen davon aus, dass das Kompetenzerleben wichtig für die kindliche Entwicklung ist, da sich ein Schulkind nur dann als handlungsfähig erlebt und Aufgaben aus eigener Kraft bewältigen kann.
Außerdem spielt die die Selbstbestimmung / Autonomie eine große Rolle, so dass das Schulkind seine Ziele und Vorgehensweisen selbst bestimmen kann.  Dies kann allerdings in der Umsetzung schwierig werden, denn auch die soziale Eingebundenheit ist für Kinder wichtig.
Im Fallbeispiel ist Sandra sie soziale Eingebundenheit wichtiger als die Selbstbestimmung – beides spielt aber eine große Rolle für die Entwicklung des Kindes.
Für Sandra besteht die Gefahr, dass sie auf der einen Seite riskiert, nicht sozial eingebunden zu sein (mit den anderen Mädchen) und auf der einen Seite sich der Gruppe zu fügen, dafür aber eine Aufgabe machen muss, an der sie eher weniger großes Interesse hat.

Eine Kollegin berichtet im Lehrer*innenzimmer, dass sie im Werkunterricht bei Partnerarbeiten meist Junge/Mädchen kombiniert, um Kompetenzunterschiede auszugleichen. Kommentieren Sie diesen Ansatz mit Blick auf verschiedene denkbare Ausprägungen technikbezogener Selbstkonzepte der Schülerinnen und Schüler.

Einerseits ist es gut, Jungen und Mädchen miteinander arbeiten zu lassen, weil dann die dadurch entstehenden Gruppen zumindest geschlechter-heterogen sind. Andererseits: Das Geschlecht hat in keinem Fall etwas mit der Kompetenz zu tun, zumindest sollte man davon niemals ausgehen, denn auch Mädchen können handwerklich durchaus begabt sein. Der Ansatz der Kollegin ist gut, die Begründung nicht ganz so. Denn das würde bedeuten, dass die Lehrerin die Ausprägungen technikbezogener Selbstkonzepte bei Jungen eher vermutet als bei Mädchen. Durch diese Sicht der Dinge könnte eine ähnliche Ansicht an die Kinder weitergegeben werden und dies ist unter allen Umständen zu vermeiden.

Sie möchten eine Bachelorarbeit zu gendersensiblem Sachunterricht schreiben. Formulieren Sie eine mögliche Forschungsfrage hierzu und erläutern Sie, inwiefern Unterrichtsbeobachtungen oder Befragungen von Schüler*innen bzw. Lehrer*innen für Ihre Bearbeitung der Forschungsfrage hilfreich sein könnten.

Inwieweit arbeiten geschlechtergemischte Gruppen im Sachunterricht anders als Gruppen gleichgeschlechtlicher Schüler oder Schülerinnen?

 

1.Reflektieren Sie, inwiefern Ihr eigener Englisch- (bzw. Fremdsprachen-) Unterricht funktionale und formale Aspekte beinhaltete.
Mein persönlicher Englischunterricht beinhaltete sowohl funktionale, als auch formale Aspekte.
Funktionale Aspekte („Entwicklung der Sprachfähigkeit“) waren dabei ebenso dabei, wie formale Aspekte („language awareness“), denn wir haben multimedial gearbeitet, Aufgaben kreativ lösen dürfen und dabei ganz nebenbei einen englischen Wortschatz erarbeitet.
2.Diskutieren Sie davon ausgehende, welche Fähigkeiten ein„guterFremdsprachenlerner“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste und inwiefern dies den curricularen Vorgaben für die Grundschule(funktionalerFokus: „Entwicklung der Sprachfähigkeit“) entsprechen würde.
Ein guter Fremdsprachenlehrer muss
– einen breit gefächerten Wortschatz in der Fremdsprache besitzen
– die Kinder jedoch nicht mit zu vielen zu schweren Wörtern überfordern
– und Kinder, die in der Sprache besonders gut sind, besonders fordern.
Fragen bzgl. der kommenden Vorlesung von Prof. Korff
3. Die Anbahnung eines Perspektivwechsels durch Reflexion eigener Praxiserfahrungen zum jeweiligen Thema

Welche Schüler*innen sind Ihnen in der konkreten (eigenen) Praxis bisher begegnet, bei denen Sie noch Unterstützung benötigt hätten, um sie gut in den Unterricht einzubinden? Wobei hätten Sie dieses Kind gerne noch (besser) unterstützt?

Ich habe bis jetzt noch keinen Fremdsprachenunterricht in der Grundschule beobachten dürfen, aber im Rahmen meines freiwilligen sozialen Jahres habe ich Kinder aus Syrien und Japan betreut, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hatten. Diese haben die Sprache mit der Zeit gelernt, hatten aber besonders am Anfang Schwierigkeiten, sich zu integrieren und mit anderen Kindern zu spielen. Wegen Personalmangel könnte hier nicht richtig auf alle Kinder eingegangen werden.

Beschreiben Sie eine/n konkrete Schüler*in in Bezug auf einen konkreten Unterrichtsinhalt/Situation. Achten Sie auf eine wertschätzende Darstellung.

Im Kindergarten war ein Mädchen (6), deren Familie aus Neuseeland nach Deutschland gezogen war. Das Mädchen wurde bilingual (japanisch/englisch) erzogen und konnte in ihrem ersten Kindergartenjahr in Deutschland kein Wort Deutsch. Da auch die Leiterin der Gruppe kein Wort Englisch konnte, war ich die sprachvermittelnde Instanz, hatte jedoch nicht genug Zeit, mich immer mit dem Mädchen zu befassen und zu übersetzen, weil auch andere Kinder Unterstützung brauchte. In einem Praktikum traf ich das Mädchen, das jetzt in die dritte Klasse geht, wieder. Ihre beste Freundin ist Japanerin, die beiden unterhalten sich aus diesem Grund untereinander durchgehend auf Japanisch, was es für andere Kinder schwierig macht, mit den beiden sprachlich zu interagieren, wobei gesagt werden muss, dass das Mädchen seinen Wortschatz deutlich verbessern konnte, aber grade im spontanen Sprachgebrauch Schwierigkeiten mit der deutschen Grammatik zu haben scheint.

4. Die Generierung möglicher (Praxis-)Beobachtungs- und Forschungsfragen

Wie können Kinder mit Muttersprache Englisch im Englischunterricht gefördert werden?

 

1. In der Lehrerkonferenz diskutieren Sie die Empfehlungen für die jeweilige weiterführende Schule der einzelnen Schüler*innen. Für einen Schüler, der vor zwei Jahren nach Deutschland und nach einiger Zeit in der Vorklasse in Ihre Klasse gekommen ist, soll – lediglich aufgrund seiner Deutschkenntnisse – von einer Empfehlung für das Gymnasium abgesehen werden. Nehmen Sie auf Basis der Inhalte der Vorlesung Stellung dazu.

Einerseits ist zu beachten, dass der Schüler mit seinen Deutschkenntnissen nicht das Leistungsniveau erfüllen könnte, welches auf dem Gymnasium erwartet wird.
Er könnte, früher oder später, Schwierigkeiten haben und wenn man ihn ohne Bedenken mit Empfehlung auf das Gymnasium schicken würde, früher oder später die Realschule besuchen müssen, sofern er in dieser Zeit seine Sprachkenntnisse nicht ausbauen konnte.
Dennoch gilt es, auch etwas anders zu beachten:
Alle Kinder, ob mit Mirgationshintergrund oder ohne, müssen in ihrer Sprachentwicklung eine
Registerdifferenzierung durchlaufen und das in der Schule
verlangte formelle Register erwerben.
Kinder mit Erstsprache Deutsch haben hier natürlich einen entscheidenden Vorteil.
Sie profitieren dabei von Entsprechungen zwischen den Varietäten des Deutschen und
dem formellen Register, das diese als Standardsprache überdacht.
Kinder mit Zweitsprache Deutsch haben oft nicht die Möglichkeit das formelle Register aus Entsprechungen zu ihrer
Erstsprache abzuleiten, was es für sie schwieriger macht. Daraus ergibt sich natürlich ein höherer
Lernaufwand.
Meiner Meinung nach ist jeder Schüler und jede Schülerin mehr als nur eine Note und jemanden lediglich wegen mangelhafter Sprachkenntnisse auf die Realschule zu schicken, finde ich zu eindimensional betrachtet.
Sollte der Schüler seine Sprachkenntnisse mit anderen Talenten ausgleichen können, würde ich ihm mit einer Gymnasialempfehlung und einer guten Sprachentwicklung sogar das Abitur zutrauen.
Trotzdem muss hier auch den Eltern ans Herz gelegt werden, das Kind beispielsweise zum Lesen oder Schreiben zu animieren, um an dem sprachlichen Defizit zu arbeiten.

2. Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung

In der ersten Klasse durfte ich einen Schüler beobachten, dessen erste gelernte Sprache Türkisch war.
Der Junge hat beide Sprachen beherrscht, hatte manchmal ein paar Verständnisfragen zu Worten und war sich auch in der Grammatik des Deutschen nie zu 100% sicher, aber es war toll zu erleben, wie er seinen Freunden, die nicht alle Türkisch sprachen, ein paar türkische Worte und sogar Lieder beibrachte und dies auch positiv in den Unterricht mit einfließen ließ, was die Lehrerin nur gut heißen konnte.

3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

Ich habe den Balance-Akt zwischen „Ein Kind mit seinen sprachlichen Kenntnissen tolerieren und fördern“ und „Es müssen Mindestleistungsstandards erreicht und Kompetenzen erworben werden“ erkannt, was die Sache nicht gerade einfacher macht.
Zu beachten gilt es auf jeden Fall, dass alle Kinder auf einem anderen Sprachniveau sind und das Kinder mit DaZ gefördert werden müssen, sowohl im allegemein- als auch im bildungssprachlichen Kontext.

4. Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

Eine mehrsprachige Schule muss jedes einzelne Kind auf unterschiedliche Weisen fördern und fordern können, egal auf welchem Leistungsstand sie sind. Wichtig ist, nicht das Fehlende der deutschen Sprachkenntnisse, sondern das Vorhandensein von Mehrsprachigkeit zu tolerieren und auch zu fördern, denn Mehrsprachigkeit ist eine Stärke und kann beim Lernen einer neuen Sprache helfen. Dafür ist meiner Meinung nach auch die Mehrsprachigkeit der Lehrkraft ein deutlicher Vorteil, weil man mit dieser Fähigkeit mehrsprachige Schülerinnen und Schüler besser verstehen und fördern kann.

Alle Kinder sind neugierig, wollen entdecken und neue Erfahrungen machen, was die Schule als Bildungsinstitution sich zur Aufgabe nimmt. Lehrerinnen und Lehrer sollen die Kinder, egal wie leistungsheterogen die Gruppe ist, darin bestätigen, bestärken und unterstützen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kinder mit unterschiedlicher Intensität und auf verschiedenen Wegen lernen und die Welt erleben und es ergeben sich dabei Unterschiede in Geschwindigkeit, Fähigkeiten oder der (Lern-)Bereitschaft. Die Heterogenität der Kinder und ihres Lernens hängt dabei meist von Entwicklung und Erfahrungen hinsichtlich Geschlecht, Sprache, Motorik, Exploration, kognitiver Fähigkeiten, Emotionale (Selbst-)Regulation, Motivation, Sozialverhalten ab, wobei jedes Kind individuell ist und genau so auch gefördert und gefordert werden müssen.
In meinem Orientierungspraktikum durfte ich erstmals beobachten, welche Herausforderungen sich im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -beurteilung sich in einer ersten Klasse bemerkbar machen.
Einige Kinder kannten sich schon vorher, andere sahen sich an ihrem ersten Schultag zum ersten Mal.
Einige Kinder lernten schnell die ersten Buchstaben, andere konnten schon flüssig lesen.
Einige Kinder bewegten sich in der Hofpause viel, andere waren auf dem Schulhof mit dem Freispiel überfordert und wussten nicht recht, was sie tun sollten.
Auch für die Lehrerin der Klasse war es schwierig, sich immer um alle zu kümmern, ohne dass jemand zu kurz kam.
Die Lehrerin schien besonders überfordert mit einem Schüler, der das Recht auf eine persönliche Assistenz hatte, aber wegen Mangel an Personal keine bekam.
Wie wichtig sind individuelle Entwicklungsübersichten und wie zugänglich sind diese?
Wie kontinuierlich muss die kontinuierlicher Leistungsrückmeldung sein und wie ernst wird die persönliche Selbsteinschätzung genommen?
Müsste man nicht viel öfter Lerngespräche führen, als zwei Mal im Jahr?
Und wie oft sollte man mit den Eltern in Kontakt stehen?
In wie fern lässt sich die Position von H. Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“ vom Bildungssystem her ableiten und aus heutiger Sicht diskutieren?
Das Personal an Pädagogen fehlt immer, an allen Ecken.
Eine 1:1 Betreuung ist unrealistisch und nicht umsetzbar, so wünschenswert es auch wäre, um den Leistungsstand festmachn zu können.
Fend hat Recht, aber dieAufrechterhaltung von Ungleichheiten kann auch positiv betrachtet werden, denn die Unterschiede werden nicht nur durch Noten und das „in Schubladen stecken“ hervorgerufen, Heterogenität zwischenden Schülerinnen und Schülern ist etwas ganz normales, was man positiv betrachten sollte.
  1. Übertragung auf den schulischen Kontext und mögliche Probleme

    Das vorgestellte Förderkonzept für die Kita befasst sich ausführlich mit dem Gebrauch von Präpositionen und dem erlernen und Gebrauch von Sachwörtern im räumlich-mathematischen Kontext.
    Dies bietet eine gute Grundlage für Schülerinnen und Schüler, sprachlich sicher mit wichtigen Begriffen umzugehen, was den Zugang zur Mathematik in der Primarstufe erleichtert.
    Dieser spielerische Umgang lässt sich auch in den schulischen Kontext übertragen, schon in der ersten Klasse kann an die Grundlagen, die in der Kita erworben wurden, angeknüpft werden.
    Am ersten Schultag einer ersten Klasse konnte ich innerhalb meines Orientierungspraktikums beispielsweise beobachten, wie die Mathematiklehrerin einfach begann, laut und mit gewissen Pausen zu zählen.
    Die Kinder stimmten mit ein und führten das Zählen fort.
    Die erfahrene Lehrerin konnte nun genau beobachten, wer zählen konnte und wer nicht.
    Erstaunlicherweise kristallisierte sich wirklich schnell heraus, wer das Prinzip der Zahlenfolge verstanden hatte und wer Hilfesuchend zu anderen Kindern blickte.
    Innerhalb der ersten Minuten gelang es ihr damit, einen Schüler mit potenziellem Förderbedarf zu diagnostizieren.

    Probleme könnten sich möglicherweise durch die verschiedenen Wortschätze der Schülerinnen und Schüler ergeben.
    Nicht jedes Kind einer Klasse war im Kindergarten und konnte schon so früh gefördert werden.
    Deswegen ist jedes Kind auf einem anderen Stand, beherrscht unterschiedliche Wörter der deutschen Sprache – und das ist auch gut so, denn dadurch können sie untereinander viel voneinander lernen und sich durch den verbalen Austausch viel voneinander abgucken und ihren persönlichen Wortschatz erweitern.

  2. Verschiedenen Funktionen der Sprache

    In Bezug auf das Fach Mathematik ist das Beherrschen von Sachwörtern sehr wichtig, um in den Austausch zu gehen.
    Besonders wichtig ist, dass die Kinder von besonderen Begriffen ein allgemeines Verständnis entwickeln, damit man im verbalen Austausch nicht aneinander vorbei redet.
    Auch bei der Formulierung von Arbeitsaufträgen spielt das Verstehen von Sachwörtern eine große Rolle.

  3. Beobachtungsfragen zum Thema Sprachförderung im fachlichen Kontext für kommende Praktika

    Wie kann die Sprachförderung im fachlichen Kontext verbessert werden, sodass besonders starke Schülerinnen und Schüler mit einem bereits großen Wortschatz sich nicht langweilen?
    Wo wird beider Sprachförderung der Schwerpunkt gelegt und geschieht dies in allen Fächern gleichmäßig?

Hallo Welt!

3. April 2019

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