1. Theoriebezogene Reflexion der Vorlesungsinhalte:
    Erörtern Sie die zentrale Bedeutung der Lektüreauswahl im Kontext der Ansatzpunkte (Vermittler*innen, Rezipient*innen, Kompetenzziele, Lerngegenstände) eines gendersensiblen Literaturunterrichts!Die Lektrüreauswahl kann von entscheidender Beduetung sein.
    Im allgemeinen ist es wichtig, dass sich bei der Auswahl die großtmögliche Masse der Rezipient*innen angesprochen fühlt ODER dass eine Auswahl von Lektüre zusammen gestellt wird, bei der die Interessen aller angesprochen werden, unabhängig von Sozialer Herkunft, Geschlecht oder Kulturellem Hintergrund.
    Eine weiblich geprägte Lesesozialisation durch beispielsweise ausschließlich weibliche Vorblider kann zur
    Wahrnehmung von Lesen als einer weiblichen Kulturpraxis führen, was vor allem Jungen in der Klasse beeinflussen könnte. Ebenso kann sich eine weiblich geprägte Lektüreauswahl auf die literarischen Identifikationsangebote für Jungen negativ auswirken.
  1. Reflexion eigener Praxiserfahrungen zum jeweiligen Thema:
    Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit den einzelnen Ansatzpunkten gendersensiblen Literaturunterrichts gemacht?Keine mir bewussten tatsächlich. Es gab einmal ein Projekt, bei dem die Väter mehr vorlesen sollten. Dieses Projekt ging aber voll in die Hose und erst jetzt in Nachhinein habe ich die Hintergründe dieses Projektes reflektieren können.
    Es hatte kaum Einfluss auf meine Lesesozialisation.
  1. Generierung möglicher (Praxis-)Beobachtungs- und Forschungsfragen: Welche der angeführten Genderdimensionen scheint Ihnen für die Praxis besonders interessant? Formulieren Sie dazu 1-3 Fragen!Mich interessieren besonders die Lesestoffe und -präferenzen: Mädchen und Frauen lesen andere Bücher, Zeitschriften, Textsorten als Jungen und Männer.
    Aber warum tun sie das? Mit welchem Ziel wählen Mädchen und Frauen einen anderen Lesestoff als Männer?
    Geschieht dies bewusst oder unbewusst?
    Hat das auch mit einem gewissen Angebot zu tun?
  2. Nachdenken über systembezogene Aspekte des Umgangs mit der Heterogenität von Schülerinnen und Schülern: Wie ließe sich den verbreiteten Annahmen, Jungen seien Lesemuffel und Mädchen seien Leseratten in der Praxis entgegenwirken (optional)?Um diesem Phänomen entgegen zu wirken, könnte man als Lehrkraft männliche Kollegen, Väter, Autoren oder Lesepaten in die Klassen einbeziehen, um eine Vielfalt an Lesevorbildern zu ermöglichen, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte etablieren, um aktuelle gendersensible Lektüreauswahl zu gewährleisten oder Jungen und Mädchen an der Auswahl der Klassenlektüre beteiligen, um
    Interessen beider Geschlechter zu berücksichtigen.