Alle Kinder sind neugierig, wollen entdecken und neue Erfahrungen machen, was die Schule als Bildungsinstitution sich zur Aufgabe nimmt. Lehrerinnen und Lehrer sollen die Kinder, egal wie leistungsheterogen die Gruppe ist, darin bestätigen, bestärken und unterstützen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kinder mit unterschiedlicher Intensität und auf verschiedenen Wegen lernen und die Welt erleben und es ergeben sich dabei Unterschiede in Geschwindigkeit, Fähigkeiten oder der (Lern-)Bereitschaft. Die Heterogenität der Kinder und ihres Lernens hängt dabei meist von Entwicklung und Erfahrungen hinsichtlich Geschlecht, Sprache, Motorik, Exploration, kognitiver Fähigkeiten, Emotionale (Selbst-)Regulation, Motivation, Sozialverhalten ab, wobei jedes Kind individuell ist und genau so auch gefördert und gefordert werden müssen.
In meinem Orientierungspraktikum durfte ich erstmals beobachten, welche Herausforderungen sich im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -beurteilung sich in einer ersten Klasse bemerkbar machen.
Einige Kinder kannten sich schon vorher, andere sahen sich an ihrem ersten Schultag zum ersten Mal.
Einige Kinder lernten schnell die ersten Buchstaben, andere konnten schon flüssig lesen.
Einige Kinder bewegten sich in der Hofpause viel, andere waren auf dem Schulhof mit dem Freispiel überfordert und wussten nicht recht, was sie tun sollten.
Auch für die Lehrerin der Klasse war es schwierig, sich immer um alle zu kümmern, ohne dass jemand zu kurz kam.
Die Lehrerin schien besonders überfordert mit einem Schüler, der das Recht auf eine persönliche Assistenz hatte, aber wegen Mangel an Personal keine bekam.
Wie wichtig sind individuelle Entwicklungsübersichten und wie zugänglich sind diese?
Wie kontinuierlich muss die kontinuierlicher Leistungsrückmeldung sein und wie ernst wird die persönliche Selbsteinschätzung genommen?
Müsste man nicht viel öfter Lerngespräche führen, als zwei Mal im Jahr?
Und wie oft sollte man mit den Eltern in Kontakt stehen?
In wie fern lässt sich die Position von H. Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“ vom Bildungssystem her ableiten und aus heutiger Sicht diskutieren?
Das Personal an Pädagogen fehlt immer, an allen Ecken.
Eine 1:1 Betreuung ist unrealistisch und nicht umsetzbar, so wünschenswert es auch wäre, um den Leistungsstand festmachn zu können.
Fend hat Recht, aber dieAufrechterhaltung von Ungleichheiten kann auch positiv betrachtet werden, denn die Unterschiede werden nicht nur durch Noten und das „in Schubladen stecken“ hervorgerufen, Heterogenität zwischenden Schülerinnen und Schülern ist etwas ganz normales, was man positiv betrachten sollte.

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