Präsentation über Zoom – Albtraum oder Geschenk?

Für Viele hört sich das vielleicht an, als würde ich total übertreiben. Aber ich hatte total vergessen wie es ist, eine Präsentation zu halten. Versteht mich nicht falsch, ich habe schon von Anfang an gewusst, dass es nicht einfach sein würde.

Natürlich habe ich wie immer zu spät mit der Vorbereitung angefangen. Dieses Mal war das aber nicht allein mir zuzuschreiben. Schließlich war es eine Gruppenarbeit aus der letztlich, um es an dieser Stelle kurzzuhalten, eine Partnerarbeit wurde. Im Vorfeld ist also schon so ziemlich alles schiefgelaufen, was zu meiner inneren Anspannung nur noch weiter beigetragen hat.

Jetzt ist vermutlich auch der Zeitpunkt gekommen, an dem ich erwähnen sollte, dass ich mich an die letzte Präsentation die ich gehalten habe schon gar nicht mehr erinnern kann. Meine Schulzeit liegt nämlich schon einige Jahre zurück. Seit dem habe ich lauter andere wichtige Gespräche und Interviews geführt. Aber eine Präsentation halten? Eigentlich war ich unglaublich froh, dass ich das erstmal hinter mir gelassen hatte.

Jetzt sollte das wieder losgehen. Dabei hatte ich mich innerlich schon gut vorbereitet. In der ersten Hälfte des Semesters habe ich nämlich das Seminar „Propädeutik“ besucht, in dem es nur ums Präsentieren ging. Perfekte Vorbereitung also. Naja, unser Plakat sah jedenfalls richtig super aus!

Als es dann aber an das tatsächliche Vortragen ging war ich plötzlich wieder so nervös, wie vor vier Jahren in meiner Mündlichen Prüfung im Abi. Während mein Partner das Thema vorstellte saß ich vor meinem Laptop und das Herz schlug mir bis zum Hals.

Und dann ist etwas passiert, dass wirklich nur im Homeoffice möglich ist. Aus einem Impuls heraus habe ich kurz bevor mein Part begann einfach die Kameras der anderen komplett geschlossen. Dann habe ich mir vorgestellt, dass ich nicht mit der winzigen Kamera meines Laptops spreche, sondern mit einer guten Freundin. Und Schwubs, ging es mir wieder richtig gut und ich habe kaum noch innere Aufregung gespürt.

Mir hat es nicht mal etwas ausgemacht, dass als ich den anderen Teilnehmern einige Fragen stellte sich zuerst niemand gemeldet hat um etwas zu sagen. Diese unglaubliche Stille hätte mich unter normalen Umständen vermutlich total aus dem Konzept gebracht und verunsichert. Aber so, habe ich mir im Kopf einfach immer gesagt: „Ach, das ist nicht so schlimm, Ronja müsste auch erst kurz überlegen, was sie dazu sagen soll!“

Und tatsächlich, nach kurzer Pause hörten die Beiträge der Anderen gar nicht mehr auf. Zu guter Letzt haben wir auch ein super Feedback abgesahnt und ich war schon lange nichtmehr so stolz auf mich!

Jetzt muss ich mir nur irgendwas überlegen für die Zeit, in der ich wieder vor „echten“ Menschen einen Vortrag halten muss….


One thought on “Präsentation über Zoom – Albtraum oder Geschenk?

  1. Saihan Antworten

    Hey Nele!
    Ich kann deine Aufregung vor Präsentationen so sehr nachvollziehen. Zu Schulzeiten war ich immer so nervös vor einer Präsentation. Meine Hände waren nass, mein Herz hat geklopft, mein Atem ging unregelmäßig und dazu kamen noch die Bauchschmerzen. Ich habe gehasst bzw. hasse es immer noch vor einer Menschenmenge frei zu sprechen. Als ich am Anfang des Semesters erfahren habe, dass wir bald auch eine Präsentation halten sollen, dachte ich mir so ,,Och nee, nicht schon wieder!“. Ich hatte dennoch vor 2 Wochen meine Präsentation zum Thema ,,Hören“ und es war eigentlich nicht so schlimm. Ganz im Gegenteil. Es hat mir mehr Vorteile, als Nachteile gebracht. Statt vor Menschen zu stehen und zu reden, sah ich während meiner Präsentation nur unser Plakat, bzw. (pscht) meine Notizen in einem Dokument und meine Kommilitonen konnte ich währenddessen nicht sehen. Ich habe zwar meinen Text nicht ganz gelernt, konnte aber dennoch einen regelmäßigen Blick auf meine Notizen werfen. Am Ende konnte ich plötzlich frei und deutlich sprechen und jede Spur von Aufregung und Nervösität war verschwunden!!
    LG Saihan

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