Über das Projekt

Das Projekt „Spurwechsel“…

…ist ein von der Hans-Böckler-Stiftung gefördertes Praxisprojekt. Die geförderte Laufzeit des Projekts ist abgeschlossen, aber die Aktivitäten rund um das Thema gehen weiter!

In dem Projekt wird eine konzeptbasierte Übergangsbegleitung in die freigestellte Betriebs- und Personalratsarbeit sowie aus der Freistellung in eine andere berufliche Tätigkeit vom Zentrum für Arbeit und Politik entwickelt. Im Mittelpunkt steht die gelingende Gestaltung der Übergänge durch die Entwicklung, Erprobung und Umsetzung eines zielgruppen-orientierten Übergangsmanagements. Dieses wird zunächst in Pilotphasen für Bremen erprobt und weiterentwickelt- es wird dann integriert in ein überregionales Gesamtkonzept eines Übergangsmanagements für betriebliche Interessenvertreter/innen.

Hintergrund…

…ist die zunehmende Flexibilierung betrieblicher Interessenvertretungskarrieren und die Individualisierung dadurch entstehender Übergänge.

Der betriebsrätliche ‚Karriere‘weg entwickelt sich stärker zu einem biografischen Projekt mit vielfältigen Brüchen, Verzweigungen, Ausstiegen, Umstiegen und Wiedereinstiegen (weiterlesen). Umso wichtiger ist es zum einen, freigestellte Personal- und Betriebsratsarbeit als “nur” begrenzte Phase in der beruflichen Laufbahn zu enttabuisieren. Zum anderen ist es bedeutend, die Motivation, sich in der betrieblichen Interessenvertretung auch freigestellt zu engagieren, durch ein begleitendes Unterstützungsangebot zu stärken.

Aufgaben des Projekts sind…

…Beratung und Weiterbildung auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Teilnehmenden.

  • Übergänge werden individuell als einschneidend erlebt: Sie bergen Möglichkeiten und Unsicherheiten, sie bedeuten Abschied, Neubeginn und Scheitern. Sie stehen in engem Zusammenhang mit Lernprozessen. Die Fragen, wie Übergänge subjektiv erlebt und bewältigt werden und wie gelingende Übergänge durch Beratung und Weiterbildung unterstützt und begleitet werden können, werden in Gesprächen und Evaluationen mit Interessenvertreter/innen erörtert. Hierauf aufbauend, werden Maßnahmen und Angebote entwickelt und in Beratungs- und Bildungsmodulen für freigestellte betriebliche Interessenvertreter/innen bereitgestellt.
  • Übergänge finden meist institutionell gerahmt statt. Die Fragen, welche institutionellen Akteure an Übergängen beteiligt sind, wie offen Institutionen für Übergänge sind und inwiefern Übergänge institutionell unterstützt werden, werden mit Vertreter/innen der an Übergängen beteiligten regionalen bremischen Institutionen erörtert. Es werden gemeinsam Möglichkeiten und Grenzen ausgelotet sowie Maßnahmen und Angebote entwickelt.
  • Die gelingende Gestaltung von Übergängen ist abhängig von einer sozialen Infrastruktur, bedeutend ist ein abgestimmtes Zusammenspiel durch institutionelle Vernetzungen. Inwiefern organisationsübergreifende Strukturen zur Übergangs-gestaltung existieren oder wie Angebote und Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden können, wird mit Vertreter/innen der an Übergängen beteiligten überregionalen Institutionen erörtert. Es werden gemeinsam Möglichkeiten und Grenzen ausgelotet sowie Maßnahmen und Angebote entwickelt.

…Konzeption, Evaluationsforschung und Transfer.

In dem Projekt werden Beratungs- und Bildungsmodule mit unterschiedlichen Inhalten und Methoden entwickelt und erprobt. Auf dem Weg qualitativer Sozialforschung werden die Module prozessbezogen evaluiert. Auf Grundlage der konzeptionellen, praktischen und wissenschaftlichen Arbeit des Projekts wird eine schriftliche Handreichung erstellt, die ein zielgruppenspezifisches Übergangsmanagement durch Module für die Übergangs-begleitung von Interessenvertreter/innen beschreibt und sich an Professionelle der Bildungs- und Beratungsarbeit sowie an Weiterbildungsträger richtet. Ergebnis kann hier die Etablierung eines Netzwerks sein, das die Umsetzung des Übergangsmanagement organisatorisch, inhaltlich und finanziell über den Projektzeitraum hinaus weiterverfolgt.

Als Querschnittsaufgabe bedarf es bei der Gestaltung von erwerbsbiografischen Übergängen einer gendersensiblen Betrachtung, da sich gerade an Übergängen auf Geschlecht bezogene Barrieren zeigen. Hier stellt sich die Frage, inwiefern speziell Frauen beim Übergang in verantwortliche Funktionen im Betriebsrat/Personalrat unterstützt werden können.

Die Zusammenarbeit…

…erfolgt mit unterschiedlichen Akteuren.

Zum einen wird mit betrieblichen Interessenvertreter/innen, die an den ‚Rändern‘ der Freistellung stehen, d.h. beim Übergang in die freistellte Betriebsrats-/Personalratsarbeit und beim Verlassen der Freistellung, zusammengearbeitet. Zum zweiten erfolgt eine Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen Vertreter/innen der an Übergängen beteiligten regionalen, auf Bremen bezogenen, Institutionen und zum dritten mit Vertreter/innen der an Übergängen beteiligten überregionalen Institutionen.

Die Laufzeit…

…des Projekts ist vom 1. Februar 2015 bis zum 31. August 2017.