Abschließende Reflexion von Steven Hoddow BAUMHET 2019

Baumhet SoSe 2019

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

2.Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

1. Im Rückblick auf die besuchten Vorlesungen konnte ich neue Einblicke und Erkenntnisse über Heterogenität an Schulen sammeln. Durch bereits durchgeführte Praxiselemente, konnte ich diese Heterogenität bereits feststellen, doch ich denke dass nach Besuch dieser Vorlesung und der verfassten Blogbeiträge, ein noch besseres und kritischeres Verständnis entwickelt ist. Als Student der englischen Sprache habe ich festgestellt, dass der Spracherwerb bei den SuS unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Welche/r SoS bringt welche Vorkenntnisse mit und wie kann ich neue Inhalte am verständlichsten vermitteln, sind fragen die ich in meiner Fachdidaktischen Arbeit berücksichtigen muss. Ebenfalls sollte die Differenzierung der SuS die Leistungsstärker sind, so erfolgen, dass diese mit Leistungsschwächeren SuS im konstanten Austausch stehen. So können die SuS sich gegenseitig bei der Sprachentwicklung fördern und auch ohne ständiges Eingreifen der Lehrkraft bei Fehlern korrigieren. Durch die Bildung von Gruppentischen, einem Lernraum in dem in großen Teilen nur Englisch zur Kommunikation genutzt werden darf, würde den Spracherwerb und auch die Fähigkeit in Partnerarbeit neue Kompetenzen zu erlernen fördern. Diese Form der Homogenisierung unterstützt SuS, die aus Angst Fehler zu machen das Englisch Sprechen vermeiden, dabei auch vor einer Heterogenen Gruppe zu sprechen.

Diese Mischung aus sozialer Komponente und der Vermittlung von Inhalten bereichert die SuS in ihrer Lernbereitschaft, ihrer Fähigkeit auch im späteren Beruf mit anderen Menschen zu kooperieren und kann sich in großen Teilen Positiv in den erbrachten Leistungen äußern. Da Schule eine Institution zur Erziehung, (kulturellen-) Bildung und Kompetenzvermittlung darstellen soll, würde sich ein so gestalteter Unterricht als Produktiv und Zweck erfüllend gelten. (Gogolin 2003:99)

2) Abhängig von Region und Bundesland ist der Zuwachs von Schulen mit Kultureller Pluralität gegeben und prägt die SuS am meisten. Durch das vermischen von Sprachen, Dialekten und „Slangs“ färben kulturellen unterschiedlich stark aufeinander ab. Als Schüler in Bremen habe ich selbst Erfahrungen damit machen können. In meiner damaligen Sek 1 Klasse hatten wir einen Austauschschüler aus Süd Korea gehabt und ich erinnere mich daran wie viele Fragen auf die Herkunft, Tradition und Kultur des Schülers gerichtet wurden und weniger auf seine erbrachten Leistungen.

Und auch in meinem Orientierungspraktikum habe ich diesen Austausch beobachten können. Durch fragen wie : „Wie sieht es denn bei euch zuhause aus?“ oder „Darf man das bei euch essen?“ ist das Interesse der SuS an SuS aus anderen Kulturkreisen beobachtbar. Obwohl in den Ringvorlesung sehr viel über die Heterogenität in Bereichen wie Leistung oder Individualität erklärt wird, so liegt das aktuelle Interesse bei den SuS aus der „Fremden Kultur“. Auch als zukünftige Lehrkraft des Religionsunterricht werde ich diese Multikulturalität berücksichtigen müssen und meine Aussagen über bestimmte Sitten, Tradition, Werte und Normen über einer Kultur oder eine bestimmte religiöse Weltsicht berücksichtigen und Kultur gerecht anpassen. Ebenfalls sollte die Kulturelle Heterogenität nicht zu stark entfremdet werden, denn sonst kann es sein das SoS sich ausgeschlossen oder andersartig behandelt werden fühlen. Ich denke als Lehrkraft ist es überaus wichtig diese Balance an vielen Stellen zu halten. So sollte die Lehrkraft Vertrauensperson aber nicht unbedingt der engste Freund oder die Freundin der SuS sein, da man auch als Lehr- und Autoritätsperson anerkannt bleiben muss.

3) In der Ringvorlesung 8 haben wir „SchülerInnenvorstellungen“ und „Sprachwirklichkeiten“ thematisiert. Diese Form der Sprachwirklichkeiten würde ich gerne näher vertieft betrachten. Da ich mich im Studium der englischen Sprache befinde, interessieren mich Sprachmuster und wie diese Einfluss auf die soziale Wirklichkeit haben. Ein nach dem Verständnis der SuS ist wichtig um die Gesamtheit der Informationen zu vermitteln und somit ist die Sprachwirklichkeit der SuS ein ausschlaggebender Faktor beim erlernen neuer Kompetenzen. Wir hatten in der damaligen Ringvorlesung einen Sachtext gelesen und sollten die Fachwörter markieren die ohne Vorwissen Verständnisprobleme bei den SuS auslösen könnten, dies ist der Beweis dafür, dass die Fachdidaktische Sprache einem erklärenden Filter angepasst werden muss, bis die SuS ein neues Sachverständnis entwickelt haben. Dies lässt sich ebenfalls auf die „doppelte Heterogenität beziehen“ da SuS unterschiedliches Vorwissen, Prägungen und kognitive Leistungsfähigkeiten besitzen.

Eine zweite Fragestellung mit der ich mich gerne beschäftigen würde, wurde in Vorlesung 1 thematisiert. In dieser sollten wir die wirkungsvollsten Unterrichtsmuster benennen und es wurde erklärt, dass die effektivste Lösung für Lernerfolge in der Bildung von Leistungsstarken homogenen Gruppen besteht. Im Gegensatz dazu, würde die Bildung von Leistungsschwachen Gruppen das Gegenteil bewirken. Es war also zu verstehen, dass die ideale Balance aus sowohl Leistungsstarken als auch Leistungsschwachen SuS bestehen muss, um Lernerfolge auch für Leistungsschwache SchülerInnen zu ermöglichen und den Austausch von Leistungsheterogenen SuS zu gewährleisten. Es würde mich also interessieren wie diese Mischung von Gruppen dazu beitragen könnte, den Leistungsstärkeren SuS eine Begrenzung ihrer Fähigkeiten zu gewährleisten und nur die Leistungsschwächeren SuS aus dieser Gruppenbildung profitieren? Ebenfalls welche Kompetenzen werden den SuS durch diese Arbeitsweise vermittelt und welchen Einfluss kann die Lehrkraft nehmen um die Leistungsstarken SuS dennoch nicht zu benachteiligen.

4) Während meiner eigenen Praxiserfahrung im Orientierungspraktikum und in den darauf Folgenden POEs musste ich feststellen, dass der Bezug zu den unterschiedlich Leistungsheterogenen SuS kompliziert aufzubauen ist. Obwohl die Klasse wie ein kollektiver Gegenstand betrachtet und behandelt wird, besteht das kollektiv aus mehreren Individuen die unterschiedliche Kompetenzen (Verständnis, Leistungs- und Lernbereitschaft, Sprache, Gender usw.) aufweisen. Als Lehrkraft ist es mir wichtig keinen der SuS zu benachteiligen oder auszuschließen. Ich würde es für wichtig halten die Klassendynamik positiv und für jeden der SuS zugänglich zu halten. Meinen eigenen Unterricht müsste ich nach dem Lehrplan gestalten und dennoch darauf achten, dass jede/r SoS folgen kann und dies unterstreicht erneut die Betonung auf das Kollektiv. Natürlich können die SuS sich gegenseitig durch Partnerarbeiten usw. unterstützen, dennoch erfolgt die Bewertung separat voneinander. Daher befindet sich die Lehrkraft in einem Differenzierungsdilemma welches ich erlernen möchte zu umgehen.

Vorlesung 12- Gender

  1. Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

  2. Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

  3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

1. Die starke Rollenzuschreibung zwischen Männern und Frauen ist ein Problem welches mit nur viel Mühe behandelt werden kann. Alleine durch Soziokulturelle Faktoren wie Religion und die Erziehung formt sich ein gesellschaftliches Muster, welches diese Differenzierung erzeugt. Pauschal trifft jeder Mensch die Entscheidung einer geschlechtlichen zu Ordnung, damit man nicht als Außenstehender gesellschaftlich nicht an erkannt wird. Der Druck der Individualisierung ist mit dem einer kollektiven Zugehörigkeit im Spannungsfeld. So sollte es doch wichtig sein, dass man sich dieser Differenzierung entzieht, damit die eigene Wahrnehmung und die Beurteilung von Individuen stigmatisiert ausfällt.

Es sollte ein jeder Mensch nach den Taten und Fähigkeiten erkannt und respektiert werden. Menschen sollten einander respektieren unabhängig von geschlechtlicher zu Ordnungen.

2. Während der eigenen Grund- bis Oberrschulzeit habe ich viele Erfahrungen mit geschlechtlicher Heterogenität und nicht zuletzt, Genderdifferenzierung, machen können. So war es Gang und gebe, dass man als Junge nur mit den Jungen spielte und die Mädchen mit den Mädchen. Differenzierung geschah somit nicht nur durch die Umwelt, zum Beispiel durch die Inszenierung des Genders von Medien, sondern war Teil der selbst praktizierten Norm. Ich (m.23) habe während vorheriger Praktika an Oberschulen, ähnliche Situationen beobachten können. Die Jungen unterhielten sich in großen Teilen nur miteinander und unter anderem unterhielten diese sich auch über die Mädchen. Somit war mir klar dass nicht der direkte Kontakt gesucht wurde ,doch eine Faszination bestand für das andere Geschlecht. Menschen tendieren dazu andersartige zu meiden und dennoch fasziniert von ihnen zu sein, oder sie gar abzulehnen. Dieser Vergleich wird häufig in Rassendebatten gezogen, doch kann diese Debatte bereits beim Geschlecht geführt werden. Stereotypen Zuschreibung kann in beiden Debatten genannt werden. Somit sollte man also als Lehrkraft sensibel dafür sein, die eigenen SuS anhand von Stereotypen keiner Kompetenzzuschreibung zu unterziehen.

3. „Wie oft erfolgt Genderdifferenzierung durch Lehrkräfte?“

„An welchen Stellen bewirkt das Schulsystem diese Differenzierung durch Beispielsweise Titel wie „Boys“ and „Girls“ – Days ?“

rv12

Vorlesung 11- What’s the Difference?

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.

2. Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?

3. Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.

1. Während meines Abiturs war es besonders wichtig für meinen Englisch Lehrer die Englische Sprache in den allgemeinen Sprachgebrauch der SuS einzugliedern. Durch verschiedene Medien wie Bücher, Filme, YouTube Videos und Serien, wollte unsere Lehrkraft die Sprache so angenehm wie nur möglich vermitteln. Anstatt Lehrbücher trocken zu studieren, wurden wir SuS dazu ermutigt die englische Sprache sowohl formal als auch Umgangssprachlich zu nutzen. Daher denke ich dass die Motivation zum erlernen der Sprache durch die Lehrkraft gefördert werden sollte und dies positiv zum Spracherwerb beitragen kann.

2. Mein ehemaliger Lehrer hatte den Fokus auf das miteinander und voneinander lernen gesetzt. Somit würde ich meinen Englischunterricht so gestalten, dass eine konstante Sprachatmosphäre besteht in der nur die zu erlernende Sprache gesprochen wird. So würden auch SuS die beim meistern der Sprache, Sprachbarrieren aufwiesen mit eingegliedert werden können. So sollten sich die SuS gegenseitig dazu ermutigen die Sprache besser im Unterricht zu behandeln und ebenfalls sich dazu animieren sich auch im Privaten mit ihr auseinander zu setzen. So sollte das Erlernen der Sprache in meinem Unterricht als keine Bürde zum Überwinden betrachtet werden, sondern wie ein Gegenstand zur Nützlichkeit betrachtet werden.

3. Um benannte Methode umzusetzen, würde ich zunächst das Layout des Klassenraumes so verändern dass die SuS dazu animiert werden Englisch zu sprechen. Beispielsweise durch Englische Poster, Filmplakate und sonstige Einflüsse der Englischsprachigen Popkultur. Ebenfalls würde ich die Tisch- und Sitzordnung so gestalten, dass die SuS in Interaktion mit mir als Lehrkraft aber auch untereinander stehen können. So würde ich keine Gruppentische empfehlen, da die SuS im privaten Kreis dazu tendieren die Muttersprache zu sprechen, da diese natürlich leichter fällt, sondern eine einheitliche Tischordnung die ebenfalls die Lehrkraft konstant mit einschließt. Dies würde zur besseren Beobachtung durch die Lehrkraft und auch von den SuS gegenseitig erfolgen und Grammatikfehler, Sprachfehler und jede weitere Form der Sprachbarriere frühzeitig erkannt und behoben werden.

Vorlesung 10-Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt un Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

  1. An Ihrer Schule gibt es eine – wie üblich sehr heterogen besetzte – Vorklasse, in welcher sogenannte Seiteneinsteiger*innen Deutsch lernen und auf die Teilnahme am Regelunterricht vorbereitet werden. Für einige wird nun der Übergang diskutiert. Ein Großteil der Lehrkräfte plädiert – mit Verweis auf die noch nicht vollständig ausreichenden (bildungssprachlichen) Deutschkenntnisse – sie an eine Realschule zu überweisen, obwohl die Schüler*innen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer Vorbildung eigentlich die Voraussetzungen für das Gymnasium mitbringen und gerne an der Schule bleiben würden. Nehmen Sie auf Basis der Vorlesung Stellung dazu.

  2. Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und(oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung

  3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

  4. Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

1. Wie im Fallbeispiel verdeutlicht wird, sind die SuS durchaus in der Lage Lernerfolge auf gymnasialem Niveau zu erzielen. Daher sollte das Erlernen der Sprache, welcher ein Langandauernder Prozess ist, nicht Grundlage dafür sein die SuS in ihren anderen Kompetenzen zu begrenzen. So würde sich die Teilnahme am Regelunterricht ebenfalls auf den Sprachzuwachs auswirken und die SuS würden im Verlaufe der Schulzeit, diese Hürde überwinden.

2. Anhand einer Statistik von 2017, sind ca. 33% der SuS innerhalb der deutschen allgemeinbildenden Schulen, von einem Migrationshintergrund betroffen (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2017/PD17_006_p002.html ).

Daher ist die Diversität der Sprachen an deutschen Schulen nicht mehr weg zu denken.

Gerade in Grundschulen und in der Sek1 kommunizieren SuS in der Sprache in der sie sich am wohlsten fühlen. Wenn ich Beispielsweise türkische Freunde besucht habe war dies häufig der Fall. Vor allem wenn diese mit Ihren Eltern oder älteren Geschwistern gesprochen haben. Natürlich versuchen Lehrkräfte den Deutschgebrauch an der Schule zu monopolisieren, dennoch wurde in den Veranstaltungsfreienzeiten (Pausen, Freizeit) dennoch die Muttersprache bevorzugt. Dies kann sich negativ auf die Leistungen in den Linguistik Fächern wie Deutsch oder Englisch auswirken. Es ist dennoch zu erwähnen, dass dies nicht konkret bestätigt werden kann, da die SuS natürlich auch eine Heterogenität beim erlernen zweiter Sprachen aufweisen.

3.Vor allem will ich darauf achten, dass während meines Englischunterrichts nur Englisch gesprochen wird. Ich würde darauf achten, dass der Sprachgebrauch für jede/n SoS zugänglich ist und sich somit eine sprachliche Gruppenbildung vermeiden lässt. Wie aus der Vorlesung erkennbar, hat der Begriff „Sprache“ mehrere Definitionen, doch im verbalen Sinne, sollte der Sprachgebrauch einheitlich erfolgen. Welche Sprache , Dialekt oder welchen Slang die SuS in ihrer Freizeit sprechen würde mich als Lehrkraft wenig kümmern, dennoch würde ich versuchen den korrekten Sprachgebrauch fördern und auch in ihre Freizeit versuchen zu etablieren. Möglicherweise durch Empfehlungen von Serien, YouTube Kanälen und alles weitere was die SuS anspricht.

4. Auch wenn die Landessprache und eine der Weltsprachen im Fokus der Sprachvermittlung stehen sollten, so sollte dennoch die Relevanz einer jeden Sprache, Kultur oder Religion vermittelt werden. Die Anerkennung der Diversität und Heterogenität ist nach wie vor wichtig für das Entfalten des kulturellen Selbstbewusstseins der SuS. So können Beispielsweise Kulturwochen oder die Bearbeitung diverser Religionen, dazu beitragen dieses Selbstbewusstsein zu fördern und keinerlei Sprache oder Kultur zu untergraben.

Vorlesung 8-Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

29. Mai 2019

  1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.

  2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

  3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

1. Wie bereits an der Vorlesung erkennbar, sind SuS von unterschiedlichen Vorerfahrungen geprägt. Durch das soziale Umfeld verändern sich objektive Meinungen und Interpretationen der SuS ständig. Denn nur weil ein Schüler oder eine Schülerin ein bestimmtes Vorwissen besitzt, bedeutet dies nicht dass jeder oder jede andere SoS die gleichen Voraussetzungen mitbringt. Daher ist es als Lehrkraft wichtig zu verstehen, dass keine Homogene Unterrichtsgruppe unterrichtet wird und daher die Wissensvermittlung gerecht erfolgen sollte.

So kann ein Englischlehrer einer/m FremdsprachlerIn nicht die gleichen Erwartungen bei dem erlernen der Sprache setzen, wie einer/m MuttersprachlerIn.

2. Die Erhebung im Englischunterricht könnte durch ein kurzes Essay oder eine Mind Map erfolgen. So könnte die Lehrkraft in Erfahrung bringen welche/r SchülerIn welches Vorwissen besitzt. Ebenfalls könnte das Schreiben eines Essays dazu beitragen Sprachkompetenzen der SuS zu erkennen und frühzeitig zu fördern. Um eine kommunikative alternative zu verwenden, könnte im Plenum, also gemeinsam mit der Klasse an der Tafel eine Mind Map zu einem bestimmten Thema entwickelt werden.

3. „Sind gestellte Aufgaben ohne Widersprüchlichkeiten zu verstehen und zu beantworten?“

rv08

Vorlesung 5-Mathematische Leistungsunterschiede

1.Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen diesbezüglich zu?

2.Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.

3.Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz.  Formulieren Sie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten.

4.Benennen Sie zweiunterschiedliche Möglichkeiten,wie Sie als Lehrkraft ausgehend vom Spielen eine weitere kognitive Aktivierung vonLernenden anregen können.

1. Unterschiedliche Leistungserbringung von Schülerinnen und Schülern im mathematischen Bereich, sollte kein Grund für Sorge sein, sondern es ist ein Zeichen für die bestehende Individualität und ihre mit sich bringende Heterogenität. Was damit gemeint ist, ist das jeder Mensch eigene stärken und schwächen mit sich bringt. Einige SchülerInnen sind besonders in naturwissenschaftlichen Fächern begabt, wieder andere in Sprachen oder künstlerischen Fächern. Natürlich zählt die Mathematik zu den Kernfächern und sollte jedem Schüler/ jeder Schülerin vermittelt werden, dennoch sollte eine Lehrkraft nicht daran verzweifeln, wenn der oder die SchülerIn dieser Kompetenz nicht mächtig wird.

Ebenfalls sollte stets bei der Differenzierung zwischen der Zuteilung zu Gymnasien oder Oberschulen berücksichtigt werden, ob der Schüler oder die Schülerin nur in einem Fach Leistungsschwäche aufweist, aus welchen Gründen und ob diese nur in einem Fachbereich besteht. Ratsam ist es alle SuS in ihren Leistungsstärken zu fördern und zu unterstützen.

2. Wie in der Ringvorlesung vier bereits benannt, gibt es unterschiedliche Lerntypen. Dies bedeutet, dass jeder Schüler und jede Schülerin ein unterschiedliches Lernverhalten aufweist. So wird in visuelle, auditive, haptische und kommunikative Lerntypen unterteilt. Demnach kann sich das Spielen im Unterricht durchaus positiv auf das Lernverhalten auswirken. So stehen Schülerinnen und Schüler im gegenseitigen Austausch und auch ebenfalls mit der Lehrkraft, auf einer noch Sympathie erregenderen Basis zueinander. Es ist also zu erwähnen, dass animierte SuS aktiver den Lernprozess aufnehmen. Zu bemerken ist dennoch, dass diese Lernmethode sehr Zeitaufwendig ist und bei einem zeitlich beschränktem Lehrplan nur mit Bedacht anzuwenden ist.

3. Wie können die SuS das Erlernte aus den Spielen, in nicht-spielerischen Sequenzen anwenden?

Wo besteht der Sinngehalt der Spiele?

4. Wichtig bei Lernspielen ist der Ansporn zum lernen. So ist das Wettbewerbsgefühl ausschlaggebend für motivierte SuS in der Rolle als SpielerInnen. So könnte das Spiel Eckenrechnen genutzt werden um einfache mathematische Kopfrechenaufgaben zu erlernen. Die SuS stellen sich in verteilten Gruppen in die Ecken eines Raumes. Die Lehrkraft formuliert einfache Kopfrechenaufgaben. Bei richtiger Beantwortung der zieht der Schüler oder die Schülerin eine Ecke weiter. Ziel des Spiels ist es dann in die eigene Ecke zurückzukehren. Die erste Gruppe die dies erreicht, gewinnt das Spiel.Somit ist also das Wettbewerbsverhalten gegeben und die Motivation zum mitspielen gewährleistet.

Ein weiteres Beispiel wäre die Matheolympiade. In diesem Spiel treten SuS gegeneinander an und versuchen möglich viele Aufgaben in begrenzter Zeit zu lösen. Der oder die Schülerin mit den meisten richtigen Aufgaben gewinnt das Spiel. Wie auch im Eckenrechnen ist die Motivation der SuS gefördert und kann somit zu einem enthusiastischem Lernverhalten führen.

rv05

Vorlesung 4- Leistungsheterogenität

1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese
Perspektive eröffnet hat, zusammen.

2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen
Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit
Leistungs-Heterogenität im Unterricht?

3. Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in
Praktika entwickelt werden.

 

1. Die wichtigsten Einsichten die sich mir aus dieser Ringvorlesung erschlossen haben waren, die differenzierten Lernmethoden der SuS durch heterogene Unterrichtsformen. So dient der Unterricht als Klassengespräch, als Stütze für eine anhaltende Klassendiskussion, welches sich auch positiv auf die Klassendynamik auswirkt. Denn nur durch den Austausch werden die SuS in der Lage sein sich gegenseitig zu unterstützen. Durch Selbst- und Fremddisziplinierung erlernen die SuS schon im Unterricht Kompetenzen, die für sie im späteren Studiums- oder Berufsleben entscheidend sein können.

Doch durch die kollektive Adressierung der SuS, hat diese Unterrichtsform sehr viele Kritikpunkte und Schwachstellen. Durch die homogenisierte Art in der die SuS adressiert werden, fällt es am meisten den Leistungsschwachen SuS schwer sich voll und ganz zu entfalten und an Lernerfolgen teilzuhaben. Ebenfalls ist das disbalancierte Rederecht innerhalb der Plenumsdiskussion nicht erfolgversprechend sobald es Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen LehrerIn und SuS kommt. S sind Faktoren wie Sprache oder auch die auditiven Fähigkeiten der SuS zu berücksichtigen.

2. Individualisierender Unterricht klingt vielversprechend bei der Förderung von leistungsschwachen SuS. Durch die direkte Interaktion kann eine thematische Ausdifferenzierung ermöglicht werden, die dem LehrerIn eine neue Möglichkeit Sachverständnisprobleme der SuS erkennen zu lassen.

Dennoch sollte man als Lehrkraft darauf achten, dass sich bedürftig SuS nicht differenziert von der Klassengruppe fühlen. So kann sich eine Schüler/In schnell mit den Lernproblemen hervorgehoben und wie auf einem Podest präsentiert fühlen. Dies kann am Besten am Fallbeispiel der RV04 erkannt werden. Ebenfalls ist diese individualisierende Art der Förderung sehr Zeit aufwendig und es sollte daher darauf geachtet werden, dass sich Lernstarke SuS nicht vernachlässigt fühlen. Daher sollte eine Mischung aus sowohl dem Klassengespräch und der Individualisierende Unterricht genutzt werden, damit auch jeder/jede SuS gefördert wird.

3. Fragestellungen die für mich interessant wären, betreffen die der Unterrichtsmethodik und ihre Auswirkungen auf die Klassendynamik.

Wie wirkt sich der Frontalunterricht auf die Bildung von homogenen Lerngruppen aus?

Aus eigener Erfahrung als Schüler ist dies ebenfalls bestimmt durch Interessenfelder.

Würden zwei Lernkräfte besser dabei helfen jedem/jeder SuS Lernerfolge zu ermöglichen?

So könnte der individualisierte und der kollektive Unterricht, zeitgleich erfolgen.

Wie würde sich dies auf Lernerfolge und Klassendynamik auswirken?

RV04

Vorlesung 3- Physik Didaktik

  1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

  2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

  3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

  4. Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

1. Umgang mit Heterogenität

Nach Hoffer (1992) hat die äußere Differenzierung von SuS negative Auswirkungen auf Lernerfolge. So verändern sich Lernerfolge bei Leistungsstarken SuS nicht merklich, doch bei Leistungsschwachen SuS verzeichnet sich eine merkliche Abnahme von Lernerfolgen. In Rücksicht auf unterschiedliche Lerntypen sollte dennoch auf eine variierende Aufgabengestaltung geachtet werden, die jede Kompetenz fördert.

2. Das wirkungsvollste Unterrichtsmuster

Für positivere Ergebnisse für eine von mir erbrachte Leistung, war die homogene Gruppenbildung aus Leistungsstarken Mitschülern und Mitschülerinnen ausschlaggebend. Durch das gegenseitige fördern innerhalb von Arbeitsphasen, wurden so größere Leistungserfolge im Unterrichtsverlauf bewirkt. Natürlich profitieren Leistungsschwache SchülerInnen von einer Heterogenen Gruppe, wie bei der Bildung von Gruppentischen oder Gruppenarbeiten, stark. So sind die SchülerInnen in der Lage sich gegenseitig bei der Bearbeitung und auch dem erlernen von neuen Sachverhalten zu unterstützen und eine konstante Unterrichtsdynamik zu erhalten.

3. Lernhilfen

Da die SchülerInnen unterschiedlich lernen, sollte Rücksicht auf die Lerntypen genommen werden.Der Englisch Unterricht in der 7. Klasse soll dafür als Fallbeispiel genutzt werden. Die Schülerinnen und Schüler erlernen ein neues unregelmäßiges Verb.

Für auditive Lerntypen könnte eine listening comprehension Aufgabe von Vorteil sein. So könnte dieses Verb in der Audio erwähnt werden. Die SchülerInnen würden das Verb anschließend im Plenum gemeinsam mit dem Lehrer diskutieren.

Für optische Lerntypen kann ein kurzer Text, wie ein Dialog genutzt werden, um das neue Verb zu lesen und merken. Ein anschließender Lückentext kann genutzt werden, um das Verb zu wiederholen und zu prüfen ob es erfolgreich verinnerlicht wurde.

Zum Abschluss der Stunde könnte das Verb innerhalb eines Spiels genutzt werden, um zu überprüfen ob es von den SchülerInnen verstanden oder sogar selbstständig genutzt werden kann.

4. Eine Kollegin sagt:

Ich sage:

Zu aller erst einmal, es gibt keine schlechten Schülerinnen und Schüler, es gibt Leistungsstarke und Leistungsschwache SuS. Natürlich sind Gymnasien dafür bekannt Leistungsstarke SuS zu fördern. Dennoch sollte berücksichtigt werden, dass er unterschiedliche Lerntypen gibt. Nicht jeder Leistungsschwache Schüler oder Schülerinnen ist Leistungsschwach, da er oder sie eine mangelnde Konzentrationsspanne oder Desinteresse am Unterricht hat. Faktoren die das erlernen des Stoffs beeinflussen, sollten stets bei solchen Aussagen berücksichtigt werden. Das abschalten des Schülers oder der Schülerin, erfolgt erst dann wenn die Lehrkraft diesen/diese SchülerIn aufgegeben hat.”

rv03