Vorlesung 10-Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt un Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

  1. An Ihrer Schule gibt es eine – wie üblich sehr heterogen besetzte – Vorklasse, in welcher sogenannte Seiteneinsteiger*innen Deutsch lernen und auf die Teilnahme am Regelunterricht vorbereitet werden. Für einige wird nun der Übergang diskutiert. Ein Großteil der Lehrkräfte plädiert – mit Verweis auf die noch nicht vollständig ausreichenden (bildungssprachlichen) Deutschkenntnisse – sie an eine Realschule zu überweisen, obwohl die Schüler*innen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer Vorbildung eigentlich die Voraussetzungen für das Gymnasium mitbringen und gerne an der Schule bleiben würden. Nehmen Sie auf Basis der Vorlesung Stellung dazu.

  2. Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und(oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung

  3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

  4. Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

1. Wie im Fallbeispiel verdeutlicht wird, sind die SuS durchaus in der Lage Lernerfolge auf gymnasialem Niveau zu erzielen. Daher sollte das Erlernen der Sprache, welcher ein Langandauernder Prozess ist, nicht Grundlage dafür sein die SuS in ihren anderen Kompetenzen zu begrenzen. So würde sich die Teilnahme am Regelunterricht ebenfalls auf den Sprachzuwachs auswirken und die SuS würden im Verlaufe der Schulzeit, diese Hürde überwinden.

2. Anhand einer Statistik von 2017, sind ca. 33% der SuS innerhalb der deutschen allgemeinbildenden Schulen, von einem Migrationshintergrund betroffen (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2017/PD17_006_p002.html ).

Daher ist die Diversität der Sprachen an deutschen Schulen nicht mehr weg zu denken.

Gerade in Grundschulen und in der Sek1 kommunizieren SuS in der Sprache in der sie sich am wohlsten fühlen. Wenn ich Beispielsweise türkische Freunde besucht habe war dies häufig der Fall. Vor allem wenn diese mit Ihren Eltern oder älteren Geschwistern gesprochen haben. Natürlich versuchen Lehrkräfte den Deutschgebrauch an der Schule zu monopolisieren, dennoch wurde in den Veranstaltungsfreienzeiten (Pausen, Freizeit) dennoch die Muttersprache bevorzugt. Dies kann sich negativ auf die Leistungen in den Linguistik Fächern wie Deutsch oder Englisch auswirken. Es ist dennoch zu erwähnen, dass dies nicht konkret bestätigt werden kann, da die SuS natürlich auch eine Heterogenität beim erlernen zweiter Sprachen aufweisen.

3.Vor allem will ich darauf achten, dass während meines Englischunterrichts nur Englisch gesprochen wird. Ich würde darauf achten, dass der Sprachgebrauch für jede/n SoS zugänglich ist und sich somit eine sprachliche Gruppenbildung vermeiden lässt. Wie aus der Vorlesung erkennbar, hat der Begriff „Sprache“ mehrere Definitionen, doch im verbalen Sinne, sollte der Sprachgebrauch einheitlich erfolgen. Welche Sprache , Dialekt oder welchen Slang die SuS in ihrer Freizeit sprechen würde mich als Lehrkraft wenig kümmern, dennoch würde ich versuchen den korrekten Sprachgebrauch fördern und auch in ihre Freizeit versuchen zu etablieren. Möglicherweise durch Empfehlungen von Serien, YouTube Kanälen und alles weitere was die SuS anspricht.

4. Auch wenn die Landessprache und eine der Weltsprachen im Fokus der Sprachvermittlung stehen sollten, so sollte dennoch die Relevanz einer jeden Sprache, Kultur oder Religion vermittelt werden. Die Anerkennung der Diversität und Heterogenität ist nach wie vor wichtig für das Entfalten des kulturellen Selbstbewusstseins der SuS. So können Beispielsweise Kulturwochen oder die Bearbeitung diverser Religionen, dazu beitragen dieses Selbstbewusstsein zu fördern und keinerlei Sprache oder Kultur zu untergraben.

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