Auf dem Weg zu einer Schule für alle

1.)  Die Aussonderung von Schülern und Schülerinnen mit Förderbedarf trägt einige negative Folgen mit sich und sorgt unter anderem dafür, dass diese Kinder nicht richtig in die Gesellschaft integriert werden. Sie benötigen Vorbilder zur Förderung der Sprachentwicklung, der motorischen Entwicklung, der Lernentwicklung und der emotionalen sowie sozialen Entwicklung und somit ist es notwendig, dass sie in den normalen Unterricht inkludiert werden. Eine Aussonderung würde hierbei der Weiterentwicklung der Kinder im Weg stehen, da sie nur von Schülern und Schülerinnen umgeben wären, die ebenfalls förderbedürftig sind. Außerdem führt diese Exklusion zu einer Spaltung der Gesellschaft in „normal“ und „unnormal“, wobei sich die Schüler und Schülerinnen, die ausgesondert werden, minderwertig fühlen könnten und eventuell von der restlichen Gesellschaft nicht richtig akzeptiert und toleriert werden würden.

2.) Diagnosen wie „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“ und „Förderschwerpunkt Lernen“ sind schuladministrative Begriffe, die kaum Informationen enthalten und wenig über einen individuellen Schüler oder eine individuelle Schülerin aussagen außer dass das jeweilige Kind einen größeren Unterstützungsbedarf hat. Um Informationen über einen Schüler oder eine Schülerin mit einem bestimmten Förderschwerpunkt zu erlangen, sollte dieser oder diese individuell betrachtet und befragt werden und auch Bezugspersonen wie beispielsweise Eltern und Freunde können zum Austausch herangezogen werden. Hierbei wäre es hilfreich zu wissen, ob und wie das Kind therapiert wird, ob es Unterstützung von seinem Umfeld bekommt, was für eine Beziehung es zu der Klasse hat, wo und mit wem es wohnt, wie alt es ist, etc.

3.) Es gibt zahlreiche Möglichkeiten um der großen Vielfalt von Schülern und Schülerinnen gerecht zu werden. Dazu zählt zuerst die Diagnose der Lernvoraussetzungen der einzelnen Kinder, damit das Unterrichtsmaterial an sie angepasst werden kann. Des weiteren sind gute Organisation, die Nutzung von technischen Hilfsmitteln (z.B. Erstellung von Lernvideos) sowie Unterstützung durch Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen hilfreich um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Weitere Möglichkeiten der Heterogenität gerecht zu werden sind das Verwenden von differenzierten Aufgaben mit verschiedenen Niveaustufen und die Erstellung eines Wochenplans, damit die Kinder einen Überblick haben und sich den Lernstoff nach ihrem Tempo enteilen können. Um Zeit bei der Materialerstellung zu sparen und Erfahrungen auszutauschen, könnte man mit anderen Lehrkräften kooperieren und Materialien gemeinschaftlich entwickeln und dann online frei zur Verfügung stellen. Diese könnten dann analog sowie digital genutzt werden und immer wieder angepasst und erweitert werden. Abgesehen davon wäre es auch hilfreich sich mit den Eltern der Schüler und Schülerinnen in Verbindung zu setzen und sie vorausschauend informieren was im Unterricht gemacht wird, damit auch sie ihre Kinder unterstützen können.

4.) Historisch gesehen stellt die Einrichtung von Sonderschulen einen Fortschritt dar, weil sie Schülern und Schülerinnen mit Förderbedarf erstmals eine Chance auf Bildung durch ausgebildete Lehrkräfte gab. Diese Veränderung war ein erster Schritt in Richtung Integration. 

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