Heterogenität als Merkmal der Gesellschaft und Herausforderung für die Schule

  1. Bitte begründen Sie unter Rückgriff auf die Ausführungen in der Präsentation, warum Heterogenität im schulischen Kontext häufig als ´Herausforderung´, die bewältigt werden muss, wahrgenommen wird?  

    Heterogenität wird in Schulen oft als Herausforderung wahrgenommen, da trotz unterschiedlicher Voraussetzungen eines jeden einzelnen Schülers prinzipiell gleiche Lehrinhalte an jeden von ihnen vermittelt werden müssen. Jeder Schüler lernt jedoch in einem unterschiedlichen Tempo. Die gleichen Anforderungen an verschiedene Schüler stellen also ein Problem dar, denn jeder von ihnen muss unterschiedlich viel Kraft für die gleichen Zeile aufbringen. Es reicht also nicht, Schüler im generellen beim Lernen zu unterschützen, sondern es muss auf jeden individuell nach seinen Bedürfnissen eingegangen werden.  

    Was ist damit gemeint, wenn von dem ´Konstruktionscharakter´von Heterogenität die Rede ist? Bitte erklären Sie das in eigenen Worten.   

    Heterogenität ist das Gegenteil von Homogenität. Was als ein heterogenes Klassenbild angesehen wird, ist also immer abhängig davon, was als homogenes, also “normales” gelten würde. Doch was ist normal? Jeder hat eine andere, gesellschaftlich oder persönlich entstandene Vorstellung von Normalität und projiziert die auf die Klasse. Jede Abweichung von dieser unterbewussten Idealvorstellung wird als heterogen wahrgenommen. Heterogenität ist so gesehen also ein Konstrukt.  

    Welche Erfahrungen/Beobachtungen mit dem Umgang von Lehrer*innen mit verschiedenen Dimensionen von Heterogenität (siehe AGG) haben Sie in ihrer Schulzeit gemacht? Bitte beschreiben Sie ein aus Ihrer Perspektive besonders positives oder auch negatives Beispiel. 

    Negativ: Im Sportunterricht mussten wir alle trotz ganz unterschiedlicher Körper die gleichen Leistungen erbringen. Diese könnten natürlich nicht alle erfüllen.
    Positiv: Im Lateinunterricht viel es uns alles unterschiedlich leicht, Texte zu übersetzen. Wir bekamen dann Texte, bei denen man Hilfestellungen an der Seite umklappen konnte. So konnte jeder selber einschätzen, wie viel Hilfe er benötigt. Mir gefällt diese Methode, da wir so nicht von vorneherein in starke und schwache Schüler eingeteilt wurden, sondern individuell eine Zwischenstufe wählen konnten.  

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