Schau genau hin

8. Dezember 2020

Diese Woche haben wir uns, neben den richtigen Zitieren und  wie man Angaben zu Literaturhinweisen korrekt schreibt, auch schon ein bisschen mit der teilnehmenden Beobachtungsaufgabe beschäftigt. Unsere Aufgabe ist es, uns einen Ort unserer Wahl auszuwählen und ungefähr für eine Viertelstunde zu beobachten. Bei der Beobachtung ist es vor allem wichtig, auch alle Sinne zu berücksichtigen. Klingt erst einmal einfacher, als es eigentlich ist.

Hier könnt ihr einmal meine Beobachtung lesen und vielleicht fällt euch ja auch schon die ein oder andere Interpretation ein, die dann der nächste Schritt bei der teilnehmenden Beobachtung wäre, bevor es zu einer Schlussfolgerung kommt.

Dienstag,08.12.2020  11:45 Uhr

Ich schaue aus meinem Fenster auf eine relativ große Kreuzung, Ecke Friedrich-Ebert-Straße und Gastfeldstraße in der Neustadt. Mir fällt sofort auf, dass es ziemlich  laut ist, obwohl mein Fenster geschlossen ist. Ständig halten Autos an den Ampeln und fahren wieder an, dazu kommt die Tram Richtung Universität bzw. Flughafen die in regelmäßigen Abständen vorbeifährt. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Aber nicht nur Autos überqueren die Kreuzung, sondern auch Fußgänger und Fahrradfahrer. Ich sehe einen Mann, der mit seinem Hund spazieren geht und gerade bei der Ecke beim Brillenladen ist. Mir fällt auf, dass es relativ leise ist wenn die Ampeln rot sind, es entsteht eine kurze Ruhepause. Ein Rentner mit Rollator wartet vorm dem Bäcker, der von meinem Fenster aus auf der linken Seite der Kreuzung liegt. Es ist keine Schlange vor dem Bäcker, dennoch wartet er draußen. Kurze Zeit später bringt ihm eine Verkäuferin seine Bestellung an die Tür und er macht sich langsam wieder auf den Rückweg. Die Tram Richtung Universität kommt vorbeigefahren. Zwei Frauen, die aus der Tram kommen gehen schnell und hektisch über die noch grüne Ampel. Ein großes Polizeiauto steht an der roten Ampel, neben dem Blumenladen. Mir fällt auf das der Himmel grau-blau ist und die Sonne nicht mehr so scheint, wie heute morgen.

Ich sehe wieder den Rentner mit dem Rollator, der neben dem Bäcker ein Pause auf seinem Rollator macht. Mir ist warm in meinem Zimmer, weil die Heizung aufgedreht ist, aber draußen sind alle in warme Jacken, Mützen etc. eingepackt. Muss kalt sein heute. Ich rieche auch nichts von draußen, weil mein Fenster zu ist und kann auch die kalte Luft nicht spüren. Ich denke mir, dass es bestimmt nach Winter riecht. Ich gucke in die anderen Wohnungen rein und sehe in dem Haus links von mir einen Mann vor seinem Computer sitzen, er sieht sehr beschäftigt aus. In den anderen Wohnungen sehe ich keine Menschen, sondern nur Gardinen oder Weihnachtsdekoration. Der Rentner geht mit seinem Rollator langsam und gebückt weiter, doch nach ungefähr 15m macht er an der Ecke beim Brillenladen, der direkt gegenüber von meinem Blinkwinkel ist, wieder eine Pause. Er wirkt erschöpft. Schon wieder steht ein großes Polizeiauto an der Kreuzung, diesmal aber neben dem Brillenladen. Dann sehe ich einen Polizist auf einem Fahrrad, der zum Bäcker fährt, wo auch der Rentner mit dem Rollator war. Er geht in den Laden rein und kommt auch ziemlich schnell wieder raus und fährt weiter Richtung Flughafen. Bei dem anderen Bäcker, der sich links von mir an einer Ecke der Kreuzung befindet, hat sich eine kleine Schlange gebildet. Eine Frau daneben telefoniert. Vor dem Blumenladen steht ein junger Mann mit seinem Fahrrad, er trägt weiße Arbeitskleidung und wirkt ungeduldig. Der Rentner mit dem Rollator sitzt immer noch vor dem Brillenladen und plötzlich entschließt er sich über die Ampel zu gehen, auf die Seite beim Bäcker mit der Warteschlange. Dort macht er wieder eine Pause auf seinem Rollator und der Mann vor dem Blumenladen steht immer noch da.

Es ist jetzt 12 Uhr am Dienstag den 08.12.2020.

 

Soviel zu meiner Beobachtung, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und habt euch vielleicht die ein oder andere Geschichte beim Lesen gedacht.  Auf wen wartet z.B. der Mann vor dem Blumenladen oder wie weit hat es der Rentner mit dem Rollator noch nach Hause? Mir hat die Aufgabe auf jeden Fall Spaß gemacht, auch wenn ich  mich erstmal auf bestimmte Dinge konzentrieren musste, weil man nicht alles gleichzeitig beobachten kann.

Habt eine schöne restliche Woche und falls euch noch Geschenke für Weihnachten fehlen, könnt ihr ja vielleicht eine Kiwipflanze kaufen, dann müsst ihr keine Kiwis aus weit entfernten Ländern mehr kaufen und aus eigenem Anbau schmeckt ja sowieso immer alles besser!

Martha:)

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2 Comments Add your own

  • 1.    Nika  |  Januar 2nd, 2021 at 16:25

    Hey Martha!

    Mir hat deine Beobachtung wirklich gut gefallen, du hast viele Eindrücke gut geschildert, sodass die Szenerie lebhaft war, ohne dass du aus deinem Zimmer herausgehen musstest. Dein Schreibstil ist angenehm und du hast genau beschrieben, was du mitbekommen hast. Gut finde ich auch, dass du in der Einleitung den genauen Ort genannt hast, sowie die Zeit.
    Dies würde dir beispielsweise in einer wirklichen Feldforschung helfen, um die Eindrücke zu dieser Zeit mit einer anderen Zeit zu vergleichen.
    Dankeschön!

    LG Annika

  • 2.    Maria  |  Januar 12th, 2021 at 17:45

    Hey Martha 🙂
    Ich fand es sehr angenehm deiner Beobachtung zu folgen und auch interessant ,dass diese aus deiner Wohnung stattfindet. Gerade in der momentanen Situation bietet sich das ja total an und obwohl es eigentl. naheliegend ist, habe ich überhaupt nicht daran gedacht.

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