Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Eine Herausforderung oder eine Chance?

Es gibt eine relativ simple Antwort auf diese Frage: sprachliche Heterogenität kann beides sein, was sie letztendlich ist, hängt davon ab, wie mit ihr umgegangen wird.

In Situationen wie denen, die in der Vorlesung beispielhaft behandelt wurden, die zu Schwierigkeiten beim Verständnis von Sachverhalten oder Arbeitsaufträgen führen, kann man in erster Linie von einer Herausforderung sprechen. Hier wurden gewisse sprachliche Kompetenzen vorausgesetzt, die einige der SuS nicht hatten. In derartigen Situationen fühlen sich einige SuS schnell überfordert (besonders, wenn alle anderen zu wissen scheinen, was gemeint ist) oder erkennen gar nicht erst, dass sie ein Verständnisproblem haben, bis sie von der Lehrkraft darauf aufmerksam gemacht werden.

Wird die sprachliche Heterogenität aber (an)erkannt und angemessen auf sie eingegangen, kann sie auch zur Chance werden. Die Lehrer haben die Möglichkeit, ihre SuS langsam an den abweichenden Sprachgebrauch zu gewöhnen, statt sie direkt damit zu konfrontieren und sind auf mögliche Verständnisprobleme vorbereitet, so dass sie den SuS in einer solchen Situation behilflich sein können. Dies kann zum Beispiel geschehen, indem Aufgabenzettel vor der Bearbeitung einmal mit der ganzen Klasse durchgegangen und unklare Punkte erläutert werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass alle dieselben Voraussetzungen haben, ohne dabei einzelne SuS herauszustellen oder zur Nachfrage zu zwingen (was ja durchaus als unangenehm empfunden werden kann).

Auch bietet sich hier für Kinder, für die Deutsch keine Muttersprache ist, die Möglichkeit, die Vielseitigkeit der Sprache zu erforschen und sich auf diese Weise Neues anzueignen. Dabei ist ein angemessener Umgang mit der sprachlichen Heterogenität und eine klare Unterscheidung von „wissenschaftlicher“ Sprache und alltäglichem Sprachgebrauch besonders wichtig.

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