Doppelte Heterogenität im Politikunterricht

Gerade im Fach Politik ist die Arbeitshypothese der doppelten Heterogenität von großer Bedeutung, da hier mehr als in allen Fächern eigene (politische) Meinungen von SuS einbezogen werden. Die oftmals unterschiedlichen Vorstellungen, die die SuS dabei von bestimmten Begriffen und Konzepten haben, üben dabei einen großen Einfluss auf ihre Sicht der Dinge aus. Daneben existiert noch die soziokulturelle Heterogenität.

Besonders deutlich wird diese doppelte Heterogenität bei Diskussionsfragen. Würde man in einer Klasse beispielsweise nach den Ansichten der SuS zum Thema Flüchtlinge fragen, erhielte man mit großer Wahrscheinlichkeit ähnlich viele Antworten, wie sich SuS im Raum befinden (auch wenn es hier natürlich auch viele Überschneidungen gäbe). Dies liegt an der Vielzahl von Faktoren, die die Meinungsbildung und die Vorstellungen der SuS prägen, wie das familiäre Umfeld, Bildungsstand und Erfahrungen.

Im Gegensatz beispielsweise zum naturwissenschaftlichen Unterricht hat der Politikunterricht jedoch weniger das Ziel, die Vorstellungen der SuS zu vereinheitlichen, sondern vielmehr, sie zur Bildung einer eigenen Meinung (und somit zu einem Beibehalten ebenjener Heterogenität) zu motivieren. Natürlich sollen Begriffe und Konzepte von allen verstanden werden, aber darüber hinaus sollte der Politikunterricht die Heterogenität der Schüleransichten (und somit Meinungsvielfalt) fördern und dafür Sorge tragen, dass allen Meinungen der gleiche Wert beigemessen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert