Mit der „Gräfin Emma“ durch die Industriehäfen

Nach dem Hafenseminar ist vor der nächsten Hafenrundfahrt. So in etwa hätte das Motto für die Fahrt an Bord des Ausflugsschiffes „Gräfin Emma“ lauten können, den einige Seminarteilnehmende am 16. September in die Industreihäfen unternommen haben, die ansonsten für Öffentlichkeit eher schwer zugänglich sind. Hier erfolgt etwa die Hälfte des jährlichen Hafenumschlags in der Stadt Bremen, ohne, dass wir in der Stadt davon besonders viel davon bekommen. Die Industriehäfen haben also eine große Bdeutung für die Regionalwirtschaft und markierten historisch die nachholende Industrialisierung der Hansestadt. Vom Wasser aus ergibt sich nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Hafenanlagen …

Die Route führte an vielen Orten vorbei, über die wir im Hafenseminar einiges gelernt haben (einige davon sind auch in der Übersichtskarte zum Seminar verzeichnet). Vom Martinianlager an der Schlachte, dem historischen Hafengebiet Bremens, fuhren wir mit der „Gräfin Emma“ stromabwärts am Stephaniviertel vorbei, in dem im 19.Jh. die Geschichte der AG Weser begann, und unter die „letze Brücke vor Amerika“ hindurch. Weiter ging es vorbei am Wesertower, dem ehemaligen Kellogs Betriebsgelände und der Überseeinsel in Richtung Getreidehafen, an wir den „Koloss von Gröpelingen“ und die Waterfront passierten. Hinter Werfthafen und Bunker Hornisse bogen wir in die Oslebshaubshauser Schleuse ein, mit einem tollen Blick auf das benachbarte Stahlwerk.

Nach dem Schleusen konnten wir einen guten Eindruck von den wirtschaftlichen Aktivitäten in und an den verschiedenen Stichbecken bekommen, die vom sog. „Hafen A“ abgehen. Zu den großen Betrieben in den Industriehäfen gehören z.B. Hansa Holz und Avangard Malz (Werfthafen), Diersch & Schröder (Öl-, Hütten- & Kalihafen), HGM (Hüttenhafen), das Kraftwerk Hafen und Griepe Container (beide im Kohlehafen). Gut ekennen konnte man auch noch die Folgen des Großbrandes von Ende April. Umgeschlagen werden u.a. Mineralöl, Kohle, Holz und Abfallstoffe. Die Industriehäfen wurden erst kürzlich ertüchtigt, um eine höhere Beladung der ein- und ausfahrenden Schiffe zu ermöglichen. Besonders stark getroffen wurden einige Betriebe und das angerenzende Stahlwerk von der Stahlkrise. Am kommenden Sonntag gibt es beim „Tourentag Überseestadt“ schon die nächste Gelegeheit für eine Hafenrundfahrt und weitere Führungen in der Überseestadt.

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