Zusammenfassung/Fazit

Mit dem Ende unseres Projektes und den gewonnen Ergebnissen, wollen wir unsere Fragestellung, inwieweit sich der Alltag innerhalb von verschieden Altersgruppen durch die Pandemie verändert hat, beantworten und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Befragten zusammenfassen und erläutern.

Die Gemeinsamkeiten überwiegen in unseren Ergebnissen, auch wenn die unterschiedlichen Alltagsroutinen der Menschen berücksichtigt werden müssen. So kann man zwischen den Alltag der Seniorinnen und Senioren im Altersheim und den der alleinlebenden Senioren, Erwachsenen und Jugendlichen, die größten Unterschiede feststellen. Insbesondere die Versorgung innerhalb des Altersheim muss als erheblicher Unterschied genannt werden, da diese von der Heimleitung organisierst und vom Pflegepersonal vorbereitet wird. Die Bewohnerinnen und Bewohner tragen im Gegensatz zu den Erwachsenen und alleinlebenden Senioren keine Verantwortung für die Beschaffung ihrer Verpflegung. Auch im Bereich der Freizeitaktivitäten haben die Bewohner des Altersheim, neben der Selbstbeschäftigung, eine Vielzahl von möglichen Freizeitprogrammen an denen sie sich beteiligen können. Dies ist nicht Teil des Alltags der anderen Gruppen.
Zwischen den Erwachsenen und Jugendlichen sind die Unterschiede zwar geringer als bei den Seniorinnen und Senioren, aber auch hier ist ein Unterschied zu erwähnen. So ist die Medienpräsenz bei den Jugendlichen innerhalb des Alltags, stärker vertreten als bei den Erwachsenen.

Die primäre Gemeinsamkeit die wir in  jeder Altersgruppen erfahren haben, ist die der Einschränkung des sozialen Kontaktes. Besonders die körperliche Zuneigung miteinander wird stark vermisst. Wir haben anhand der Antworten auf unsere Fragen feststellen können, dass die Pandemie und ihre Einschränkungen eine enorme Veränderung innerhalb des Alltags der Befragten hervorgerufen hat. Besonders auffallend war hierbei die steigende Medienabhängigkeit und Mediennutzung. So ist bei den Jugendlichen und Erwachsenen die digitale Mediennutzung stark angestiegen und im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie, im Alltag wichtiger geworden. Die befragten Jugendlichen sind neben dem Onlineunterricht auch in ihrer Freizeit auf die Mediennutzung angewiesen. Die sozialen Medien nehmen nicht nur einen großen Teil der Freizeitaktivität ein, sondern sind zunehmend wichtiger für die Aufrechterhaltung des Freundeskreis geworden, die aufgrund der Abstandsregelungen innerhalb der Schulen so gut wie unmöglich geworden ist. Plattformen wie Whats-App und Instagram haben ein deutlich stärkeren Stellenwert innerhalb des Alltags der Jugendlichen bekommen.
Bei den Erwachsenen haben wir ebenfalls eine deutlichen Anstieg der Mediennutzung zur Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten feststellen können. Uns wurde berichtet, dass neben den sozialen Medien, Plattformen wie Zoom oder Skype häufiger genutzt werden um Freunde und Bekannte zu sehen. So wurden auch Kontakte außerhalb des näheren Umfeldes stärker gepflegt als noch vor der Pandemie.  Bei Seniorinnen und Senioren ist das Grundwissen für die technische Infrastruktur meist nicht gegeben und beschränkt sich daher auf die „alten“ Medien, wie beispielsweise das Telefon. Dennoch muss man das Telefon als allgemein repräsentatives Medium zur Kontaktaufrechterhaltung, zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen betrachten. Im Altersheim haben die Bewohner zudem geregelte Besuchszeiten, in denen sie Familienmitglieder und Bekannte besuchen können. Dies ist zwar den anderen Gruppen ebenfalls möglich, erhöht aber im Gegensatz zu den auf Hygienemaßnahmen beruhenden Besuchszeiten, die Gefahr einer Ansteckung. 

In Bezug auf die Freizeitaktivitäten und Hobbys haben wir ebenfalls mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede finden können. So haben uns die verschiedenen Altersgruppen berichtet, dass man neue Möglichkeiten gesucht und gefunden hat, um seine Aktivitäten weiter auszuüben. Der Sport vom Fitnessstudio wurde in die eigenen vier Wände verlegt. Outdoor-Aktivitäten sind Teil der wöchentlichen Routine und ein Ausgleich zu den weggefallenden Aktivitäten geworden. Gleichzeitig wurden neue Freizeitaktivitäten entdeckt und alte wiedergewonnen. So berichteten uns die Seniorinnen und Senioren, dass sie durch den Lockdown wieder mehr CD’s gehört und Bücher gelesen, sich aber auch an neue Dinge herangewagt haben, wie beispielsweise der Austausch mit dem Smartphone. Unter den Erwachsenen wurde durch die viele Freizeit mehr im Garten gearbeitet. Über Zoom-Konferenzen wurden Spielabende veranstaltet oder Räume für Diskussionen zur aktuellen Situation geschaffen. Auch die befragten Schülerinnen und Schüler haben den Austausch zwischen Freunden während des gemeinsamen Playstation spielen aufrecht gehalten und neue Dinge in der Küche gewagt.

Im Bereich der Verpflegung sind nicht viele Gemeinsamkeiten zu nennen. So haben wir herausfinden können, dass unter den Erwachsenen und Jugendlichen mehr Online eingekauft wird als noch vor der Pandemie. Der Grund dafür waren die weitreichenden Ladenschließungen. Die normale Vorratshaltung hat sich durch die Pandemie verschärft. Allgemeine Hygienemaßnahmen wurden Standard. 

Die Pandemie hat die Grundstrukturen verändert, wie wir als Gesellschaft miteinander leben. Besonders die Einschränkung des sozialen Kontaktes steht  hierbei im Vordergrund. Durch Abstandsregelungen und Hygienekonzepte wurde unser Verhalten an öffentlichen Plätzen beeinflusst. Dadurch sind technisch basierte Medien innerhalb des Alltags wichtiger geworden. Freiheiten die wir bisher als selbstverständlich angesehen haben, sind es nicht mehr. So ist die Hoffnung auf eine baldige Besserung in allen Altersgruppen zu spüren.