Unser Weihnachten

Schon ist Weihnachten vorbei. Wir stehen kurz vor Beginn eines neuen Jahres, sehen hoffnungsvoll in die Zukunft und fragen uns wie lange es wohl noch dauern wird bis wir wieder unseren geregelten Alltag haben werden. Die Corona Pandemie hat nicht nur den Alltag , sondern auch unsere Feiertage enorm verändert. Wir möchten mit diesen kleinen Beitrag unsere Erfahrungen aufschreiben, wie wir dieses Jahr die Weihnachtstage verbracht haben, um später mit unseren gesammelten Ergebnissen, Bezüge und Vergleiche herstellen zu können.

(Thees) Für mich verlief Weihnachten dieses Jahr wahrscheinlich genau so „anders“, wie überall. In mir kam in den letzten Tagen nur sehr gering, die vorher so für selbstverständlich gehaltene Weihnachtsstimmung auf. Das alljährige Weihnachtsessen mit Freunden und Bekannten am ersten Dezemberwochenende, wurde schon Ende Oktober abgesagt. Ein Weihnachtsbaum sollte das vermisste Gefühl der Weihnachtsstimmung ins Haus bringen, doch ohne die üblichen Familienmitglieder wurde dieses Gefühl nur zum Teil in mir ausgelöst. Auch das Geschenke einkaufen verlief für mich nicht wie gewohnt, sondern hauptsächlich über den Onlinemarkt oder von mir selbst gebastelt. Zwar wurde unsere Innenstadt mit leuchtenden Sternen und den alljährigen 20 Meter Tannenbaum verziert, mit den wenigen Menschen auf den Straßen und den fehlenden Bratwurst- und Glühweinbuden, fehlte aber auch hier das so wärmende Gefühl der Weihnachtszeit.  An Heiligabend wurden, verglichen zu den letzten Jahren, doch mehr Anrufe getätigt, als die Jahre zuvor. Ich telefonierte nicht nur mit meinen Verwandten in Dresden, sondern auch mit meiner Oma und meinem Onkel, die nur eine halbe Stunde Autofahrt entfernt waren. Das war schon ein komisches Gefühl für mich zu wissen, dass Weihnachten dieses Jahr doch recht ruhig werden würde. Meine Mutter und ich verbrachte zu zweit den Abend und schauten uns zusammen, ganz traditionell „Michel aus Lönneberga“im Fernsehen an. Das gab mir zumindest den Hauch von Normalität, die mir dieses Jahr fehlte.

Alles in allem war es dennoch ein schönes Fest und ich bin dankbar und froh, dass alle in meiner Familie gesund geblieben sind.

(Anna) Mein Weihnachten war dieses Jahr viel ruhiger als normalerweise. In den letzten Jahren war ich mit meinen Eltern immer am 24. Dezember bei einem Frühstück mit Nachbarn und Freunden. Danach war es immer üblich  über die Weihnachtsfeiertage zu meinen Verwandten nach Hamburg zu fahren. Dieses Jahr fiel all das natürlich aus. Also reduzierte sich Heiligabend für mich von 15 auf 3 Leute. Deshalb hatten wir natürlich auch nicht das gewohnte Buffet und das gemeinsame Singen und der Weihnachtsspaziergang an der Elbe fielen auch aus. Dafür haben wir aber mit allen einen Videoanruf gemacht und so sogar ein Geschenk an die ganze Familie „gemeinsam“ ausgepackt. Den Weihnachtsspaziergang haben wir dieses Jahr einfach zu dritt an der Ostsee statt der Elbe gemacht.

Natürlich hätte ich mein Weihnachten lieber mit all meinen Verwandten verbracht. Aber trotz der momentanen Situation, haben wir geschafft unser Weihnachten schön zu gestalten ohne uns dabei gegenseitig zu gefährden.

(Merle) Für mich war die Weihnachtszeit schon immer sehr wichtig. Sie gab mir etwas worauf ich mich freuen konnte, Hoffnung. Dieses Jahr hatte ich jedoch wenig Hoffnung noch Freude. Ich war sehr pessimistisch und erwarte Endtäuschungen. Wie sollte es in Zeiten des Lockdown ein schönes Fest werden? Ohne Familien besuch, Ohne Weihnachtsmarkt, Ohne Freunde treffen?.Meine Familie merkte diesen Pessimismus und versuchten ihr bestes trotz Zeitmangel und anderen Problemen, ein möglichst Schöne Zeit daraus zu machen. Wir müssen mehr Stollen und Zimtsterne als jemals zu vor gegessen haben, mehr Weihnachtsmusik gehört und trotz Weigerung meines Bruders,der Weihnachts -Kitsch hasst, mehr Weihnachtsfilme als je zuvor gesehen haben. Auch war es das erste mal das ich ein Festmal selber gekocht habe. In der Corona Zeit hatte ich erst richtig kochen gelernt. Also war ich sehr stolz auf unser Teamwork. Diese Weihnachten waren erstaunlich entspannt. Ich kann mich nicht erinnern so entspannte Weihnachten schon mal gehabt zu haben. Kein hastiger Aufbruch zu Verwanden.Kein aufbrezeln. Kein schlampiges Verpacken von Geschenke und Nicht sich verzweifelt durch Menschenmaßen drängen auf Weihnachtsmärkten. Trotzdem fehlte mir etwas, es war sehr schwer in Weihnachtstimmung zu bleiben oder zu kommen. Oft fühlte ich mich über die Feiertage , als ob Weihnachten schon längst vorbei wäre. Ich vergass oft mitten drin, das es ein Feiertag war. Es fühlte sich nach ein Feiertag Limbo ohne ende oder Höhe Punkt an.

Allem in allen erstaunlich stressfreie aber merkwürdige Weihnachten, die ich nur schwer einordnen konnte.