Weihnachtstraditionen weltweit – Part 2
Frohen 2. Advent, liebe Studis!
Nachdem wir letztes Jahr bereits einige kuriose Weihnachtsbräuche aus aller Welt vorgestellt haben, widmen wir uns diesmal zur Feier des Tages speziell den Adventsbräuchen. Denn hierzulande kennen wir alle die vier Adventskerzen oder den geliebten Adventskalender, doch wie sieht die Vorweihnachtszeit in anderen Ländern aus? Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich auf jeden Fall! Also macht es euch mit einer heißen Schokolade und einer kuscheligen Decke gemütlich – es wird weihnachtlich!
- Der Nisse – Skandinavien & Finnland
Die skandinavischen Nisser – hierzulande vor allem durch Astrid Lindgrens winterliches Kinderbuch „Tomte Tummetott“ unter dem schwedischen Namen Tomte bekannt – sind kleine, wichtelartige Wesen mit Bart und roter Zipfelmütze. Der Nisse lebt als Hausgeist bei den von ihm erwählten Menschen, beschützt das Grundstück und kümmert sich liebevoll um seine tierischen Bewohner. Damit der Nisse jedoch auch wohlgesinnt bleibt und nicht anfängt, seinen Menschen Streiche zu spielen oder er, mit oft fatalen Folgen, das Grundstück verlässt, muss er freundlich behandelt werden. Aus diesem Grund wird ihm in den skandinavischen Ländern zu Weihnachten traditionellerweise eine Schale mit Grütze bereitgestellt. In der Adventszeit spielt der sogenannte Julenisse, also Weihnachtsnisse, vor allem in Dänemark eine wichtige Rolle. In dieser Variation des Nissen handelt es sich um einen häufig als sehr klein dargestellten Wichtel, der von den Kindern während der Vorweihnachtszeit mit Milchreis versorgt wird, damit er im Gegenzug dem Weihnachtsmann beim Verteilen der Geschenke an die Kinder hilft. Aus diesem Grund ist es zu Beginn der Weihnachtszeit üblich geworden, zuhause kleine Hausfassaden oder Türen an der Wand zu befestigen und so dem Nissen den Eintritt in das jeweilige Haus zu ermöglichen. Ein charmanter Weihnachtsbrauch, der vermehrt auch in Deutschland zu beobachten ist.
- Fenstersimspantoffeln – Estland
Wenn man das Nikolausfest mit einem Adventskalender kombiniert (eine bessere Kreuzung gibt es wohl kaum), bekommt man eine Vorstellung davon, wie in Estland die Vorweihnachtszeit verbracht wird. Jeden Abend bis zum 24. Dezember stellen die Kinder dort ihre Pantoffeln auf die Fensterbank. Am nächsten Morgen finden sie diese dann gefüllt mit Süßigkeiten vor. Wie in Dänemark werden auch in Estland diese Leckereien von kleinen Weihnachtselfen gebracht.
Doch neben den Wichteln treiben im Dezember auch Hexen ihr Unwesen in Estland – und da der Glaube besteht, schmutzige Besen eigneten sich besonders gut zum Fliegen, werden in estnischen Haushalten außerdem sämtliche Besen besonders gründlich gereinigt. Man tut eben, was man kann!
- Rettichfest – Oaxaca, Mexiko
In der Weihnachtszeit muss es nicht überall immerzu nur um Süßes gehen – in der Stadt Oaxaca in Mexiko kommt es am 23. Dezember zur sogenannten Noche de Rábanos, also „Nacht der Radieschen“. Aus großen, geschnitzten Radieschen werden detaillierte, beeindruckende Kunstwerke hergestellt und es wird um die schönste Radieschenkreation in verschiedenen Kategorien mit unterschiedlichen Preisen konkurriert. Häufig dargestellte Szenen sind zum Beispiel Krippenfiguren oder andere weihnachtliche Motive.
Seinen Ursprung hat das Rettichfest vermutlich darin, dass die Markthändler die geschnitzten Radieschen Ende des 19. Jahrhunderts dazu einsetzten, Kunden anzuziehen – mit Erfolg! Bis heute findet das Spektakel traditionellerweise auf dem Hauptplatz Oaxacas statt und zieht in diesem Rahmen tausende Besucher*innen in die Stadt.








Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligenHinterlasse uns deinen Kommentar!