Mitschreiben in der Vorlesung – 3 praktische Methoden
Bald ist es wieder so weit; der noch schlafende Campus erwacht, wenn Anfang Oktober die diesjährigen Erstis ihre Orientierungswoche einläuten. Und damit heißt es auch für alle anderen Studis: Es geht wieder los. Kaum sind die letzten Abgaben für dieses Semester geschafft, füllen sich auch schon wieder die Seminarräume.
Doch die anfänglich hohe Motivation schrumpft leider meist schon früh. Die Dozierenden reden schnell, das Zehnfingertippen klappt noch nicht so richtig flüssig und schon hast du den Faden verloren und gibst das Mitschreiben ganz auf. Dabei könntest du dir durch gute Mitschriften so einiges an Stress am Ende des Semesters sparen!
Es lohnt sich also, sich schonmal ein bisschen auf die Veranstaltungszeit vorzubereiten, damit der Start gut gelingt – auch für alle Erstis, die erstmals eine Vorlesung besuchen. Deshalb stellt euch die EULe heute drei Methoden zum Mitschreiben vor, mit denen ihr Zeit und Aufwand spart und am Ende trotzdem die perfekte Grundlage zum Lernen habt.
1. Die Cornell-Methode

Cornell-Methode
Die Cornell-Methode ist wahrscheinlich die bekannteste unter den Mitschreibmethoden und das aus gutem Grund: Sie ist übersichtlich, leicht zu erlernen und überaus praktisch.
Für die Cornell-Methode unterteilst du dein Blatt in vier unterschiedlich große Bereiche: in die obere Zeile schreibst du die Überschrift, sowohl die der Veranstaltung, als auch eine thematische für diese Sitzung. Darunter, in die breite Spalte rechts, kommen nun all deine Notizen, die du während der Veranstaltung machst. Achte hierbei darauf, dich kurz zu fassen und nur wirklich relevante Informationen aufzuschreiben. In der schmalen Spalte links notierst du dir währenddessen Schlüsselwörter, mögliche Fragen und eigene Ergänzungen. Nach der Sitzung folgt im unteren Bereich, sozusagen in der Fußzeile, eine kurze Zusammenfassung in eigenen Worten.
Wenn du an einem Tablett oder Laptop mitschreibst, gibt es viele Apps, die bereits passende Vorlagen zur Verfügung stellen. Hier ist besonders hilfreich, dass du je nach App beim Lernen über Suchfunktionen gut nach bestimmten Stichworten filtern kannst, die du dir am linken Rand notiert hast. So siehst du nur die für dich relevanten Seiten und kannst schnell auf alles Wichtige zugreifen, ohne ewiges Scrollen.
Wenn du dagegen analog mitschreibst, bietet es sich an, ein Farbschema einzuführen und mit Klebezetteln thematisch zu markieren.
Die Cornell-Methode erfordert ein wenig Disziplin bei der Nachbereitung – dafür prägen sich die Informationen auf diese Weise jedoch nachhaltig ein und du kannst deine Notizen am Ende des Semesters meist ohne große Anpassungen direkt als Lernkarten nutzen.
Vorteile:
+ gut strukturiert
+ Platz für ausführliche Informationen
+ aktives Zuhören und Lernen durch eigene Ergänzungen und Zusammenfassungen
+ Notizen eignen sich direkt als Lernkarten
Nachteile:
– Disziplin bei der Nachbereitung erforderlich
– Kann zum Ausschweifen einladen
2. Mind-Mapping

Mind-Mapping
Wer ein Seminar besucht, in dem vor allem thematische Zusammenhänge eine wichtige Rolle spielen, für denjenigen könnte diese Methode etwas sein.
Vielen ist die Methode nur aus dem Brainstorming bekannt – doch auch zum Mitschreiben kann sie sich sehr gut eigenen, um thematisch sortierte, übersichtliche und visuell ansprechende Notizen zu erstellen. Und das ohne viel Nachbereitung.
Zunächst wird das Oberthema in der Mitte des Papiers notiert, davon ausgehend erstrecken sich nun Arme, die zu den Unterthemen hinführen. Unter diesen werden dann knapp die wichtigsten Stichpunkte notiert. Natürlich können beliebig viele Abzweigungen und Unterthemen hinzugefügt werden – es sollte aber übersichtlich bleiben. Eine farbliche Markierung für jedes Thema verleiht dem Ganzen dann noch den letzten Schliff. Die Mindmap kann entweder für jede Sitzung neu erstellt werden oder du fügst die Sitzungsinfomationen einer großen Mindmap für die ganze Veranstaltung an, um am Ende zusammenhängendes Lernmaterial zu haben.
Mindmapping eignet sich besonders für digitale Mitschriften. Denn mit der passenden App zeichnet sich die Methode durch eine große Übersichtlichkeit beim Lernen aus, indem die Stichpunkte der einzelnen Themen ganz einfach aus- oder eingeklappt werden können. So seht ihr immer nur die gerade relevante Information und werdet nicht von Schrift erschlagen.
Fürs analoge Mitschreiben eignet sich die Methode nur dann, wenn du absehen kannst, dass deine Notizen knapp bleiben und nicht ausufern. Ansonsten wird es auf einem DIN A4 Papier schnell eng und die Notizen wirken unübersichtlich.
Vorteile:
+ visuell ansprechend
+ zeigt Zusammenhänge auf
+ thematische Sortierung
Nachteile:
– Nicht geeignet für sehr ausführliche Notizen
– Analog eher unpraktisch
3. Sketchnoting

Stellt euch hier bitte einfach ein ästhetisch ansprechendes Beispiel vor. Ich kann leider keines bieten.
Wem das Schreiben und Formulieren nicht so sehr liegt und wer daher lieber visuelle Notizen hat, für denjenigen könnten Sketch-Notes etwas sein. Hierbei wird auf Schrift fast gänzlich verzichtet und stattdessen mit Bildern und Pfeilen gearbeitet.
Das praktische hierbei: Wer Spaß am Skizzieren hat, kommt hier auch analog gut weiter und wer es lieber digital hält, kann sich bereits durch Apps zur Verfügung gestellte Abbildungen weiterhelfen. Diese Methode eignet sich besonders für kreative Köpfe und Veranstaltungen, in denen ausführliche Hintergrundinformationen nicht nötig sind und es vor allem um Abläufe oder Zusammenhänge geht.
Für alle anderen kann die Methode jedoch schnell zu oberflächlich wirken, wodurch man Gefahr läuft, beim Lernen aus seinen Notizen vielleicht nicht mehr schlau zu werden.
Vorteile:
+ visuell ansprechend
+ Zusammenhänge auf einen Blick verständlich
+ Spaß beim Mitschreiben
Nachteile:
– Etwas künstlerisches Geschick gefragt
– Tiefergehende Notizen nicht möglich
– Bei wenig Übung zeitaufwendig
Welche Methoden nutzt du für deine Mitschriften? Wir freuen uns immer über Nachrichten und Kommentare hier oder auf Instagram!








Schöner und informativer Artikel. Ich habe früher immer das Mind-Mapping genutzt und es war sehr hilfreich. Ich glaube, der Blog hilft vielen Erstsemestern.