Typisch Bremisch! Bremer Phrasen und was sie bedeuten

In Bremen sagt man „Moin“! Nicht „Moinsen“, nicht „Moin, Moin“ und um Himmels Willen, niemals „Guten Moin“!

Grundwissen, das jede*r Bremer*in, egal, ob alteingesessen oder neu zugezogen, kenn sollte. Doch es gibt noch weitaus mehr Redewendungen und dialektale Besonderheiten, die typisch für Bremen sind – ohne, dass das vielen Menschen bewusst wäre.

Hier ist eine kleine Auswahl von Ausdrücken, die im Sprachgebrauch nahezu aller echten Binnen- und Butenbremer*innen sind:

  1. „umzu“

Das Wort „umzu“ bedeutet so viel wie „(nähere) Umgebung“. Wenn also beispielsweise von „Bremen und umzu“ die Rede ist, ist die Stadt selber sowie das Bremer Umland gemeint.

 

  1. „Um’n Pudding gehen“

Was macht ein*e Bremer*in, der/die einen kleinen Spaziergang macht? Natürlich eine Runde „um’n Pudding“ drehen! Woher diese spezielle Redewendung stammt, ist nicht vollständig geklärt, doch die Theorie geht dahin, dass einer der Entwickler des Puddingpulvers bei der Firma Dr. Oetker Bremer gewesen sein soll und beim Abkühlen des frisch gekochten Puddings einen kleinen Spaziergang gemacht haben soll. Auf jeden Fall ein Satz, der zum alltäglichen Wortschatz in Bremen gehört und außerhalb des Bremer Landes gerne mal auf Verwirrung und Belustigung stößt.

 

  1. „Das ist glitschig“

Wenn etwas in Bremen „glitschig“ ist, dann ist es rutschig, glatt oder nass. Also zum Beispiel der Boden bei Eis im Winter, aber die mit Seifenwasser genetzte Badewanne oder Schnecken können als glitschig bezeichnet werden.

 

  1. „Der Feudel“

Das plattdeutsche Wort für „Wischlappen“ wird in Bremen häufig verwendet und gerne auch als Verb in den Sprachgebrauch eingebaut – was leicht mal für Verwirrung sorgt, wenn man lautstark verkündet, man habe „heute in der Küche gefeudelt“. Was für Nicht-Bremer*innen latent anstößig klingen kann, bedeutet jedoch nur, den Boden oder Oberflächen zu wischen.

 

  1. „Da nich für!“

Eine typische Bremer Phrase, die ziemlich genau so viel bedeutet wie „Kein Problem“/„Nichts zu danken“.

 

  1. Up’n Swutsch gehen

Wenn man beispielsweise nach der Uni noch „up’n Swutsch geht“, dann geht man (abends) aus, geht etwas trinken, feiern, „macht einen drauf“. Und als Jugendliche*r in Bremen kann man sich am Samstagvormittag gerne mal von den verärgerten Eltern anhören: „Du schläfst ja noch immer! Wie lange warst du denn gestern noch up’n Swutsch, du Suppsack?“

 

  1. Kaffeesieren

Hier liegt die Bedeutung auf der Hand: „Kaffeesieren“ heißt in Bremen, einen Kaffee zu trinken! Ein schönes Wort für eine schöne Beschäftigung!

 

  1. Komm inne Puschen!

Bedeutet so viel wie: „Beeil dich!“ oder „Mach mal hinne!“ Und in diesem
Spruch steckt auch schon ein weiterer Bremer Ausdruck – „Puschen“ sind in Bremen Hausschuhe oder Schlappen.

 

  1. Ich hab geplörrt

Wenn man beispielsweise beim Kaffeesieren „plörrt“, dann hat man versehentlich Kaffee verschüttet. Bei so einem niedlichen Ausdruck ist das Missgeschick dann auch nur noch halb so schlimm.

 

  1. Nütz’ ja nix

Bedeutet so viel wie: „Hat ja keinen Sinn, darüber zu jammern/diskutieren/nachzudenken“/„lässt sich sowieso nicht ändern“.

Beispiel: „Egal, ob Schietwetter oder glitschiger Boden, der Hund muss trotzdem eine Runde um’n Pudding – nütz’ ja nix!“ Das ist ganz die Bremermentalität, kurzangebunden und ohne großes Gesabbel, denn: Wat mutt, dat mutt!

 

An alle Zugezogenen: Wieviele der folgenden Ausdrücke hättest du gekannt? Und an alle Bremer*innen: Hättet ihr gewusst, dass die hier genannten Phrasen typisch bremisch  sind?

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