Für viele Studierende ist die Abkürzung LGBTQ+ nichts ungewohntes mehr, gerade für Studierende der Geisteswissenschaften. Bewegen wir uns aber aus unserer „Bubble“ heraus, wird deutlich, dass das nicht allen in der Gesellschaft so geht. Für viele ist es etwas Neues und Ungewohntes. Was bedeutet also LGBTQ+?
Es ist die Abkürzung für Lesbian, Gay, Bi, Trans und Queer. Auf Deutsch steht das für lesbisch, schwul, bisexuell, trans und queer. Das +-Zeichen steht für weitere Geschlechtsidentitäten. Nun ist der Begriff per Definition schnell geklärt. Doch was genau bedeutet dies für die Menschen, die sich hiermit identifizieren? Wie sieht ihr Alltag aus? Welche Erfahrungen haben sie gemacht?

Es ist ein Thema, dass jedoch alle Menschen in unserer Gesellschaft betrifft. Studierende des FB 09 Kulturwissenschaften der Uni Bremen haben sich über zwei Semester zusammengesetzt und eine dezentrale Schaufenster-Ausstellung konzipiert, um den Menschen der Queer Community einen Raum für ihre Geschichten zu geben. In den Bars Tequila, Urlaub und Kweer können sich seit dem 26.06.2021 alle die Ausstellung „LGBTwho+“ anschauen.  Als Teil dieses Seminares freue ich mich besonders hier bei der Eule darüber berichten zu dürfen, denn in diesem Projekt steckt viel Herzblut. Wer während der Pandemie ein Projektseminar hatte, weiß womöglich welche Hürden es zu nehmen gab.

In den Fenstern können Passant*innen mehr über einzelne Geschichten, Queer Spaces und diverse Dinge erfahren in Form von Videos und Bildern. Sie begegnen dem Thema genau dort, wo es relevant ist: in ihrem Alltag. Unser Ziel ist es nicht über die Menschen zu sprechen, sondern ihnen selbst eine Plattform zu bieten. Sie erzählen von ihrem Leben, Erlebnissen und ihrem Alltag. In dem Bereich Queer Spaces lernen die Betrachter*innen Orte kennen, an denen sich Menschen der Queer Community sicher und wohl fühlen. Dort werden sie akzeptiert so wie sie sind und kreieren wiederum diese Orte für Menschen. Neben den Orten sind auch Bilder von diversen Dingen zu sehen, sowie Zitate der Interviewten. Es sind Gegenstände aus ihrem Alltag, die sie mit der Community verbinden. Die Ausstellung in den Fenstern der Bremer Bars sind jedoch nur Ausschnitte. Die vollständigen Interviews zu den Geschichten, Orten und Gegenständen können auf der Website angehört und angesehen werden. Vielleicht hat der ein oder andere beim Spazieren bereits  unsere Sticker in Bremen entdeckt! Mit dem Queer Code kommt ihr direkt auf die Homepage.

Mit unserem Projekt möchten wir die Queer Community sichtbar machen und zum kritischen Nachdenken über Vorurteile anregen. Die Passant*innen können sich in die Erzählungen hineinversetzen, Zuschreibungen hinterfragen und reflektieren. Dabei werden kulturelle Themen wie Diskriminierung, Stereotypisierung, Privilegien etc. angesprochen. Gerade während der Pandemie haben wir alle erlebt wie essentiell Solidarität, Zusammenhalt und gemeinsames Agieren für die Gesellschaft sind.

Und erst durch die Zusammenarbeit mit Rat & Tat, Queeraspora, dem Strassentauben Kollektiv, YES TO EVERYONE, Bildplantage 13 GmbH, dem Institut für Kulturwissenschaft sowie mit den Bars Tequila, Kweer und Urlaub war es uns möglich diese Ausstellung kostenfrei und zugänglich trotz Pandemie zu konzipieren.

And Last but not least freuen wir uns über eine weitere spontane Zusammenarbeit mit Jess Schönrock. Sie wurde über unsere Instagramseite @lgbtwhoplus auf uns aufmerksam. Jess ist Autorin und schreibt Geschichten mit LGBTQ+ Inhalten für mehr Diversität in der Bücherwelt. Am 15.07.2021 um 12 Uhr wird sie per Zoom aus ihrem neuen Buch „Verliebt in Leander“ vorlesen. Den Zoomlink zur Teilnahme wird über die Website und Instagram zeitnah bekannt gegeben.

Hard Facts

Name: LGBTwho+

Wann: seit 26.06. bis Ende Juli

Wo: In den Fenstern der Bars Tequila, Urlaub und Kweer

2 Kommentare
  1. LGBTQ-community
    LGBTQ-community sagte:

    Hat Spaß gemacht, den obigen Artikel zu lesen, erklärt wirklich alles im Detail, der Artikel ist sehr interessant und effektiv. Vielen Dank und viel Glück bei den kommenden Artikeln.

    Antworten
  2. Mario
    Mario sagte:

    Ein beeindruckendes Projekt, das persönliche Geschichten sichtbar macht und gesellschaftliche Perspektiven erweitert. Besonders spannend ist die Wahl des urbanen Raums als Ausstellungsort, der den Alltag der Menschen direkt anspricht und einen niedrigschwelligen Zugang schafft. Die Kombination aus Bildern, Videos und Erzählungen ermöglicht es Passant*innen, auf Augenhöhe einen Einblick in diverse Lebensrealitäten zu gewinnen.

    Trotz pandemiebedingter Herausforderungen hat das Projektteam eine Plattform geschaffen, die Gespräche anregt und Vorurteile hinterfragt. Ein starkes Beispiel dafür, wie kulturelle Projekte Impulse für mehr Offenheit setzen können.

    Viele Dank dafür!
    Mario

    Antworten

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