Ringvorlesung 1

 

  1. Stereotype als „Rettungsanker“ für Ordnungswünsche – und Basis für Diskriminierung, Vorurteile
  • Wie in der Vorlesung wiederholt, kann der Ordnungswunsch mit Hilfe von Stereotypen als „Rettungsanker“ verstanden werden, dies entspricht zunächst einem normalen Verhalten im Umgang mit Menschen, oder Gruppen.
  • Es ermöglicht uns, uns einen „Überblick“ zu verschaffen und nicht an der Verschiedenheit zu verzweifeln. Wir verknüpfen Informationen mit unserem Vorwissen oder gemachten Erfahrungen um Unsicherheiten abzubauen
  • Allerdings müssen diese Stereotypen hinterfragt und reflektiert werden. Zunächst bei jedem Selbst (Selbstreflektion), aber im schulischen Setting, auch im multiprofessionellen Team, damit diese langfristig möglichst abgebaut werden und sich Vorurteile nicht verfestigen können. Verfestigte und tolerierte Vorurteile können eine Basis für Diskriminierung schaffen.
  • In Bezug auf das schulische Feld findet man eine große Heterogenität, mit verschiedensten Dimensionen, aus denen sich auch noch weitere Dimensionen ergeben können (z.B. familiärer Hintergrund®wirtschaftliche Situation®Bildungsstand der Eltern®zeitliche Ressourcen der Eltern®Muttersprache der Eltern…). Dem gegenüber stehen wahrscheinlich homogene Ziele, wie z.B. das gewünschte, soziale Miteinander oder Leistungsziele.

 

2.

Normalerweise halte ich mich für einen recht reflektierten Menschen, aber auch das bedarf regelmäßigen Tiefschlägen.

In meinem letzten Praktikum gab es in der Lerngruppe einen Schwarzen Jungen, er kam zu Beginn meines Praktikums zweimal zu spät und war im Sitzkreis die ersten Tage sehr unruhig und abgelenkt. Auch seine Kleidung war im Verhältnis(!) zu denen der anderen Kinder nicht lupenrein.

An Tag fünf meines Praktikums kam er in der Mathematikstunde zu mir, da er Hilfe bräuchte. Ich wollte ihm eine Hilfestellung geben und musste feststellen, dass diese weit unter seinem Leistungsstand formuliert war.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich auf Grund von einer (vermeintlichen) sozial schwächeren Familienherkunft auf einen Lernstand geschlussfolgert habe, der ihm nicht entsprach.

Als mir dies bewusst wurde war ich zunächst schockiert, habe dann aber mit mehreren Personen darüber gesprochen, was für mich wichtig war. Nicht um mir die Legitimation für mein „Schubladendenken“ zu holen, sondern um für mich zu klären, wie es dazu kommen konnte.

 

3.

Ich würde mich gezielt mit verschiedenen Stereotypen (meinen persönlichen) auseinandersetzen und mir einzelne raus suchen und den Umgang von anderen Personen mit „meinen“ gedachten Stereotypen beobachten.

 

 

 

 

 

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