Abschlussreflexion – RV14

Abschlussreflexion – RV14

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Innerhalb der vergangenen Wochen und im Rahmen der Ringvorlesung gibt es zahlreiche Erkenntnisse, die ich mitgenommen habe bzw. mitnehmen werde. Eine Begrifflichkeit, die vollends theoretisch thematisiert wurde, ist die Begrifflichkeit der Heterogenität. Auch wenn mir bereits zu Beginn der Ringvorlesung klar war, dass dieser Begriff mannigfaltig ist, war es umso interessanter zu wissen, welche theoretischen Ansätze, Theorien und Ansichten dahinter stecken. Heterogenität beschreibt eben vielmehr als nur einen kulturellen bzw. sozialen Unterschied. Dieses muss man sich besonders als zukünftige Lehrkraft vor Augen führen. Meine Schulzeit war davon geprägt, dass wir eine bunte Schule gewesen sind, die man heutzutage durchaus als heterogen betrachten kann. Die Art und Weise, wie mit der Heterogenität umgegangen wurde, bleibt mir heute noch in Erinnerung. Denn es war ein Zusammenspiel von vielen Instanzen und Personen, die die Heterogenität als Bereicherung wahrgenommen haben. Dies wird mir so in Erinnerung bleiben, da ich durchweg positive Erlebnisse an meiner damaligen Schule gemacht habe. So kam beispielsweise auch hinzu, dass wir an unserer Schule Schülerinnern und Schüler mit besonderem Förderbedarf hatten. Der Umgang und die Art und Weise, wie diese Schülerinnen und Schüler in den Unterricht eingebunden wurden, sehe ich rückblickend als positiv an, da keiner unserer Mitschüler und Mitschülerinnen dagegen war. Als Schulsprecher durfte ich damals viel miterleben und habe auch viele Situationen beobachten können/dürfen, in denen gerade das Thema Heterogenität auftauchte. Jeden Menschen individuell betrachten und so anzunehmen, wie er ist, das ist die Herausforderung, die wir uns stellen müssen. Das ist vor allem ein wichtiger und essentieller Aspekt, den wir verfolgen müssen. Denn wir sind dazu verpflichtet jeden Mitmenschen in unser Bildungssystem einzubinden. Auch dies ist ein Aspekt, der mir besonders in der Ringvorlesung immer wieder vor Augen geführt wurde. Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zu geben, sich individuell weiterzubilden. Oft wird sicherlich in diesem Zusammenhang kritisiert, dass man dies schwierig umsetzen könnte, allerdings bin ich der Meinung, dass das Ziel immer das sein sollte, den Schüler bzw. die Schülerin so individuell zu betrachten, wie er/sie ist.

Im Kontext meines Faches Politik kann ich sagen, dass besonders eine Komponente mir im Gedächtnis bleibt. Das ist die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“. Es beschreibt eben die Beziehung von den Vorstellungen der Lernenden, der Fachlichkeit und der didaktischen Strukturierung. Die Schülerinnen und Schüler bringen hier bestimmtes (Vor-)Wissen mit, welches sie vollends ausschöpfen können und sollen. Die Problematik besteht hier oftmals darin, dass bestimmte Begriffe leider so divers erklärt/definiert werden, dass diese Begriffe dann im Politikunterricht unstrukturiert vorliegen. Die Aufgabe der Lehrkraft wäre in diesem Zusammenhang diese Begrifflichkeiten so zu definieren, dass sie fachlich fundiert vorhanden sind. Dies kann anhand zahlreicher Medien oder anderen Materialien erfolgen. Es sollen letztendlich Erkenntnisse durch systematische Anschauungen vermittelt werden.

 

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

 

Die erste erziehungswissenschaftliche Fragestellung, zu der ich gern im Laufe meines Studiums oder meines weiteren Werdegangs mehr erfahren möchte und auch werde, ist die der Inklusiven Pädagogik. Für mich stellt die Frage der Inklusion ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft dar. Frau Dr. Eileen Schwarzenberg hat in ihrem Vortrag viele Aspekte der Inklusion durchleuchtet, doch denke ich mir, dass es durchaus mehr zu diesem Thema gibt und man immer mehr Menschen für dieses Thema sensibilisieren müsste. Bereits in meinem Beitrag zur genannten Vorlesung von Dr. Eileen Schwarzenberg habe ich meine Position klar definiert. Ich bin ein positiv und optimistisch denkender Mensch, der der Meinung ist, dass jeder Mensch diskriminierungsfrei in seiner jeweiligen Gesellschaft leben muss. Dies führt mir immer vor Augen, dass ich die Europäische Menschenrechtskonvention mit dem Passus des Diskriminierungsverbotes als essentiell ansehe. In Bezug auf die Bildung ist dies auch für mich eindeutig. Jeder Mensch muss Bildung genießen können. Nicht umsonst sind auch die Begrifflichkeiten der Chancengleichheit, der Gleichheit im Allgemeinen und der Gleichberechtigung in unserem Grundgesetz vorhanden.

Die zweite erziehungswissenschaftliche Fragestellung, von der ich gern mehr erfahren möchte, ist in der Vorlesung von Herrn Prof. Dr. Frank J. Müller aufgetaucht. In dieser ging es um die Frage eines gemeinsamen Weges zu einer Schule für alle. Hierbei fände ich es interessant über die Zielstellung solch einer Idee mehr zu erfahren. Und zwar, ob eine revolutionäre Transformation gelingen kann und wird. Inwieweit die letzten Jahrzehnte wirklich maßgeblich für eine mögliche Entwicklung gesorgt haben oder nicht. In diesem Zusammenhang würde ich gern noch intensiver über die Grenzen, Chancen und Herausforderungen für den gemeinsamen Unterricht sprechen. Man könnte evtl. eine Art Projektwerkstatt durchführen, die bestimmte Aspekte hinterfragt und wissenschaftlich untersucht, sei es qualitativ oder quantitativ.

 

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Das Thema des individualisierenden Unterrichts würde meiner Meinung nach ein kontroverses Thema darstellen. In Zeiten einer so enormen Heterogenität, wird es immer wichtiger individuellen Unterricht gewährleisten zu können. Doch dies führt leider nicht immer auf Zuspruch. Ich bin der Meinung, dass wir als Lehrpersonal dahingehend mehr Input erhalten müssen und vor allem uns mehr Zeit eingeräumt werden muss, damit dies gewährleistet sein kann. Es gibt sicherlich in diesem Zusammenhang positive und negative Auswirkungen, ganz gleich von welcher Seite aus sie kommen. Vielleicht muss man aber dann dies genau als Chance bzw. als Herausforderung sehen und sich der Problematik stellen und zwar positiv gestimmt. Zudem würde ich gern mehr über die möglichen Methoden erfahren, die in diesem Rahmen sicherlich schon vorliegen. Weiterhin ist es interessant zu wissen, welche Methoden sich positiv, aber auch negativ ausgewirkt haben.

Ein weiteres Thema, in welchem ich logischerweise Herausforderungen sehe, ist das der Heterogenität. Die Heterogenität beschreibt eben, dass sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur in äußerlichen Merkmalen unterscheiden, sondern in vielerlei Hinsicht. Diesen Aspekten muss sich gewidmet werden. Wir als zukünftige Lehrkräfte müssen unsere Aufgabe darin sehen, die Schülerinnen und Schüler so zu fördern, wie sie es brauchen. Dabei ist es eben wichtig, die unterschiedlichen Lerntypen, die unterschiedlichen Arbeitstempi der Schülerinnen und Schüler oder die diversen sozialen, personalen und sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu beachten. Hierbei sehe ich eine Herausforderung darin, geeignetes pädagogisches Personal (sog. Sozialpädagogen_innen, Sozialarbeiter_innen) zu finden, da diese an vielen Schulen schlichtweg fehlen.

Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ich in meinem Orientierungspraktikum machen werde und bin mir sicher, dass ich die Vorlesungen oftmals nutzen werde, um bestimmte Abläufe der Schule zu reflektieren. Auch meine Beiträge werde ich vermutlich mir immer wieder vor Augen führen und schauen, inwieweit all dies realisierbar ist und realisiert wird bereits von den Schulen.

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