Die Homogenität ist die teils bewusste, aber auch unbewusste, Idealvorstellung der Gesellschaft um Überforderungsbefürchtungen abzuwenden. Im schulischen Kontext wird vorerst von Homogenität ausgegangen, um die Schüler_innen vergleichen zu können. Dieser Zustand ist im Schulalltag jedoch nicht die Realität, da aufgrund von unterschiedlichsten Charakteren, große Vielfalt, also Heterogenität herrscht. Diese Heterogenität wird im Schulalltag häufigst als Herausforderung, welche es zu bewältigen gilt, wahrgenommen. Da nicht alle Kinder, wovon bei Homogenität ausgegangen wird, dieselben Ausgangsbedingungen haben, benötigen sie die unterschiedlichsten Unterstützungen. Unter den Ausgangsbedingungen werden unter anderem die ethnische Herkunft, die Religion oder eine Beeinträchtigung im Leben verstanden. Nach den „Allgemeinen Bestimmungen zum Auftrag der Schule“ (§3 Allgemeines) sollen Schüler_innen, unabhängig Ihrer Ausgangsbedingungen, in die Gesellschaft und die schulische Umgebung eingebunden werden, um Ausgrenzung zu vermeiden. Für Lehrkräfte stellt diese Heterogenität also eine Herausforderung dar, da individuell auf die Interessen und Ausgangsbedingungen der Schüler eingegangen und somit der Stereotyp der Homogenität übewunden werden müsse.

Heterogenität und Homogenität gelten als soziale Konstruktionen, da diese nach offenen und verdeckten Maßstäben in unseren Vorstellungen konstruiert werden. Somit weichen wir bei Heterogenität vom Stereotyp, bzw. der Norm,  der Homogenität ab, indem wir auf einzelne Bedürfnisse der Schüler_innen eingehen.

An Situationen, in denen ich Umgang mit Heterogenität in meiner eigenen Schullaufbahn erfahren habe, besitze ich keine merkenswerten Erinnerungen. Jedoch bei meinem Freiwilligendienst in Costa Rica als Assistenzlehrkraft, habe ich viele solcher Erfahrungen gemacht. Inklusion wird in Costa Rica bereits stärker durchgeführt, als in meiner damaligen Grundschule/ Gymnasium in Niedersachsen. Schüler_innen mit stärkeren Schwierigkeiten in den verschiedensten Bereichen des Schulalltags, wurden einer besonderen Förderlehrkraft zugeteilt, welche während der Unterrichtsstunden zusätzlich unterstützen, da die Klassenlehrer_innen meist nicht auf individuelle Stärken oder Schwächen eingehen konnten. Diese Erfahrung hat mich sehr überrascht, da jede/r Schüler_in somit mindestens täglich besondere Unterstützung erhielt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Schulen in Mittelamerika im Bereich der Inklusion derart fortschrittlich sein würden und wurde somit sehr positiv überrascht.

 


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