Die Konsequenzen der Aussonderung der Schüler_innen mit Förderbedarf hat hauptsächlich Auswirkungen auf die Schüler_innen selbst. Die Sonderklassen oder -schulen führen schnell zu Ausgrenzung und Isolation und sind somit problematisch für die betroffenen Kinder und Jugendliche, da sie somit das Gefühl bekommen nicht akzeptiert oder anders zu sein. Man sollte sie zusammen mit Schüler_innen ohne Förderbedarf unterrichten und somit inkludieren, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen, sondern davon profitieren. Außerdem erhalten sie so Vorbilder in ihrem Alter und können soziale Kontakte knüpfen. Des Weiteren führt diese Heterogenität zu Lernzuwachs und gegenseitiger Unterstützung, woraus resultiert, dass die Schüler_innen lernen, die Kinder und Jugendlichen mit Förderbedarf zu akzeptieren und sie nicht auszugrenzen.  Auch später auf dem Arbeitsmarkt ist der Besuch einer Sonderschule nicht so gut angesehen, wie der Besuch einer normalen Schule.

Es gibt viele verschiedene Diagnosen, die ein Kind oder ein Jugendlicher mit Förderbedarf erhalten kann, unter anderem gibt es die Förderschwerpunkte „Lernen“ und „Wahrnehmung und Entwicklung“. Aus diesen Diagnosen kann man an sich an sich nicht viele Informationen erhalten, jedoch vermittelt es der Lehrkraft eine ungefähre Vorstellung, wo die Probleme liegen können. Beim Förderschwerpunkt „Lernen“ zeigt der Schüler/die Schülerin ein Defizit in Leistungs- und Lernbereich auf, es kann das Verständnis für bestimmte Zusammenhänge fehlen oder auch im Gehirn kann der Prozess der Wahrnehmung verlangsamt sein. Wobei hingehen bei dem Förderschwerpunkt „Wahrnehmung und Entwicklung“ das Kind oder der Jugendliche in der Entwicklung von anderen Schüler_innen derselben Altersklasse abweicht und außerdem Defizite in der Aufmerksamkeit auszeigen kann.

Um der Heterogenität der Schulklasse gerecht zu werden und gut mit dem Schüler/der Schülerin mit Förderbedarf umzugehen, benötigt man viele Informationen, Materialen und Verbündete. Unter anderem sollte eine Kommunikation zwischen allen Lehrkräften der Schule vorhanden sein, um Materialen und Erfahrungen auszutauschen. Am besten wird ein gemeinsames Portal o.ä. angelegt, um Materialien und Unterrichtsmethoden für Schüler_innen mit Förderbedarf zu sammeln. Darüber hinaus kann die Zusammenarbeit mit anderen Schulen hilfreich sein, da somit die Übergänge von verschiedenen Schulformen einfacher gestaltet werden oder Materialien und Methoden ausgetauscht werden können. Außerdem ist es wichtig, vorhandene Sonderpädagogen mit einzubeziehen, um neue Blickwinkel, Meinungen und Anregungen zu erhalten und die Kommunikation mit den Eltern aufrechtzuerhalten, um ein Verständnis von Stärken und Schwächen des Schülers/ der Schülerin zu erhalten. Hiermit können dann Materialien entwickelt oder angepasst werden. Zusammenfassend ist eine Balance zwischen der Trennung der Schüler/innen nach Leistung (Differenzierung) und einer Klassengemeinschaft notwendig, um die Schüler_innen mit Förderschwerpunkten ideal zu betreuen.

Die Entwicklung von Sonderschulen stellte historisch betrachtet einen Fortschritt dar (vgl. Feuser in Müller 2019), da den Schüler_innen somit die Möglichkeit gegeben wurde am normalen Schulsystem teilzunehmen und integriert zu werden, anstatt von Isolation und Ausgrenzung. Vor dem Konzept der Sonderschulen wurden diese Kinder, mit körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung, nicht in das Schulsystem eingebunden, sondern in Psychiatrien oder Krankenhäuser als Kranke untergebracht.

 


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