Die Vorlesung hat mir in vielerlei Hinsicht neue Perspektiven eröffnet und mir ermöglicht, meine eigene Schulzeit zu reflektieren. Ich selbst habe hauptsächlich den „Frontalunterricht“ mit teilweiser Individualisierung erlebt und hatte mit diesem Verfahren nie Probleme, weil alle Schüler gleichbehandelt wurden und den gleichen Informationsinput bekamen. Außerdem bekommen alle die gleichen Rederechte zugeteilt und können somit selbst entscheiden, wie sehr sie sich beteiligen.
Die Individualisierung des Unterrichts erfordert große Selbstständigkeit und Selbstdisziplin der Schüler, jedoch gibt es auch negative Aspekte, welche ebenfalls zu berücksichtigen sind. Es kann vorkommen, dass leistungsschwache Schüler, welche mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung durch die Lehrkraft benötigen, somit vom Unterrichtsgeschehen isoliert werden, da sie sich nicht genauso locker und frei wie andere Schüler*innen unterhalten und im Klassenraum bewegen können und es folglich zur Ausgrenzung kommen kann. Auf der anderen Seite, muss der Lehrer parallel für verschiedene Schüler*innen ansprechbar sein und kann somit für einen Teil mehr und für den anderen Teil weniger zur Verfügung stehen, wodurch es schnell zu Überforderung kommen kann. Ich habe durch die Vorlesung beide Seiten genauer verstehen können und bin somit zu meinem persönlichen Schluss gekommen, dass eine Kombination beider Unterrichtstypen, die des Klassengesprächs und der Individualisierung, meiner Meinung nach sehr sinnvoll sein könnte.

Der Umgang mit Leistungsheterogenität im Unterricht ist mit vielen Herausforderungen und Problemen verbunden. Auf der einen Seite, kann durch Individualisierung des Unterrichts stärker auf leistungsschwache eingegangen werden, jedoch werden so die leistungsstarken vernachlässigt. Das Fallbeispiel der Vorlesung zeigt deutlich die Probleme des Individualisierten Unterrichts auf, da die Lehrkraft nicht die gleiche Aufmerksamkeit jedem Schüler gegenüber aufbringen kann. Dies zeigt, dass nicht für jede*n Schüler*in dieser Unterrichtsform vorteilhaft ist und es ein großes Problem bzw. eine große Herausforderung darstellt, alle Schüler*innen auf gleicher Weise zu fordern bzw. fördern.

Nach Reflexion der letzten Vorlesung, sehe ich die Frage „Welcher Unterrichtstyp ist am sinnvollsten/effektivsten um der Leistungsheterogenität gerecht zu werden?“ als zentrales Problem. Aus diesem Grund könnte diese Fragestellung im Hinblick auf Praktika zur Beobachtung des Unterrichtgeschehens entwickelt werden, um herauszufinden, wie es möglich sein kann, alle Schüler*innen ihren persönlichen Bedürfnissen nach zu unterstützen. Außerdem, wie bereits erläutert, kann es vorkommen, dass aufgrund von erhöhter Aufmerksamkeit der Lehrkraft, ein*e Schüler*in vom Klassenverband ausgegrenzt und diskriminiert wird. Hierbei kann folgende Fragestellung entwickelt werden: „Wie sollte die Lehrkraft mit der Ausgrenzung von einzelnen Schüler*innen umgehen?“.


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