Im Verlauf der Ringvorlesung habe ich viele neue theoretische Erkenntnisse gewonnen, welche für den Verlauf des Studiums und der späteren Arbeit als Lehrerin hilfreich und zentral sein können. Durch die verschiedenen Vorlesungen wurden vielseitige Informationen und Perspektiven der Heterogenität verdeutlicht und Methoden und Tipps gegeben.

1) Gewonnene zentrale, theoretische Erkenntnisse in Bezug auf die Fachdidaktiken der eigenen zwei Fächer und zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen.

Durch die Ringvorlesung wurde mir verdeutlicht, dass Heterogenität nicht nur Probleme, sondern ebenfalls Chancen mit sich bringt. Die Diversität der Schüler ist zugleich eine Herausforderung für die Lehrkräfte, aber ebenfalls eine Bereicherung für die Klassengemeinschaft, von der alle profitieren können. Hierbei ist Homogenität eine Idealvorstellung die wir, bewusst und auch unbewusst, konstruieren, um Überforderungen abzuwenden. Wir bilden unbewusst Stereotype, wobei es wichtig ist, dass wir diese immer wieder aufbrechen und verändern, um Merkmale nicht festzuschreiben. Die Leistungsheterogenität ist eine Herausforderung für die Lehrkraft, da individuell auf alle Schüler eingegangen werden muss (teilweise mit Unterstützung eines Sonderpädagogen) und dies viel Arbeitsaufwand bedeutet. Hilfreich beim Umgang mit Inklusion ist, dass Lehrkräfte einer Schule, aber auch von verschiedenen Schulen, sich regelmäßig austauschen und Materialien miteinander teilen und auch der Austausch zwischen Lehrkraft und Eltern kann wichtig sein, um Stärken und Schwächen des/der Schüler_in zu verstehen. Diese Vernetzung, der sogenannte „Schulcluster“, bietet somit mehr Möglichkeiten auf die Heterogenität einzugehen.
Bezogen auf eins meiner Fächer, Spanisch, habe ich aus der Ringvorlesung 12 „Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht“, neue, zentrale Erkenntnisse mitgenommen. Der Fremdsprachenunterricht ist nicht nur wichtig um eine Sprache zu erlernen, sondern vermittelt auch Wissen über andere Kulturen, wobei die „Sprachen als Kulturträger“ dienen (Tödter, Mareike: RV 12: What’s the difference – Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht).

Im Bezug auf mein zweites Fach, Mathematik, habe ich viele Erkenntnisse aus den Ringvorlesungen mit naturwissenschaftlichen Themen gewonnen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit der Leistungsheterogenität umzugehen: die innere und die äußere Differenzierung. Die innere Differenzierung findet auf der Ebene des gesamten Schulsystems, durch verschiedene Niveaukurse und Zusatzangebote statt. Hierbei profitieren alle Schüler_innen, wenn der Kurs leistungsstark ist, allgemein zeigt die äußere Differenzierung weder positive, noch negative Entwicklungen der Leistungen der Schüler_innen. Die innere Differenzierung bezieht sich auf den Umgang mit Leistungsheterogenität im Unterricht durch Zusatzaufgaben, Aufgaben mit gestuften Lernhilfen und Anpassung des Lerntempos. Bei der Binnendifferenzierung profitieren die leistungsschwächeren von heterogenen Gruppen und die leistungsstärkeren von homogenen Gruppen. Ich empfand dieses Thema als interessant und zentral, da der Umgang mit gestuften Lernhilfen thematisiert wurde, welcher meiner Meinung nach sehr gut Anwendung in Mathematik finden kann, um Schüler_innen die selbstständige Aufgabenlösung zu erleichtern (Kugelmeyer, Christoph: RV 03: empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht).

Zusammenfassend, empfinde ich die Themen des Umgangs mit Inklusion und Leistungsheterogenität, der Mehrsprachigkeit und der inneren und äußeren Differenzierung als zentral und besonders in diesen Bereichen habe ich viele relevante Informationen, auf im Bezug meiner Fächer Mathematik und Spanisch, mitgenommen.

2) Bezug der Faktoren zum Umgang mit Heterogenität auf eigene Praxiserfahrungen

Aus eigener Erfahrung meiner Schulzeit an der Grundschule und am Gymnasium fällt mir nun, wo ich den theoretischen Input durch die Ringvorlesung BA-UM-HET erhalten habe, auf, dass die unbewusste Konstruktion von Stereotypen im schulischen Kontext ständig stattfindet. Im Fremdsprachenunterricht und in naturwissenschaftlichen Fächern wurde häufig zwischen Jungen und Mädchen unterschieden, wobei den Jungs Können in den naturwissenschaftlichen Fächern und den Mädchen ein „Talent“ für Fremdsprachen zugeschrieben wurden. In meiner Schulzeit habe ich die innere und äußere Differenzierung in verschiedenen Zeiträumen erlebt, wobei die äußere Differenzierung mit Niveaukursen in der Oberstufe des Gymnasiums eine gängige Methode war. Diese Aufteilung in erhöhtes und grundlegendes Niveau, die jede/r Schüler_in selbst vornehmen konnte, gefiel mir sehr gut, da jede/r Schüler_in somit eigene Fokusse legen konnte. Jedoch fand hier die innere Differenzierung kaum statt, sondern es wurde in den Niveaukursen vermehrt homogenisiert. Auch an (integrierten) Gesamtschulen findet diese Praxis bereits in der Mittelstufe Anwendung. Durch meine Arbeit als Nachhilfelehrerin erfahre ich viele verschiedene Meinungen zu diesem Thema. Ein Großteil der Schüler_innen, welche ich kenne, kommen gut mit dieser äußeren Differenzierung klar, da sie sich in den einzelnen Niveaukursen wohler fühlen, wenn sie zu den leistungsschwächeren gehören. Bei einigen anderen jedoch scheint mir, dass die Einteilung nicht gut passt, da sie entweder überfordert oder unterfordert sind. Da dies jedoch auch in heterogenen Klassengruppen normal ist, sehe ich die frühe Einteilung in Niveaukurse nicht kritisch.

Problematisch sehe ich die häufige Anwendung von Gruppenarbeiten in heterogenen Leistungsgruppen, da ich aus meiner eigenen Schulzeit oft erlebt habe, dass die Arbeit nur vom/von der leistungsstärksten Schüler/in gemacht wurde und andere Gruppenmitglieder sich fast ganz aus der Gruppenarbeit rausnahmen.

3) Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET?  Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ich würde einerseits gerne noch mehr über die Fragestellung „Meint Inklusion wirklich alle?“ und über die Möglichkeiten des Umgang mit Inklusion an verschiedenen Schulformen erfahren, da die Inklusion Herausforderungen mit sich bringt, welche mich in meinem späteren Berufsleben ebenfalls beschäftigen werden.
Des Weiteren interessiere ich mich dafür, wie ich alle Schüler_innen gleichbehandeln und gleichzeitig differenziert mit ihnen umgehen kann. Ich erhoffe mir zusätzliche Informationen über den Umgang mit förderbedürftigen Schüler_innen, da ich in diesem Themengebiet bisher über wenig Wissen verfüge.

4) Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Als besondere Herausforderung für mich die Vorlesungseinheiten über Gendersensible und allgemeine Sprachsensibilität. Ich werde daran arbeiten müssen, auf meinen eigenen Ausdruck zu achten, da ich bisher häufig nur von Lehrer statt Lehrkraft oder Lehrer_in gesprochen habe und sehr viel unbewusster Bezeichnungen wie z.B. „Ausländer“ verwendet habe. Außerdem ist es ein großes Anliegen und Ziel meinerseits, die Vorbildfunktion für Schüler_innen erfüllen zu können.

Über den Uni-Kontext hinaus könnte ich mich durch unabhängige Praktika oder durch meine Arbeit als Jugendfeuerwehrbeteuer und Betreuer im Konfirmandenunterricht auf diese Herausforderungen vorbereiten, da mir sie mir in diesen Kontexten bereits häufig vorgekommen sind, ich jedoch aber noch nicht die theoretischen Grundlagen, die ich jetzt besitze, hatte, um die Probleme mit einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

 

(Vollständiges Word Dokument mit richtiger Formatierung: Abschlussreflexion BAUMHET Homann)


Comments



Name (required)

Email (required)

Website

Speak your mind

Zur Werkzeugleiste springen