RV09: Herkunft, Gender und soziale Lage

In der dieswöchigen Ringvorlesung ging um das Thema Herkunft und Sprache sowie Literalität. Unter Literalität wird die Lese- und Schreibfähigkeit gefasst. Diese hängt mit der Herkunft der Schüler_innen zusammen, ebenso aber auch mit der sozial-ökonomischen Lage, in der sie aufwachsen.

In meinem POE habe ich drei Wochen im zweiten Halbjahr einer ersten Klasse hospitiert. In der Klasse hatten circa 90% der Kinder einen Migrationshintergrund. Manche sind in Deutschland geboren und sprechen auch zu Hause viel Deutsch. Bei diesen Kindern gab es keine besonderen Beobachtungen im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshintergrund. Andere Kinder aber sprachen zu Hause nur ihre Muttersprache oder waren gar erst ein paar Monate in Deutschland. Bei diesen Kindern war sehr stark zu sehen, dass sie große Probleme beim Lesen und Schreiben von Wörtern hatten. Dies war aber in den meisten Fällen nicht dem geringen Wortschatz geschuldet, denn die Kinder konnten die abgebildeten Dinge benennen. Auffällig hierzu war aber zum Beispiel, dass diese Kinder in Mathe sehr gut waren. Also kann man hier schon einen Zusammenhang zwischen der Herkunft und der Lese- und Schreibfähigkeit feststellen.

Als weitere Beobachtung halte ich es für sehr interessant, ob diese Kinder auch Lese- und Schreibschwierigkeiten bei ihrer Muttersprache hätten.

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