RV11 – Integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik

Diese Woche wurde die integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik in der Ringvorlesung thematisiert. Das hier vorgestellte Förderkonzept aus der Kita lässt sich sehr gut auch in den schulischen Alltag übertragen. Gerade im Anfangsunterricht sind Methoden bei denen spielerisch gelernt wird sehr gut anwendbar, damit der Übergang von der Kita in die Schule für die Schülerinnen und Schüler einfacher gemacht werden kann. Jedoch sollte das Material an die Lerngruppe angepasst werden. Zum Beispiel könnten die Bilderbücher auch schnell durch Erstlesebücher ersetzt werden, um die Kinder weiter zu fördern und zu fordern. Auch bei den Mathespielen sollten weitere Varianten zur Differenzierung nach oben angeboten werden.

Im Anfangsunterricht spielt die Sprache im Mathematikunterricht noch keine sehr große Rolle, da es dort ersteinmal darum geht, die Zahlen kennenzulernen und erste Rechenoperationen zu bearbeiten. Doch sobald auch Sachaufgaben bearbeitet werden, ist es relevant, die Sprache auch zu verstehen. Denn ohne Sprachverständnis kann hier auch kein mathematisches Verständnis der Aufgabe aufgebaut werden und somit die Aufgabe nicht gelöst werden.

In folgenden Pratika würde ich es interessant finden zu beobachten, ob spranchförderliche Arbeitsmaterialien im Unterricht angeboten und genutzt werden und inwiefern Bildungssprache im Unterricht thematisiert wird.

RV09: Herkunft, Gender und soziale Lage

In der dieswöchigen Ringvorlesung ging um das Thema Herkunft und Sprache sowie Literalität. Unter Literalität wird die Lese- und Schreibfähigkeit gefasst. Diese hängt mit der Herkunft der Schüler_innen zusammen, ebenso aber auch mit der sozial-ökonomischen Lage, in der sie aufwachsen.

In meinem POE habe ich drei Wochen im zweiten Halbjahr einer ersten Klasse hospitiert. In der Klasse hatten circa 90% der Kinder einen Migrationshintergrund. Manche sind in Deutschland geboren und sprechen auch zu Hause viel Deutsch. Bei diesen Kindern gab es keine besonderen Beobachtungen im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshintergrund. Andere Kinder aber sprachen zu Hause nur ihre Muttersprache oder waren gar erst ein paar Monate in Deutschland. Bei diesen Kindern war sehr stark zu sehen, dass sie große Probleme beim Lesen und Schreiben von Wörtern hatten. Dies war aber in den meisten Fällen nicht dem geringen Wortschatz geschuldet, denn die Kinder konnten die abgebildeten Dinge benennen. Auffällig hierzu war aber zum Beispiel, dass diese Kinder in Mathe sehr gut waren. Also kann man hier schon einen Zusammenhang zwischen der Herkunft und der Lese- und Schreibfähigkeit feststellen.

Als weitere Beobachtung halte ich es für sehr interessant, ob diese Kinder auch Lese- und Schreibschwierigkeiten bei ihrer Muttersprache hätten.

RV08: Genderperspektiven

In dieser Woche waren die Genderperspektiven in der Grundschule Thema der Ringvorlesung. In den 1960er Jahren wurde die Koedukation in Deutschland eingeführt. Bei diesem Unterrichtskonzept werden Mädchen und Jungen zusammen in einer Klasse unterrichtet. Dennoch stellte sich heraus, dass es weiterhin in der Berufswahl geschlechterspezifische Unterschiede gab. Als ebenfalls auffällig stellte sich heraus, dass die Leistungen der Mädchen im Schnitt besser waren als die der Jungen.

In meinem Orientierungspraktikum und in meinem POE hospitierte ich jeweils in ersten Klassen. Hier konnte ich Erfahrungen mit stereotypen Verhalten machen. Mir ist des Öfteren aufgefallen, dass die Mädchen ihre Aufgaben in den meisten Fällen ruhiger und ordentlicher bearbeiteten. Außerdem malten sie sehr gerne in der Freispielzeit oder spielten ruhigere Spiele. Wohingegen die Arbeiten der Jungen häufig nicht so ordentlich erledigt wurden. Auch musste man sie öfter in Freispielphasen ermahnen, etwas Ruhigeres zu spielen, da sie sehr wild innerhalb des Klassenraums wurden. Wichtig ist hierbei aber auch, dass diese Beobachtungen nicht auf alle Mädchen und Jungen der Klasse zutrafen.

In meiner Praktikumsklasse des POEs gab es einen sehr hohen Anteil von Schüler_innen mit Migrationshintergrund. Hierzu finde ich es interessant, ob es aufgrund der kulturellen Herkunft Unterschiede in dem stereotypischen Verhalten der Kinder innerhalb der Klasse gibt.