RV05: Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion

In dieser Woche war das Thema der Ringvorlesung „Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion“. Hierbei ging es um Englisch als Selektionsfach, Englisch für alle, Englischunterricht in der Grundschule und es wurden drei Ansätze zum Umgang mit Heterogenität in Bezug auf den Englischunterricht vorgestellt.

Fremdsprachenunterricht, der vor allem kognitive Fähigkeiten anspricht, ist durch Grammatikübgungen, Übersetzungen und Nachsprechen gekennzeichnet. Früher gab es sogenannte Sprachlabore. Hier bekam jeder Schüler Kopfhörer auf und hat hierüber englisch gesprochene Sätze gehört und sollte diese dann nachsprechen. Es sollte also kontextlos wiedergegeben und geübt werden. Die Grammatik und Aussprache wurde einfach nur in die Schüler eingetrichtert. Diese hat aber nie die Chance ihr Können überhaupt anzuwenden. Die Grammatik zu lernen gilt als „geistige Ertüchtigung“. Somit werden die Schüler_innen, die kognitv sehr begabt sind, bei einem Englischunterricht, der vor allem kognitive Fähigkeiten anspricht, bevorzugt und andere eher selektiert.

In meinem Englischunterricht in der Schule wurden schon relativ viele Sprechanlässe geschafffen. Dort hatte man aber klare Vorgaben, worüber gesprochen werden sollte, zum Beispiel über Hobbys oder was man am Tag davor gemacht hat. Dennoch wurde aber auch sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Grammatik und Rechtschreibung richtig ist. Dies wurde häufig durch kleinere Tests überprüft. Auch wurde auffallend häufig in den Schulbüchern thematisiert, was typisch Englisch ist und was typisch Deutsch ist.

Ich finde es besonders spannend, ob immer Deutsch als Kontrastsprache benutzt wird, da ich in meinem letzten Praktikum sehr viele Kinder noch nicht so gut Deutsch sprechen konnten. Außerdem wäre wichtig zu beobachten, ob unterschiedliche Lernertypen bei dem Unterricht angesprochen werden. Hier wäre beispielsweise ein Beobachtungsmerkmal, ob ein ausgleichendes Verhältnis zwischen Sprechanlässen und Grammatik lernen herrscht.

 

Ein Gedanke zu „RV05: Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion“

  1. Hallo Tomke,
    meine Erfahrungen, was den englich Unterricht in der Grundschule aber auch in weiterführenden Schulen angeht, ist ähnlich wie deiner. Es wurde immer sehr viel wert auf Grammatik und Rechtschreibung gelegt, jedoch auch reale Sprechanlässe geschaffen. Interssant finde ich hierbei, dass die Quantität dieser Sprechanlässe deutlich von den jeweiligen Lehrkräften abhing.
    Ich bin sehr froh dass ich die in deinem Kommentar erwähnten Sprachlabore nie selber erleben musste, denn ich bin der festen Meinung, dass Sprachen deutlich schneller und besser erlernt werden, wenn die Lernenden einen Sinn darin sehen und dieser Sinn besteht nunmal darin sich mit anderen Menschen unterhalten zu können.
    Dein Interesse an anderen Kontrassprachen als Deutsch finde ich sehr berechtigt und spannend, jedoch habe ich leider bisher in meinen Praktikas fast ausschießlich Deutsch erlebt.

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