Die Kunst

Die zentrale Frage: „An der Kunst ist für das Leben nichts zu lernen?“ (Hermann K. Ehmer, 1995) kann ich nur mit: „Doch, an der Kunst ist für das Leben viel zu lernen.“ beantworten.

Die Kunst ist, meiner Meinung nach, sehr wichtig für die Gesellschaft und die Kultur. Sie gilt als relevante Repräsentation bestimmter Gesellschaften und Kulturen eines Landes. Vor allem in der Schule finde ich dieses Fach sehr wichtig. Der Stundenplan der Schülerinnen und Schüler ist oftmals überfüllt mit den Fächern Englisch, Deutsch und Mathe, in denen sie meist hochkonzentriert und durchgehend aufmerksam mitarbeiten müssen. In der Regel verläuft dieser Unterricht nach der Planung des Lehrers und die Schülerinnen und Schüler müssen diesem genauen Plan folgen.

Der Kunstunterricht verhilft den Schülerinnen und Schülern zu ein paar Stunden in der Woche, wo sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen können und wo sie sich nach ihrem eigenen Arbeitsplan richten können. Meiner Erfahrung nach, hatten wir im Kunstunterricht immer ein festes Datum, an dem wir ein bestimmtes Bild fertig gemalt abzugeben hatten. Die Arbeit an dem Bild selbst konnten wir uns selber einteilen. Obwohl ich nie eine gute Künstlerin war, hat mir der Unterricht in Kunst immer sehr viel Spaß gemacht, denn man konnte sich vom Schulalltag ein wenig erholen. Auch fielen die Kunstnoten immer sehr gut aus, da es in der Kunst kein „richtig“ und „falsch“ gibt. Die Lehrerinnen und Lehrer haben eher die Begeisterung und Motivation des Arbeitens und die Sauberkeit bewertet. Die meist guten Noten führte bei allen Schülerinnen und Schülern aus meiner Klasse zu neuer Motivation und Kraft, auch um die anderen Fächer der Woche zu bewältigen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Kunst, meiner Meinung nach, eine sehr große Bedeutung hat und vor allem auch eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft und somit auch in den einzelnen Schulen spielt. Die Kunst spiegelt die Kultur eines Landes wieder und im Schulunterricht können die Kinder der Kunst näher kommen und sie erleben.

Die Jungs fühlen sich zunehmend unwohl in der Grundschule

Wilfried Bos fand mithilfe seiner IGLU-Studie von 2003 heraus, dass Jungen im Vergleich zu Mädchen deutlich weniger Freude daran haben, in die Grundschule zu gehen. Ein Grund dafür, warum ein Kind ungerne in die Schule geht, könnte sein, dass es sich dort unwohl fühlt. Meiner Ansicht nach, ist es ein großes Problem der Grundschulen, dass der größte Teil der Lehrschaft Lehrerinnen sind. Oftmals fehlt den Schülern die männliche Bezugsperson und sie fühlen sich auf sich allein gestellt. Die Mädchen haben, im Falle einer Klasse mit Klassenlehrerin, eine gleichgeschlechtliche Bezugsperson. Die Jungs hingegen fühlen sich benachteiligt und versuchen es weitgehend zu akzeptieren und damit umzugehen. Ihnen fehlt im Schulalltag die männliche Bezugsperson, an die sie sich richten können und von der sie sich verstanden fühlen. Jungs fällt es häufig schwer, sich Lehrerinnen anzuvertrauen und sie sind vergeblich auf der Suche nach männlichen Vorbildern.

Ich denke, dass die Jungs deutlich mehr Interesse an der Schule hätten, wenn es mehr männliche Lehrkräfte an Grundschulen geben würde. Es wäre für die Jungs und ihre Entwicklung der eigenen Identität mehr als wichtig, eine gleichgeschlechtliche Bezugsperson zu haben.

Zudem wurde mithilfe der Studie herausgefunden, dass Jungen bei gleichen Leistungen, unter anderem in Deutsch, schlechter bewertet werden, als Mädchen. Das könnte daran liegen, dass Jungs häufig in eine Art „Schublade“ gesteckt werden. Von vorneherein werden die Jungs als laut und unruhig eingeschätzt, was ich keinenfalls unterstütze. Meiner Erfahrung nach, gab es auch sehr viele Jungs in meinen Klassen, die sehr still und zurückhaltend waren, dafür aber Mädchen, die umso lauter waren. Ich möchte mich ausdrücklich gegen das „Schubladendenken“ aussprechen, und vor allem auch gegen eine Benotung in den Schulfächern, die voreilige Schlüsse gegenüber Schülern mit einbeziehen und ihre Leistungen nicht fair bewerten.

Als letzten Punkt, der mithilfe der Studie herausgefunden worden ist, möchte ich auf das von Jungs deutlich weniger vorhandene Interesse am Lesen als das von den Mädchen eingehen. Jungs haben gegenüber Mädchen eine geringere Lesekompetenz, die sich dann auf die Motivation zum Lesen negativ auswirkt. Hier würde ich es wichtig finden, wenn den Jungs spezielle und auf ihre Schwächen abgestimmten Kurse angeboten werden könnten, wo ihnen Hilfe angeboten wird, um die Lesekompetenz individuell zu fördern und die Motivation neu zu entfachen.

Dasselbe gilt für die Mädchen und die Naturwissenschaften. Die Kompetenz der Jungs ist dort höher, als die der Mädchen und auch hier würde ein Angebot bestimmter Kurse den Schülerinnen und Schülern, die Probleme in diesen Fächern haben, sehr viel weiterhelfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für die Grundschulen wichtig wäre, mehr männliche Lehrpersonen zu erwerben und einzustellen, damit die Jungs eine männliche Bezugsperson im Schulalltag haben und ihnen auf dem Weg ihrer Identitätsentwicklung geholfen werden kann.

Darüberhinaus ist es wichtig, Jungs auch in sprachlichen Fächern fair zu bewerten und nicht an voreiligen Schlüssen festhalten, dass Jungs im sprachlichen Bereich nicht so begabt sind wie Mädchen.

Als letztes wäre es von großem Vorteil, Kurse in bestimmten Fächern anzubieten, damit Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit haben, ihre Schwächen in Stärken umzuwandeln und damit sie einen Ort haben, an dem sie individuelle Förderung und Hilfe erhalten.