Posted on September 28, 2023
Die Geburt unserer Vision – Die Entwicklung unserer Performance
Das neue Jahr 2023 begann für uns mit einem besonderen Treffen am 10. Januar. Diesmal hatten wir uns an einem anderen Ort versammelt, nämlich im gemütlichen Café „Woyton“ in unserer Stadt. Ein Ort, der uns inspirierte und die perfekte Kulisse für unsere kreativen Gedanken bot.
Wir starteten unsere Zusammenkunft mit der Hausaufgabe, die wir uns beim letzten Treffen aufgetragen hatten. Jeder von uns hatte sich Gedanken gemacht und seine Ideen niedergeschrieben.
Als wir unsere Ergebnisse zusammentrugen, wurde schnell klar, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Unsere Diskussion führte uns zu einer tiefen Erkenntnis: Zukunftsutopien sind Visionen von einer Gesellschaft oder einer Welt, in der all die gegenwärtigen Probleme, Herausforderungen und Ungerechtigkeiten überwunden wurden. Es sind Vorstellungen von einer besseren Welt, in der Fortschritt, Wohlstand, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und das Wohl aller Menschen im Mittelpunkt stehen.
Diese Erkenntnis begeisterte uns und spornte unsere Kreativität an. Jetzt war es an der Zeit, unsere Gedanken und Visionen in die Tat umzusetzen.
Die Arbeit an unserer Performance begann, und wir waren voller Vorfreude auf die kommenden Schritte. Unser Ziel war es, unsere Botschaft von einer besseren Zukunft auf kreative und inspirierende Weise zu vermitteln.
Unsere Reise in die Welt der Zukunftsutopien hatte gerade erst begonnen, aber wir waren fest entschlossen, sie fortzusetzen und eine Performance zu kreieren, welche uns fesselt und die Thematik auf den Punkt bringt.
Diesmal standen die Leitfragen im Mittelpunkt. Diese Fragen sollten uns nicht nur leiten, sondern auch am Ende unserer Performance beantwortet werden. Es war an der Zeit, unsere kreativen Köpfe zusammenzulegen und uns mit diesen Leitfragen auseinanderzusetzen.
Wir setzen uns intensiv mit den Leitfragen auseinander. Unsere Köpfe fingen an zu brodeln, und Ideen sprudelten nur so aus uns heraus. Es war, als ob eine kluge Idee die nächste jagte, und vor unseren Augen begann unsere Performance, Form anzunehmen.
Es war ein toller Moment für uns als Gruppe, als wir erkannten, dass unsere Ideen tatsächlich zusammenpassten und eine sinnvolle und kohärente Performance entstand. Jeder von uns trug seinen Beitrag bei, und nach und nach nahm unsere Vision von einer tiefgründigen Performance Gestalt an.
Unsere Reise in die Welt der Zukunftsutopien nahm immer konkretere Formen an, und wir konnten es kaum erwarten, unsere Performance zum Leben zu erwecken. Begleitet uns auf dieser aufregenden Reise, während wir unsere Vision in die Realität umsetzen und eine Botschaft der Hoffnung und Inspiration für eine bessere Zukunft vermitteln!
Posted on September 28, 2023
Auf den Spuren unserer Zukunftsutopien- Die Anfänge unseres performativen Projekts
Es waren die Tage des 20. Dezember 2022, 01. Januar 2023 und 17. Januar, die unsere Gruppenmitglieder in ihren Bann zogen und uns in eine Welt der Kreativität und Inspiration führten. Diese internen Treffen sollten zu Eckpfeilern unserer performativen Forschungsreise werden, die uns auf eine intensive und lehrreiche Reise mitnahmen.
Am 20. Dezember versammelten wir uns erneut, um die von Martina bereitgestellten Schlüsselpunkte zu durchleuchten. Die Anregungen hatten uns bereits auf dem richtigen Pfad gehalten. Gemeinsam setzten wir uns als Gruppe zusammen und starteten ein Brainstorming.
Die Antwort war klar: Zukunftsutopien!
Ideen sprudelten unaufhörlich aus uns heraus, und wir spürten sofort, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Wir hatten einen gemeinsamen Konsens gefunden und verstanden, dass
„Zukunftsutopien“ Vorstellungen oder Visionen von einer idealen und positiven Zukunft darstellen. Viele Fragen kamen uns in den Sinn. Wie sieht eine ideale Zukunft aus? Was bedeutet es in einer positiven Zukunft zu leben?
Als Hausaufgabe setzten wir uns das Ziel, herauszufinden, was Zukunftsutopien konkret bedeuten und ob uns bereits Utopien begegnet waren, die in unserer Gesellschaft von besonderer Relevanz waren.
Wie seht ihr das? Könnt ihr diese Fragen für euch beantworten?
Diese Aufgabe versprach, uns noch tiefer in das Thema einzuführen und unsere Perspektiven zu erweitern.
In den kommenden Wochen würden wir uns weiter vertiefen, unsere Konzepte schärfen und unsere performativen Ideen und Anregungen zum Leben erwecken. Begleitet uns auf unserer Reise, während wir die Welt der Zukunftsutopien erkunden und versuchen, das Unmögliche möglich zu machen!
Posted on September 28, 2023
Von der Idee zur Bühne: Unsere Reise in die Welt der Zukunftsutopien
Ein Blick hinter die Kulissen unserer performativen Forschungsreise.
Am 13. Dezember 2022 versammelten sich alle Gruppen erneut, nachdem wir drei Wochen lang in intensiver Selbstreflexion innerhalb der Gruppen verbracht hatten. Unser Ziel? Die Entwicklung eines bahnbrechenden performativen Projektdesigns. Dieser Tag versprach erste Einblicke und aufregende Entwicklungen.
Martina hatte eine Power-Point-Präsentation vorbereitet, die uns in die Welt der Performanz einführte. Unser erster Schritt bestand darin, unsere Selbstexperimente den anderen Gruppen vorzustellen. Es war wirklich faszinierend zu sehen, welche kreativen und vielfältigen Ergebnisse dabei zutage traten. Es war ein klarer Beweis dafür, wie unterschiedlich Menschen Dinge auf ihre ganz eigene Weise interpretieren können.
Martina gab uns wertvolle Denkanstöße, wie wir die Rahmenbedingungen für unsere Forschungsfragen oder Untersuchungsgegenstände setzen können. Wir bündelten unsere Kreativität und arbeiteten gemeinsam daran, unsere performativen Ziele und den Fokus unserer Bearbeitung zu definieren. Ein Gedanke, der uns alle sofort ansprach und faszinierte, war die Idee des „Experimentierens mit Gesellschaftsutopien“.
Martina gab uns unsere Grundprinzipien, die wir während unserer Forschungsreise beherzigen sollten. Unter dem Stichwort „Performativer Forschungsablauf“ tauchten wir tiefer in dieses faszinierende Universum ein. Weitere spannende Anregungen für tolle Selbstexperimente wurden präsentiert und mithilfe von Bildern veranschaulicht und erläutert. Unsere kreativen Sinne wurden auf Hochtouren geschaltet.
Wir diskutierten intensiv über die relevantesten Punkte für unsere Performance und klärten alle noch offenen Fragen. Wir waren bereit, diese aufregende Forschungsreise in der Welt der Performance anzutreten.
Bleibt dran, denn wir werden euch auf unserer spannenden Reise mitnehmen und euch weitere Einblicke in unsere performativen Abenteuer gewähren!
Updated on September 28, 2023
Ein Jahr voller Entdeckungen und Kreativität: Unser Projektstart im Wintersemester 2022
Willkommen zu einem neuen Blogeintrag von uns,
Am 18.10.2022 startete unsere Reise und wir kamen für das erste Treffen des Wintersemesters zusammen. Zuerst haben wir uns alle in Ruhe kennengelernt und dann über den Verlauf des Projekts geredet. Eine wichtige Sache, die wir hier bezüglich des Projektziels gelernt haben, ist: Es ist nicht von Beginn an festgelegt. Es entwickelt sich mit der Zeit und der Prozess ist das Ziel. Das ist ein Satz, den wir uns im Laufe des Projekts tatsächlich immer wieder gesagt haben. Das hat uns wirklich weitergeholfen. Ebenfalls beim ersten Treffen haben wir uns dann noch zu den Themen Gesellschaft, Macht, Körper und Gesundheit Gedanken gemacht. Wir haben aufgeschrieben, was wir mit den jeweiligen Begriffen verbinden. Das hat uns direkt ein paar spannende Einblicke in die Gedanken und Ideen der anderen gegeben. Wo die einen mit dem Wort „Macht“, Dinge wie Patriarchat und Religion assoziieren, haben die anderen damit direkte Handlungen wie zum Beispiel Mobbing in Verbindung gebracht. Schreibt uns doch gerne auch mal, was euch zu diesen Begriffen einfällt.
Neben interessanten theoretischen Input haben wir immer mal wieder kleine performative Übungen durchgeführt, was für eine tolle Abwechslung sorgte.
In den November sind wir dann mit den Themen Kunst und performativer Sozialforschung gestartet, wobei wir uns auch die Arbeit von Marina Abramovic angeschaut haben. Das ist auch eine Empfehlung unsererseits an euch Leser*innen. Schaut es euch doch gerne mal an!
Danach haben wir uns nun auch so langsam in unseren Projektgruppen zusammengefunden. Da wir ab diesem Zeitpunkt ein Jahr lang zusammenarbeiten werden, mussten wir uns natürlich erstmal ganz viel austauschen. Sowohl über unsere Arbeitsweisen als auch über erste Ideen und wann man in der Regel Zeit für gemeinsame Treffen hat.
In der Woche um den 8.11.22 sollten wir uns dann das erste Mal als Gruppe selbstständig Treffen. Hier haben wir uns schonmal in den Uni Blog hineingefuchst, welcher die Grundlage für unseren Projektprozess darstellt. Hier nehmen wir euch mit!
In der Zeit war uns noch nicht bewusst, was das für eine bunt gemischte, interessante, manchmal anstrengende aber insgesamt sehr inspirierende Reise sein wird. Die Neugierde wurde aber schon hier immer größer und größer. Wir hatten große Lust auf diese besondere Art und Weise von Forschung.
Am 15.11. fand erst einmal das letzte Treffen mit allen Gruppen zusammen statt. Hier haben wir unseren Gruppennamen bekannt gegeben, den wir uns lange überlegt haben: „die vier Orakel“. Wieso? Weil es Orakel möglich machen können, eine Offenbarung zu gewinnen und so eine Herangehensweise an Zukunfts- oder Entscheidungsfragen bieten. Ein passender Name mit schöner Bedeutung für unser Projekt, wie wir finden. Was sagt ihr dazu? Wir müssen wir jedoch sagen, dass wir zuvor Kunst-Orakel-Karten bei Martina gezogen haben. Diese sollten uns auf unseren Weg durchs Projekt begleiten. Diese Orakelziehung fanden wir sehr schön und was auf unseren Karten stand, war ziemlich inspirierend für unser Projekt. Das hat uns dann auch die Idee für unseren Namen gegeben.
Bevor es dann in die selbstständige Gruppenarbeit ging, haben wir eine Einführung über die anstehenden Praxisprojekte bekommen. Vorab schonmal die Info: Wir konnten uns sehr kreativ ausleben! Aus einer ganzen Bandbreite von performativen Experimenten, sollten wir uns 6 Stück aussuchen und bis zum 13.12. erproben. Dabei sollten wir auf emotionale und sinnliche Wahrnehmungen achten. Das ist doch jetzt ein guter Zeitpunkt, euch einen Einblick in unsere Experimente zugeben.
Angefangen hat es mit unserem Lieblingsgericht. Ganz klar: Karottenkuchen! Wir haben uns also getroffen und zusammen gebacken. Die ganze Küche hat lecker gerochen und am Ende haben wir gemeinsam unsere Kreation probiert. Ich kann nur sagen: das war ein richtiges Erfolgserlebnis. Seht selbst:
Bei dem nächsten Experiment sollte ein Einrichtungsgegenstand erfunden werden. Nach längerem überlegen sind wir auf „ROBERT 2000“, den automatischen Müll-Trenner gekommen. Die Idee dahinter ist, dass egal was für eine Art von Müll entsorgt werden soll, dieser vom Mülleimer erstmal gescannt wird und direkt in die richtige Müllvorrichtung weitergeleitet wird. Man muss also nie wieder selber überlegen, ob etwas zum Beispiel in den Rest- oder doch lieber in die Plastikabfall gehört. Gut für uns und gut für die Umwelt!
Später haben wir noch eine Liste erstellt, mit 5 Sachen, die wir grade vermissen. Auf Grundlage dieser Liste haben wir anschließend noch ein Gedicht geschrieben, welches wir aber lieber für uns behalten würden. Da haben wir mal wieder so richtig über die Kindheit geschwärmt und uns dazu ausgetauscht. Versucht das doch auch gerne mal selber aus und lasst eurer Kreativität freien Lauf.
Mal so richtig kreativ herumspinnen, konnten wir dann bei den nächsten zwei Experimenten. Wir haben uns einen Freund ausgedacht Luca heißt unser Freund. Uns war wichtig, dass man alle schönen Sachen mit ihm gemeinsam machen kann und er einem immer zuhört! Als Kontrast dazu haben wir uns für das nächste Experiment ein Monster ausgedacht. Dabei haben wir uns überlegt, wovor wir uns in der Kindheit alles gefürchtet haben.
Als schönen Abschluss haben wir ein aufmunterndes Banner erstellt. Hier hat sich jeder ein Thema überlegt, wozu man verschiedene Bilder gesammelt hat. Als wir es am Ende dann zusammengefügt haben, hatten wir eine richtig tolle und inspirierende Collage. Es war sehr schön, uns darüber dann auszutauschen und zu erfahren, was jeder von uns als aufmunternd empfindet oder inspirierend. Hier seht ihr einmal unsere Collage:
Schreibt uns auch gerne, was ihr mit den Wörtern verbindet und was euch so richtig aufmuntert und inspiriert.
Posted on September 25, 2023
Die Welt der Performative Sozialforschung: Brücke zu einer innovativen Zukunft
Was ist performative Sozialforschung und wie setzen wir das in unserem Projekt um?
Performative Sozialforschung ist ein Teil der qualitativen Sozialforschung und stellt eine Methode dar, die anhand verschiedener künstlerischer Darstellungen wissenschaftliche Inhalte vermittelt. Dabei ist die Art der Vermittlung dem Darstellenden/ Forschenden völlig freigestellt. Ob beispielsweise in Textform, Theater, Musik oder Tanz.
Im ersten Block unseres Projektes wurden wir thematisch in das Feld der performativen Sozialforschung eingeführt und haben uns erstmals theoretisch und im weiteren Verlauf auch praktisch mit diesem Themenfeld auseinandergesetzt. Es hat ein wenig Zeit gebraucht, gedanklich aus dem „klassischen“ Weg des Umgangs mit wissenschaftlichen Themen auszubrechen und auf eine Art „Erkundungstour“ zu gehen. In der performativen Sozialforschung werden keine festen Grenzen gesetzt, was eine Performance beinhalten sollte und was nicht. Jegliche Form der Darstellung, die eine Auseinandersetzung mit gestellten Forschungsfrage beinhaltet, kann integriert werden.
Lediglich vier Aspekte gilt es in der performativen Arbeit zu vermeiden: Selbstsucht, Oberflächlichkeit, Zynismus und Sensationsgier.
Aber was hat performative Sozialforschung jetzt überhaupt mit Public Health zu tun?
Was fällt euch dazu ein?
Fangen wir mal mit den ersten Aspekten an:
Nachdem wir euch in der Endperformance unsere Überlegungen zu “Bildung in der Zukunft”/ “Schule in der Zukunft” vorgestellt haben, seid nun ihr an der Reihe! Welche Vorstellungen habt ihr zu dem Thema?
Was kommt euch in den Kopf, wenn ihr an Bildung in der Zukunft denkt?
Gibt es beispielsweise noch Klassensysteme? Heißt es noch “Schüler*innen”? Gibt es noch Lehrende? Wie könnte ein Ort des Lernens aussehen? Kommt euch eine bestimmte Farbe in den Kopf? Wir könnten ewig so weiterfragen, denn: der performativen Sozialforschung sind keine Grenzen gesetzt!
Warum ist Partizipation so wichtig? Wenn wir uns mit dem Thema Gesundheit beschäftigen wollen, sollten die individuellen Perspektiven betroffener Personen berücksichtigt werden. Denn jede*r von ihnen bringt unterschiedliche Ideen, Bedürfnisse, Ressourcen und Erfahrungen mit. Diese können dann in Gesundheitsplanungen einbezogen werden und zu effizienteren und bedürfnisorientierteren Lösungen beitragen.
Wir wollen eure vielfältigen Perspektiven in unser Projekt miteinbringen! Wie genau, dazu kommen wir später in unserem Blog. Dann wollen wir Schritt für Schritt mit euch gemeinsam versuchen eine Schule der Zukunft mit euren Ideen zu erstellen! Es wäre doch auch spannend zu sehen, in welchen Fragen eine hohe Übereinstimmung herrscht und in welchen ein höhere Diskussionsbedarf besteht? Über diesen Austausch könnten wir Merkmale identifizieren, die in unserer gemeinsam gestalteten Schule der Zukunft nicht fehlen dürfen und uns einen effizienteren Ressourceneinsatz ermöglichen.
Durch den Austausch und Integration im höheren Maße sichergestellt werden, dass die umgesetzten Maßnahmen zielgerichtet und nachhaltig sind.
Eine kurze Reise in die Vergangenheit:
In der ersten Hälfte des Praxisprojekts haben wir uns das zentrale Überthema “Utopie und Gesellschaft” gesetzt. Utopie und performative Sozialforschung? Wie passend! Wie würden wir uns ein soziales und gesundes Miteinander wünschen, wenn dem keine Grenzen gesetzt wären?
Schwierige Frage! So hatten wir uns zunächst überlegt, mit welchen Erfahrungen, Grenzen und Erwartungen wir sozialisiert und aufgewachsen sind. Mit welchen Vorurteilen ist unsere Gesellschaft konfrontiert?
Welche globalen Ereignisse verursachen in uns Angst und Unbehagen? Und was würden wir uns im Gegensatz dazu für unsere Gesellschaft und unsere Erde wünschen?
Und dabei immer wieder daran denken: Wir setzen uns bei unseren Überlegungen und unserer Darstellung keine Grenzen. Wie wir dies nun im Detail umgesetzt haben, könnt ihr an anderer Stelle dieses Blogs erfahren!
Für unser aktuelles Thema setzen wir uns ebenfalls mit sozialgesellschaftlichen Fragen auseinander. Wie sollte das Verhältnis zwischen Autorität und Lernenden gestaltet werden? Welche Rolle spielt die Sprache im Zusammenhang mit Bildung? Wie kann ein Raum gestaltet werden, um das Lernen positiv zu bestärken? Ist technologischer Fortschritt fördernd oder doch eher ablenkend?
Ihr merkt schon… je länger man darüber nachdenkt, desto mehr könnte man darüber philosophieren.
Die Überlegung wie eine Schule der Zukunft aussehen könnte, kann nun im Rahmen dieses Projektes erstmal nur abstrakt beantwortet werden können. Im Grunde gestaltet sich doch eigentlich jede*r von uns bewusst oder unbewusst eine sich individuelle Lernatmosphäre, in der man möglichst effektiv lernen kann. Sei es die Tageszeit, das Lernen zuhause oder in Lernräumen, ob mit oder ohne Musik usw.
Wenn wir über Schule in der Zukunft nachdenken, lasst uns doch hier schon einmal Ideen sammeln, die ihr für euch persönlich schon umgesetzt habt und/ oder beschreibt eine Atmosphäre, die ihr euch schafft, wenn ihr effizient arbeiten/ lernen wollt?
Posted on September 19, 2023
Performatives Lesen: Ein Gedicht aus vergangenen Zeiten beleuchtet unsere Bildungsdiskussion
Die Forderung nach einer Veränderung in unserem Schulsystem ist nicht neu.
Wir haben hier ein Gedicht für euch von Robert Reinick. Reinick schrieb dieses Gedicht zwischen 1821 und 1852. Es gibt viele ähnliche Gedichte, die zeigen, dass die Unzufriedenheit mit dem Bildungssystem nicht neu ist.
Bevor ihr euch dieses Gedicht durchlest, haben wir folgende Idee für euch. Wir wollen das Ganze versuchen, mit euch zusammen performativer zu gestalten. Nehmt euch also gerne einen Moment Zeit, und wenn ihr Lust habt, macht gerne bei folgenden Schritten mit:
Lasst euch nicht stören, schaltet das Handy auf lautlos, macht die Tür zu und sucht euch ein ruhiges Plätzchen.
Nun lest das Gedicht erstmal leise durch.
Nun lest es einmal laut vor. Achtet dabei auf den Rhythmus und die Betonung des Gedichts. Betont bestimmte Wörter oder Phrasen, um ihre Bedeutung zu verstärken und den Zuhörern zu helfen, den Inhalt besser zu erfassen.
Lest nochmal. Jetzt könnt ihr auch experimentieren mit verschiedenen stimmlichen Ausdrucksformen, um die Charaktere, Emotionen und Bilder im Gedicht zum Leben zu erwecken. Verändert eure Tonlage, Lautstärke und Geschwindigkeit, um den Text lebendiger und interessanter zu gestalten.
Lest noch ein letztes Mal. Nutzt nun eure Körperhaltung, Gestik und Mimik, um die Stimmung und Atmosphäre des Gedichts zu vermitteln. Verwendet bewusst eure Körperbewegungen, um die Worte und Gefühle des Gedichts zu visualisieren. Schwenkt mit, holt mit der Hand aus oder macht das, was sich beim Lesen sonst richtig bzw. passend zum Gedicht anfühlt, ganz intuitiv.
Legt nun das Gedicht zur Seite und setzt euch wieder ruhig hin. Was hat dieses Gedicht in euch ausgelöst? Welche Gedanken sind euch gekommen? Habt ihr das Gefühl, den Aussagen des Gedichts zuzustimmen? Möchtet ihr die Autorin in einer Aussage korrigieren oder etwas hinzufügen? Hat sich etwas in euch und euren Emotionen verändert, während ihr die verschiedenen Übungen gemacht habt?
Ihr könnt diese Fragen ganz alleine für euch beantworten. Wenn ihr Lust habt, sie mit uns zu teilen, würden wir uns aber sehr über eine Nachricht oder einen Kommentar von euch freuen!
“Der Faule”
„Heute nach der Schule gehen,
Da so schönes Wetter ist?
Nein! Wozu denn immer lernen,
Was man später doch vergisst!
Doch die Zeit wird lang mir werden,
Und wie bring‘ ich sie herum?
Spitz! komm her! dich will ich lehren
Hund, du bist mir viel zu dumm!
Ja, du denkst, es geht so weiter,
Wie du’s sonst getrieben hast?
Nein, mein Spitz, jetzt heißt es lernen.
Hier! Komm her! Und aufgepasst!
So – nun stell dich in die Ecke –
Horch! den Kopf zu mir gericht’t –
Pfötchen geben! – So! – noch einmal!
Sonst gibt’s Schläge! – Willst du nicht?
Andre Hund‘ in deinem Alter
Können dienen, Schildwach stehn,
Können tanzen, apportieren,
Auf Befehl ins Wasser gehn.
Was? du knurrst? du willst nicht lernen?
Seht mir doch den faulen Wicht!
Wer nichts lernt, verdienet Strafe,
Kennst du diese Regel nicht?“ –
Horch! – Wer kommt? – Es ist der Vater,
Streng ruft er dem Knaben zu:
„Wer nichts lernt, verdienet Strafe!
Sprich! und was verdienest du?
Machts gut und vielen Dank fürs Orakeln mit uns!
Reinick, R. (o. D.). Der Faule. https://gedichtsuche.de/gedichte/der-faule-r-reinick.html [17.09.2023]
Posted on September 18, 2023
Die Schnittstelle von Bildung und Gesundheit: Chancen und Herausforderungen
Hallo liebe Miträtselnden!
Heute ist der dritte Beitrag unserer Einstiegsreihe zum Thema „Bildung in der Zukunft“. Wir hoffen, die letzten Beiträge haben bereits euer Interesse geweckt. Und vielleicht habt ihr auch fleißig unsere Fragen beantwortet?
Heute schauen wir noch einmal auf den Zusammenhang von Bildung und Gesundheit und schließen dann mit diesem Beitrag unsere dreiteilige Einleitung ab.
Wir hatten schon im ersten Beitrag über die Macht gesprochen, die Bildung über die individuelle und kollektive Gesundheit haben kann. Wir halten fest, dass eine „gute“ Bildung den Grundstein für ein gesundes Individuum legt. Etwas größer gedacht, bedeutet das aber auch eine gesunde Gesellschaft. Wenn wir gewisse Kompetenzen und Wissen nicht schon von zu Hause mitbekommen haben, dann ist die Schule ein guter Raum, um Gesundheitsthemen zu verbreiten und zu erlernen. Einige erinnern sich vielleicht noch an Projekttage oder vielleicht ganze Wochen, in denen man gemeinsam Fakten über gesunde Ernährung gelernt hat oder wie man gesund kocht und welche Alternativen besser sind als Cola und Pommes. Einige kennen vielleicht auch den Besuch beim Zahnarzt, bei dem man gemeinsam das richtige Zähneputzen geübt hat. Die Bundesjugendspiele sollten einen dann zusätzlich noch motivieren, sich körperlich zu betätigen, bei den einen mehr und bei den anderen weniger erfolgreich. Aber nicht nur das Gelehrte und Gelernte verbessert die Gesundheit der Individuen. Die Schule fördert – im besten Fall – Gemeinschaftsgefühle, Solidarität und stärkt vielleicht sogar die Selbstkompetenzen. Läuft in der Schule also alles rund, also passt man ins System, kommt man mit Lehrer*Innen und den Regeln zurecht, findet man Freunde und ein stabiles Umfeld, kann die psychische Gesundheit unterstützt werden. Was aber, wenn wir nicht ins System passen? Auch unsere psychische Gesundheit kann vom Bildungssystem beeinflusst werden. Perfektionismus und Leistungsdruck (vgl. Rathmann 2022). Fehlende Individualisierung und Standardisierung können Lernenden das Gefühl geben, nicht wahrgenommen oder nicht verstanden zu werden (vgl. Singer 2000). Außerdem kann das Bildungssystem auch bestehende Ungleichheiten verstärken. Benachteiligte Lernende haben möglicherweise einen schlechteren Zugang zu Bildungschancen. Sie haben häufig weniger Ressourcen, was vielen ein Gefühl von Frustration, Ungerechtigkeit und Minderwertigkeitsgefühlen geben kann (Becher 2008).
Es gibt Kritik am jetzigen Bildungssystem, die genau das hinterfragt. Denn in unserem jetzigen Schulsystem wird eine Gruppe angeblich gleicher Kinder in ein System gepackt. Alle bekommen die „gleichen“ Regeln und Strukturen vorgesetzt. Auf die unterschiedlichen Interessen, Fähigkeiten, Lerntempos und Bedürfnisse wird nicht eingegangen. In manchen Fällen wird vielleicht versucht, dies durch spezialisierte Lernpädagogen o.Ä. zu tun, aber schon allein der Fachkräftemangel verhindert unter anderem die Möglichkeit, sich individuell auf Schüler*Innen richtig einzulassen und sie so zu fördern, wie es nötig und gut für sie wäre. Das bedeutet für die SchülerInnen meist Leistungsdruck und vor allem wenig Lust auf Schule und Lernen. Auf dieses Thema werden wir in einem kleinen performativen Experiment im nächsten Beitrag noch einmal eingehen.
Hattet ihr in eurer Schullaufbahn Momente, in denen es euch nicht gut ging? In denen ihr vielleicht das Gefühl hattet, nicht dazuzugehören? Oder habt ihr euch manchmal gefragt: „Warum kriegen alle das so gut hin, und nur ich habe damit solche Schwierigkeiten?“ Oder habt ihr euch damals vielleicht schon etwas anderes gewünscht? Zum Beispiel eine weitere Lehrkraft, mehr Zeit für Sport oder mehr kreative Fächer?
Denkt gerne einmal darüber nach, und wenn ihr Lust habt, schreibt gerne in die Kommentare!
Vielen Dank, dass ihr auch bei diesem Beitrag wieder dabei wart, macht’s gut.
Und immer schön weiterorakeln!!
Quellen:
Rathmann, K. (2022), Leistungsdruck und Wohlbefinden in der Schule, Schule als Wohlfühloase? Ausgabe 1, (S:84-85), Friedrich Verlag
Singer, K. (2000), Wenn Schule krank macht, Wie macht sie gesund und lernbereit?, Beltz Taschenbuch, Weinheim
Becher, U. (2008). Bildung — Ressource zur Bekämpfung von Armut. In VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91215-8_5
Updated on September 28, 2023
Die Zukunft der Bildung: Eine Einladung zur Diskussion und performativen Forschung
In diesem ersten Beitrag beschäftigen wir uns also mit der Bildung in der Zukunft. Wir möchten euch liebe Leserinnen und Leser, dazu ermutigen, unsere kleinen Fragen zu beantworten, unsere Fantasien mitzudenken und euch an dieser spannenden Diskussion zu beteiligen.
Also, wir stellen fest: Die Bildung ist ein fundamentaler Bestandteil unserer Gesellschaft. In der Schule entdecken wir unsere individuellen Fähigkeiten, unser Interesse und unsere Kompetenzen. Zumindest sagt man, dass dies der Fall sei. Das System, in dem wir gelernt haben, die Regeln und Vorschriften für die Fächer und Noten, die Hausaufgaben und Prüfungen, die Klassen und der Schulzweig, in dem man war, die Schulzeit, in der wir uns entwickelt haben. Meint ihr, eure Schulzeit hat euch in euren individuellen Interessen, Fähigkeiten etc. unterstützt? Habt ihr das Gefühl, die wichtigen Dinge für euer Wissen und Leben erlernt zu haben?
Uns fällt es schwer diese Frage zu beantworten. Als wir in der Schule waren, haben wir das System selten hinterfragt. Es ist das, was nun mal eigentlich alle mitgemacht haben. Jeder hatte Hausaufgaben, jeder hatte mündliche und schriftliche Noten bekommen und die Gedanken „Wofür zum Teufel brauche ich das jetzt für mein zukünftiges Leben?“ waren auch ganz normal.
Die Bildung prägt nicht nur jeden Einzelnen von uns, sondern auch den gesellschaftlichen Fortschritt. Schauen wir uns die enormen sozialen Veränderungen und technischen Entwicklungen an, sehen wir schon seit längerem: die bisherigen traditionellen Bildungsansätze sind für unsere komplexe Welt nicht (mehr?) geeignet. Auch unsere Arbeitswelt, auf die wir in der Schule ja mehr oder weniger hinzu “lernen“, ist in einem stetigen Wandel, auf den wir Schüler und Schülerinnen richtig vorbereiten müssen. Wir brauchen kritische und kreative Denker. Wollen wir die Bildung der Zukunft erforschen, bietet die performative Sozialforschung eine neue und häufig unterschätze Möglichkeit. Sie wird häufig belächelt, da es sich hierbei nicht um eine „herkömmliche“ Forschung handelt. Bei der performativen Sozialforschung schauen wir noch weiter über den Tellerrand, indem wir mit einem aktiven Mitmachen der Beteiligten arbeiten. Dabei können verschiedene Methoden hinzugezogen werden, die sich auch mit Tanz, Theater, Kunst usw. beschäftigen. Diese Methoden können uns vielleicht helfen, die Bildung als eine lebendige und kreative Erfahrung zu sehen. Habt ihr Ideen wie man Bildung performativ erforschen kann?
Hier nur mal ein kleines Beispiel:
Sehr euch die folgenden Bilder an. Notiert euch die Antworten:
Was war euer erster Eindruck?
Wie wirkt das Bild?
Wie würdet ihr euch dort fühlen?
Könntet ihr euch dort konzentrieren und auch wohlfühlen?
Was es noch alles mit der performativen Sozialforschung auf sich hat, erfahren wir aber noch in den nächsten Wochen!
Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder möchtet, das spezielle Themen vertieft oder nochmal überdacht werden?
Dann schreibt uns sehr gerne in die Kommentare oder privat eine Nachricht.
Wir freuen uns sehr auf diese kleine Reise und auf die Einblicke, die unsere Glaskugel uns gewähren wird!Machts gut und viel Spaß beim Orakeln!
Updated on August 29, 2023
Ein kleiner Einblick in unsere Welt!
Wir sind die vier Orakel, eine engagierte und neugierige Gruppe an Public-Health-Studentinnen. Wir wollen mit euch in den nächsten Wochen gemeinsam entdecken, erfinden, rätseln, träumen und ein wenig in die Glaskugel der Zukunft schauen.
Wir könnten in diesem Blog natürlich über Gott und die Welt philosophieren. Aber wir werden uns ganz speziell mit dem faszinierenden Thema „Bildung in der Zukunft: Eine performativ-sozialforschende Perspektive“ beschäftigen. Was meint ihr? Wie könnte eine Gruppe von Studentinnen auf die Idee kommen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen? Was würde euch denn an diesem Thema interessieren?
Unsere Hintergründe, warum wir uns dafür entschieden haben, sind dabei ganz verschieden. Aber einen Punkt vertreten wir alle. Unsere Erfahrung mit dem momentanen Bildungssystem. Wir sind uns sicher, dass sich das Bildungssystem grade in einem Wandel befindet, der mehr als notwendig ist. Das Bildungssystem, so wie es jetzt existiert, muss unserer Meinung nach in der Zukunft neu gedacht werden. Unsere Gesellschaft steht zukünftig vor vielen Herausforderungen, denen man durch ein Umdenken des Bildungssystems vielleicht gerecht werden kann. Außerdem spielt die Bildung für unsere Gesellschaft eine enorm wichtige Rolle. Sie ist die Basis und das Stellglied für die Zukunft vieler Schülerinnen und Schüler. Was denkt ihr: Wieso ist die Bildung für einen Menschen in unsere Gesellschaft so wichtig? Habt ihr selbst Erfahrungen gemacht, die eure Gedanken dazu hervorheben?
Letztendlich ist es Fakt, dass sich unser Bildungsstatus nicht nur auf unseren sozialen Status auswirkt. Sie ist maßgeblich daran beteiligt, wie gut es um das Wohlbefinden und die Gesundheit eines Menschen steht. “Menschen mit geringem Bildungsstatus sind wahrscheinlicher von Krankheiten betroffen als Menschen mit hohem Bildungsabschluss. Dieser Zusammenhang ist darauf zurückzuführen, dass die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe und die Verfügbarkeit gesundheitsbezogener Ressourcen mit der Qualität des Bildungsabschlusses sinken. “ (Kleiber 2018). Um jetzt, in unserer Gegenwart, zu erahnen wie die Schule der Zukunft sich auf uns auswirkt, können wir das interessante Feld der performativen Sozialforschung zur Hilfe ziehen. Das performative Erleben und Experimentieren eröffneten uns die Möglichkeit, die Zukunft zu erforschen. Wir sind in dem Bereich der performativen Sozialforschung auch noch ziemlich neu und dementsprechend umso neugieriger darauf, wie sich das Thema mit performativen Methoden entdecken lässt. Da wir vier nicht nur Orakel sind, sondern auch Studentinnen des Fachbereichs Public Health, wollen wir in unserem Blog auch herausfinden, wie sich die Bildung der Zukunft auf unsere Gesundheit auswirken kann.
In den nächsten Beiträgen starten wir ganz langsam gemeinsam in dieses spannenden und riesige Themenfeld. Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder möchtet, das spezielle Themen vertieft oder nochmal überdacht werden? Dann schreibt uns sehr gerne in die Kommentare oder privat eine Nachricht.
Wir freuen uns sehr auf diese kleine Reise und auf die Einblicke, die unsere Glaskugel uns gewähren wird!
Machts gut und viel Spaß beim Orakeln!
Hannover, B., Kleiber, D. (2018). Gesundheit und Bildung. In: Tippelt, R., Schmidt-Hertha, B. (eds) Handbuch Bildungsforschung. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19981-8_51